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Rau ist die See ...

Rau ist die See ...

Titel: Rau ist die See ...
Autoren: S Hogan
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durchzudrehen.
    Doch als sie ihre Kabine betrat, wartete dort Peter auf sie.
    Jade schloss schnell die Tür und wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Einerseits freute sie sich, ihn zu sehen. Andererseits wollte sie momentan einfach nur eine Weile allein sein. Die Anspannung wurde zu stark. Jade brach in Tränen aus.
    Peter stand erschrocken von der Kojenkante auf und zog sie sanft an sich. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Soll ich lieber gehen?“
    „Ja – nein. Ich weiß nicht. Bitte gib mir einen Moment …“
    Peter wartete geduldig. Er hielt Jade weiterhin in seinen Armen, und das fühlte sich für sie in diesem Augenblick genau richtig an. Es war, als ob sich jetzt alles, was sie bisher erlebt hatte, eine Bahn brechen würde. Erst der widerliche Albtraum, dann ihr Sturz vom Felsen und schließlich der Anschlag auf Henry – das alles war zu viel gewesen. Jade ließ den Tränen einfach freien Lauf.
    Sie war froh, dass Peter ihr Zeit ließ und sie einfach hielt. Sie konnte ihm sogar verzeihen, dass er unerlaubt in ihre Kabine eingedrungen war. Nach einer Weile schniefte Jade und putzte sich geräuschvoll die Nase. „Tut mir leid, ich bin sonst nicht so hysterisch. Aber ich hatte nicht erwartet, jemanden in meiner Kabine anzutreffen.“
    „Mir tut es leid, Jade. Aber ich wusste nicht, wo ich sonst hinsollte. Ich habe gesehen, dass die Polizei an Bord gekommen ist. Ich hatte gehofft, in deiner Kabine nicht gefunden zu werden.“
    „Wie hast du denn die Tür aufbekommen?“
    „Es gibt da so einen Trick mit einer Kreditkarte. Das Schloss taugt nicht besonders viel.“
    „Wie beruhigend. Naja, es ist ja auch nicht der erste Einbruch hier. Aber die Polizei war nicht wegen dir an Bord.“
    Sie erzählte ihm von dem Anschlag auf Henry. Dabei kam ihr kurz in den Sinn, dass Peter ihn niedergeschlagen haben könnte. Schließlich hatte er sich an Bord befunden. Aber so etwas traute sie ihm einfach nicht zu.
    Er reagierte auf die Neuigkeiten verblüfft und sagte voller Abscheu: „Das ist ja wirklich heftig! Wie geht es ihm denn?“
    „Er ist noch bewusstlos.“ Sie senkte den Blick. „Das geht mir alles sehr nah, verstehst du? Henry ist mein Freund.“
    Ein Schatten schien über Peters Gesicht zu huschen, und er ließ Jade los. „Ich verstehe.“
    „Nein, du verstehst nicht. Henry ist mein bester Freund, kapierst du? Alle Frauen haben einen besten Freund, wusstest du das nicht? Aber er ist nicht – wir sind kein Paar.“
    Peters breite Brust hob und senkte sich. Jade versuchte zu erraten, was nun in ihm vorging. Blitzte so etwas wie Hoffnung in seinen hellen Augen auf? Oder war das reines Wunschdenken? Auf jeden Fall wusste sie nun, dass sie Peter nicht gleichgültig war. Jade freute sich darüber. Obwohl es ihr ansonsten immer noch miserabel ging, wurde ihr jetzt warm ums Herz.
    Er schien ihren Verband erst jetzt zu bemerken und deutete auf ihre Hand. „Was ist dir passiert, Jade?“
    Sie erzählte von dem Landausflug und von ihrem Verdacht, dass Roxanne sie in den Abgrund gestoßen hatte.
    Peters Miene verfinsterte sich abermals. „Warum sollte diese Irre so etwas tun?“
    „Ich habe dir doch davon erzählt, dass Ann Brockwell verschwunden ist. Diese Kamera mit ihrem Videotagebuch ist mir übrigens inzwischen geklaut worden. Ich weiß aber, wo sie ist … Jedenfalls hat Ann ja den Mord beobachtet, und ich habe inzwischen den Verdacht, dass Roxanne die Mörderin ist. Übrigens hat Roxanne auch noch eine heiße Affäre mit deinem speziellen Freund Nelligan.“
    „Wie bitte?!“ Peter riss verblüfft die Augen auf.
    Daraufhin erzählte Jade ihm von dem Date, das sie unfreiwillig belauscht hatte.
    Stirnrunzelnd fragte er: „Könnte dann nicht Nelligan Roxannes neuer Komplize sein? Ich meine, kriminell genug ist er ja. Sonst hätte er sich nicht mit der Nigeria-Connection eingelassen.“
    „Das stimmt, aber Roxanne hat mit ihm nicht über die Juwelen gesprochen. Stattdessen hat sie nur angedeutet, dass sie etwas sucht. Und wenn sie es gefunden hat, sind sie alle Geldsorgen los, hat sie gesagt. Ich denke, damit ist der gestohlene Schmuck gemeint, was denn sonst? Nelligan braucht 10.000 Pfund, damit ihm die Kredithaie nicht alle Knochen brechen.“
    „Aber warum lässt Roxanne Nelligan nicht bei der Suche helfen? Er ist immerhin Offizier und müsste sich an Bord erstklassig auskennen.“
    „Das verstehe ich auch nicht, Peter. Vielleicht will sie sich von ihrem Liebhaber nicht in die
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