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Rau ist die See ...

Rau ist die See ...

Titel: Rau ist die See ...
Autoren: S Hogan
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Antwort natürlich: Der Grund für ihren Sinneswandel hieß Peter. Seit er sie in den Armen gehalten und getröstet hatte, beeindruckten Frauenhelden wie Rick Andrews sie nicht mehr.
    Bei Rick wäre sie nur eine von vielen gewesen. Daran hatte sie nicht den geringsten Zweifel. Und genau darauf hatte sie keine Lust.
    „Ja, ich bin allein. Und ich möchte es auch gern bleiben“, sagte sie so kühl wie möglich.
    Die meisten Männer hätten sich durch ihre abweisende Art bereits in die Flucht schlagen lassen. Aber Rick lächelte sie weiterhin ungerührt an. Und wieder kam es Jade vor, als würden seine Blicke durch ihre Kleidung hindurchdringen. Sie erschauerte.
    Er kam langsam näher. „Warum denn so zickig, kleine Jade? Man könnte fast meinen, du magst mich nicht.“
    Jade fing seinen Blick auf und ahnte, dass er damit zahlreiche Frauenherzen erobert hatte. Manche Männer waren eben so. Frauen wussten, dass sie besser einen Bogen um sie machen sollten, aber sie taten es dann doch nicht. Jade ging jedenfalls nicht auf sein Augenzwinkern ein. Sie hatte den Kopf voll mit Problemen, die sie lösen musste. Außerdem wollte sie Peter. „Ich bin nicht in der Stimmung für einen Flirt, Rick. Ich habe den Job auf diesem Schiff angenommen, weil ich das Geld brauche. Wenn ich wieder abgemustert habe, werde ich in mein normales Leben zurückkehren.“
    „Du klingst so, als wolltest du vor etwas davonlaufen. Oder vor jemandem? Doch nicht etwa vor mir?“ Rick kam noch näher. Er stand jetzt nur noch zwei oder drei Handbreit von ihr entfernt.
    Jade wollte zur Seite weichen. Aber sie fühlte sich, als ob sie Blei in den Beinen hätte. Sie konnte sich nicht bewegen. „Ich weiß nicht, was für ein Spiel du spielst, Rick. Und ich glaube auch nicht, dass ich es wirklich wissen will. Ich bin nicht in der Stimmung, verstehst du? Hier auf diesem Schiff ist heute ein Mensch schwer verletzt worden. Ich kann jetzt nicht einfach so tun, als ob mich das kaltlassen würde.“
    „Sicher, den kleinen Henry hat es erwischt. Aber was hat das mit dir und mir zu tun?“
    Der kalte Ton, in dem Rick über Henry sprach, traf Jade ins Mark. Gleichzeitig war sie ihm beinah dankbar dafür. Denn so erlosch auch noch der letzte Funken Sympathie, den sie für Rick empfunden hatte. Dieser Mann konnte ihr wirklich gestohlen bleiben. Die Frage war nur, ob er ihre Entscheidung einfach so hinnehmen würde.
    Nach wie vor stand er vor ihr, so unüberwindlich wie eine Mauer. Im Notfall werde ich nicht zögern und einen Judogriff anwenden, dachte Jade. Die Frage war nur, ob es ihr mit der verletzten Hand gelingen würde. Darauf wollte Jade es lieber nicht ankommen lassen. „Wir haben uns nichts zu sagen, Rick. Lass mich jetzt bitte vorbei.“
    „Das willst du doch gar nicht, Jade.“ Rick nahm sie offensichtlich überhaupt nicht ernst. Er kam noch ein paar Zentimeter näher.
    Jade musste sich eingestehen, dass sie sich vor ihm fürchtete, obwohl sie normalerweise nicht besonders leicht einzuschüchtern war.
    In diesem Moment ertönte eine Frauenstimme. „Verschwinden Sie, Matrose! Ich habe allein mit der Animateurin zu reden.“
    Jade zuckte zusammen, als sie die Stimme erkannte. Es war Roxanne.

9. KAPITEL
    Rick wandte den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Jade spürte, dass ihm die Unterbrechung des Gesprächs gar nicht recht war. Aber Roxanne war eine Passagierin, die zudem noch am Tisch des Kapitäns ihre Mahlzeiten einnahm. Er musste ihre Wünsche ernst nehmen, wenn er nicht in Teufels Küche kommen wollte.
    Nach kurzem Zögern trat Rick einen Schritt rückwärts und vollführte eine ironische Verbeugung. „Wie Sie wünschen, Miss. – Wir sehen uns noch, Jade.“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ das Sonnendeck. Jade hätte nichts dagegen gehabt, ihn nie wiederzusehen. Aber ihre Situation hatte sich nicht besonders verbessert.
    Jetzt war sie allein mit Roxanne. Und sie war bestimmt nicht gekommen, weil sie Jades beste Freundin werden wollte. Schließlich hatte sie sie erst vor ein paar Stunden vom Felsen gestoßen. Jade machte sich keine Illusionen und stellte sich innerlich schon auf einen knallharten Zweikampf ein.
    Doch Roxanne machte nur eine knappe Bewegung mit dem Kinn und wies Richtung Unterdeck. „Lass uns in deine Kabine gehen, Jade. Ich habe mit dir zu reden. Oder hockt da dein Freund?“
    Panik stieg in ihr auf. Wie viel wusste Roxanne bereits? „Was für ein Freund? Ich habe keine Ahnung, wovon du redest“,
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