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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf
Autoren: Sofi Mart
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Er klang so ernst, dass ich befürchtete Haltung bewahren zu müssen, bei dem, was er mir jetzt wieder zu beichten hatte.
    »Ich bin in einem Kloster aufgewachsen. Als Findelkind bei Darius. Wie sich herausgestellt hat, ist er nicht nur mein Auftraggeber und Ziehvater, sondern mehr oder weniger auch mein biologischer Erzeuger. Ich bin zu ihm gefahren, um Erklärungen einzufordern. Doch er hat Darron ...« Er stockte kurz, dann fuhr er fort: »Darius gehörte dem `Lupiner Orden´ an, genau wie dein biologischer Vater Lord Dashwood. Die Dashwoods strebten nach mehr Macht und so kam es wohl zur Spaltung des Ordens.«
    »Lupiner Orden. Was ist das?«
    »Eine uralte Bruderschaft, deren Anhänger verrückt geworden sind.«
    »Ja und was hat das mit uns zu tun?«, warf ich ein.
    »Wir sind angeblich der Schlüssel, um eine neue Rasse zu erschaffen. Also besser gesagt du, Juliette.« Ich musste lachen. Das klang wirklich verrückt.
    Read blieb ernst und sagte: »Du trägst das letzte Erbgut in dir. Dashwood braucht deine Eizellen, um lebensfähige `Weibchen´ für seine Forschungen heranzuzüchten. Er will eine Armee erschaffen und sie für seine Zwecke auszbilden und einsetzen zu können.«
    »Ok. Ok, aber was ist an meinem Erbgut so besonders, dass man damit gleich die Weltherrschaft an sich reißen kann?«
    Er schaute mich noch entschiedener an: »Jules, das ist leider kein Spaß, sondern tatsächlich Realität. Dashwood will nicht deinen Tot, sondern Mittels deiner Gene zum Regenten werden. Ein Kaiser mit Weltreich so zu sagen. Erst legt er alles in Schutt und Asche, bis mittelalterliche Zustände einkehren und dann spielt er den Retter in der Not. Er hat die Mittel und die Macht, England neu zu gestalten. Er nimmt sich Deutschland, Europa, die ganze Welt.«
    »Das klingt so größenwahnsinnig, Read.«
    »Das haben sie damals auch über Napoleon, Alexander und Caesar gesagt.«
    »Aber das ist krank.«
    »Stimmt.« Er hielt das Buch in die Luft: »Darron hat ein altes Tagebuch gefunden«, erklärte er. »Hier steht alles auf Latein drin. So viel wie ich verstanden habe, geht es um eine keltisch überlieferte Saga, die Gründung des Lupiner Ordens und weiter bin ich auch noch nicht gekommen.«
    »Gib mal her. Du hast Glück, ich bin sehr gut in Latein.« Ich zwinkerte ihm zu.
    »Medizinstudium, ich versteh schon«, sagte er und gab mir das Buch aufgeschlagen in die Hand, dann begann ich zu übersetzen:

    `Toland machte uns ein großes Geschenkt. Eine Goldene Truhe. Wir kannten die Legende um ihren Inhalt: Der Kralle des Fenriswolf. Die Götter fürchteten ihn seiner Macht wegen. Er, der Fürst im schwarzen Pelz, würde sie alle vernichten.
    Fenrir wurde nach Asgard gelockt und dort von Gleipnir durch eine List in Fesseln gelegt. Als sich die Fesseln immer enger um den Wolf legten, büßte er einen Teil seiner mächtigen Krallen ein. Für diesen Verrat biss er Tyr die rechte Hand ab. Der Kriegsgott nahm Fenrirs Trophäe an sich.
    Jahrhunderte später überreichte Tyr seiner menschlichen Frau Maeva, als Pfand seiner ewigen Liebe, eine goldene Truhe. Über den Tod der Keltenprinzessin hinaus hütete ihr Volk das Geheimnis ihres Schatzes.´

    »Wie mysteriös«, bemerkte ich und las weiter:

    `Unser Gründungsvater John Toland rief im Jahre 1717, am 1. Mai des Jahres, in London eine Versammlung aller Orden, Bruderschaften und Schwesternversammlungen ein. Freimaurer, Druiden und Rosenkreuzer viele waren gekommen.
    Toland hatte wiedergefunden, was längst verloren schien. Er wollte den Schatz teilen. Alle Logen zu einer, dem Orden „Order Terra“ vereinen. Die Anwesenden waren schockiert über diesen Vorschlag. Die Vereinigung wurde abgelehnt.
    Doch es gab Männer die Macht erkannten, die sie in den Händen hielten. Sie gründeten im Geheimen den `Ordo heredum lupi legis´, kurz den `Lupiner Orden´und schlossen einen Packt.«´

    »Das liest sich wie ein Auszug aus Grimms Märchen«, warf ich kurz ein.

    `Ich bin ein Mitglied des hohen Rates unserer Bruderschaft, ein Gremium aller größter Macht und Einfluss. Keine Generation zuvor hätte je gewagt, diese Instanz anzuzweifeln. Unser Bestreben die Welt zu unterjochen und gemeinsam zu herrschen, stand zu keiner Zeit in Frage.´

    Ich atmete tief durch, um meinem Unverständnis Luft zu machen.

    `Jahrhundertelang wurde die Macht des Rates geachtet, bis dieser Dashwood-Spross seinen alleinigen Anspruch ausrief. Einige Brüder unterwarfen sich ihm. Dieser Verrat kann niemals
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