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Rangun

Rangun

Titel: Rangun
Autoren: Christine Monson
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du mich, oder fickst du nur wie ich?«
    Als sie zusammenzuckte, ihre Gesicht abwandte, fluchte er verhalten. Er wußte, was er von ihr nehmen konnte, und er nahm es. Sein Leib bewegte sich auf ihr, in ihr, mit der Gewandtheit, nach der sie sich sehnte und die sie fürchtete. Ihre Hände umkrampften die seinen, und ihr Körper erzitterte in fast erschreckendem Verlangen.
    »Du brennst mich aus!« murmelte er, während er schneller wurde. »Ich kann dir nicht mehr geben. Liebe mich, verdammt!« Ihre wilde Hitze unter ihm wurde unerträglich. Sein Mund preßte sich heiß auf ihren Hals, und er fand, was er suchte.
    Unerwartet ärgerlich ließ er ihre Hände los und fuhr in ihr Haar. »Warum machst du mich immer verrückt?« sagte er heiser. »Ziehst Dinge aus mir, die ich begraben will. Läßt mich das Unmögliche ersehnen. Ich hasse dich. Ich liebe dich. Wenn du mich jetzt verläßt, bringe ich dich um.« Seine Hände griffen fester zu. »Gefällt dir, was du in meiner tiefsten Seele findest, meine Liebste?«
    Während der schrecklichen Tage nach dem Prozeß hatte Lysistrata Ram leiden sehen, aber nicht so. Nicht mit dieser zersplitternden Wut und dem Schmerz, der ihre Seele durchdrang. Er blickte sie mit diamantharten Augen an.
    »Einmal warst du bereit, mir aus Eden zu folgen... Gott, wie schnell hätte ich dich Eden entrissen... und wie du mich und meine Schattenwelt gehaßt hättest. Jetzt bin ich in dir. Mein Leben, meine Zukunft ist in dir, und mir ist es gleich, wenn du mich dafür verfluchst.« Sein Mund schwebte über
    ihr, als ob sein Kuß jede Verweigerung zum Verstummen bringen würde.
    Ihre Augen glänzten tränennalß. »Oh, Ram«, flüsterte sie voller Pein. »Es tut mir leid, wenn...«
    Abrupt richtete er sich auf und rieb seine Stirn, als halle er Schmerzen. »Keine Angst, ich werde dich diesmal nicht zwingen. Harry hatte recht. Ich hätte versuchen sollen, dich zu überzeugen, dich nicht vergewaltigen dürfen. Doch vergiß nicht, ich hatte dich gewarnt. Wenn dein Meerprinz aus seinem Element gerissen wird, ist er wie ein Kobold.« Er blickte sie an, und seine schwarzen Augen funkelten vor Sehnen, in der Unsicherheit eines Knaben, dessen Traum zerplatzt ist. »Als ich dich das erste Mal sah, war mir, als sei ich ein Gnom, der vom Grunde eines Sees hochschaut und eine Vision sieht, die das Sonnenlicht gewebt hat. Dann hast du dein Haar fallenlassen und begannst zu tanzen, eine unschuldige, verhängnisvolle Delilah.« Tief Atem holend, warf er seinen Kopf zurück. »Obwohl ich mich wehrte, war ich verführt und verloren. Dennoch kann ich den Verlust nicht bedauern.« Als warte er darauf, daß sie wie seine anderen verlorenen, alten Träume verschwände, schenkte er ihr ein seltsam sehnsüchtiges Lächeln. »Was wird nun aus dem reuelosen Kobold, Delilah?«
    Mit einem Lächeln so weich wie das Sonnenlicht, auf das er nicht zu hoffen gewagt hatte, zog sie ihn an sich. »Er ist dazu verdammt, für immer in den Armen seiner Liebe zu liegen.« Sie zauste sein Haar. »Mein unredlicher Kobold, der weiß, daß er unwiderstehlich sein muß.« Ihr Lächeln wurde noch weicher. »Sicher weiß er ebensogut, daß er bis zum Wahnsinn von seiner Dame geliebt wird.«
    Rams Augen verdunkelten sich. »Ich fürchte, das weiß er nicht. Das muß diesem armen, dummen Geschöpf wie einem Kind gezeigt werden.«
    »Ich habe grenzenlose Geduld«, flüsterte sie.
    »Das Leben mit mir kann die Hölle sein.«
    Sie lachte. »Wäre es der Himmel, würde ich vielleicht denken, wir seien tot.« Ihre Finger streichelten ihn, als sie ihn erstmals zärtlich zur Liebe aufforderte.
    Harry schob seine Mütze in die Stirn, als er auf das schimmernde, im Mondlicht glänzende Kielwasser der Rani blickte. Beim ersten erstickten Schrei aus der Kapitänskajüte war seine Hand zur Pistole gefahren. Er hatte halb auf einen anderen Schmerzensschrei gehofft, aber der kam nicht - wie er es gewußt hatte. Ein scharfer Schmerz des Verlustes durchstach ihn, und er richtete den Blick auf die chinesische Küste, die hinter dem sternenübersäten Horizont lag. Landgeruch drang in seine Nase: die Dschungel von Siam. Er lächelte nachdenklich. Der Osten war nicht so verlockend wie Lysistrata, aber keine schlechte Alternative. Gott wußte, er würde wahrscheinlich nie alt genug werden, um sie vergessen zu können. Für einen Moment tauchte in seiner Erinnerung wieder ein rußiges, schwarzes Schiff im Kielwasser eines anderen Schiffes auf, gerade so, als locke es
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