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Rangun

Rangun

Titel: Rangun
Autoren: Christine Monson
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diktieren?«
    »Lysistrata sagte, Sie hatten eine Vereinbarung mit Dr. Herriott getroffen.« Rams Augen bohrten sich in Harrys.
    »O ja«, sagte Harry vergnügt. »Wenn Sie sie nicht heiraten, soll ich Sie ein kleine Stücke schneiden.«
    »Meinen Sie, Sie könnten das?«
    »Das bezweifle ich sehr, aber andererseits«, Harry lächelte wieder süß, »wäre ich nicht gekommen, wenn ich geglaubt hätte, einen Finger rühren zu müssen. Ich bin nur zum Sonnen hier.«
    »Passen Sie auf, daß Sie keinen Hitzschlag bekommen«, knurrte Ram. »Ich geh' nach unten.«
    Harrys Finger wackelten unverschämt. »Zu ihr, Sie Hund.«
    Als Ram die Kajüte erreichte, döste Lysistrata unruhig. Sie war noch immer blaß, aber als die See sich bei Sonnenuntergang beruhigt hatte, war ihr nicht mehr so übel. Der Kulirock hatte sich unter ihr verdreht und betonte ihre Figur. Er blickte beiseite, hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, sie zu erwürgen und sie zu lieben. Durch Wesensart und Erziehung sehr verschlossen, erschreckte es ihn, daß fast Fremde sich in sein Intimleben einmischten, vor allem in seine Gefühle für Lysistrata. Herriott und Harry waren wie zwei Mäuse, die an ihm nagten. Selbst Lysistrata wirkte, als fühle sie sich in die Enge getrieben, nur daß er der schwarze Mann zu sein schien. Hatte Herriott ihr befohlen zu kommen? Das würde ihren Widerwillen erklären, sich ihm zu nähern. Sie würde sich von niemandem beherrschen lassen... außer von ihrem Vater. Der Gedanke war unerträglich, aber wenn er und Lysistrata künftig Frieden haben wollten, mußte er die Wahrheit wissen.
    Er trat ans Bett und blickte auf sie. Die Spuren des Prozesses, seiner Krankheit und ihrer schlaflosen Nächte zeigten sich noch auf ihrem Gesicht. Alles seinetwegen. Sein Blick wanderte zu ihrem sanft gerundeten Bauch. Auch dies: für ihn und durch ihn. Bei seinen Geliebten und Bibees hatte er Vorsichtsmaßnahmen getroffen, aber mit Lysistrata nicht einmal darüber gesprochen. Hatte etwas tief in ihm ein Kind mit ihr gewollt, so daß es zwischen ihnen etwas gab, was nie ausgelöscht werden konnte?
    Was war zwischen ihnen? Nachdenklich streichelte er ihre Kinnlinie. Sie öffnete verwirrt die Augen und wurde wachsam, als sie seinen abschätzenden Blick sah. »Bin ich denn ein solches Ungeheuer, daß du mir von unserem Kind nichts erzählen konntest, bevor ich Rangun verließ?« murmelte er.
    Die Freudlosigkeit seiner Stimme stillte Lysistratas Ärger.
    »Ich dachte, du wolltest es nicht.«
    »Hast du auch gedacht, ich würde dir die Fahrt nach Shanghai verweigern... wenn du wirklich nach Shanghai willst?«
    »Ich wußte nicht, wie du reagieren würdest«, antwortete sie ruhig. »In gewisser Hinsicht kenne ich dich überhaupt nicht. Ebensowenig wie du mich.« Sie lächelte matt. »In einem hast du recht: Shanghai ist mir völlig egal.«
    Er setzte sich aufs Bett. »Warum bist du dann gekommen?«
    Ihr Lächeln wurde kläglich. »Eine von Papas verrückten Ideen. Er dachte, du liebst mich vielleicht.«
    Ram lachte leise. »Eine von Papas verrückten Ideen.« Er streichelte ihr Haar, beugte sich dann über sie und küßte sie innig.
    »Du mußt wissen«, flüsterte sie atemlos, »daß ich dich nicht heiraten werde, um irgendwo abgestellt und ignoriert zu werden!«
    »Ignoriere ich dich jetzt?« Während seine Lippen ihren Hals streiften, hoben seine Finger die Jacke von ihren Brüsten.
    »Nein!« Sie wehrte sich, keuchte, als sein Mund sich warm um eine ersteifende Spitze schloß. »Ich gehe nicht mit dir!«
    »Dann muß ich dich wieder entführen.« Er fand die andere Brust.
    »Du kannst nicht... einfach...« Dann verzweifelt: »Harry wird dich in kleine Stücke schneiden!«
    Er liebkoste ihre Brust, während er ihre anderen Kleidungsstücke entfernte. »Harry ist nur hier, um die Sonne zu genießen. Erwähnte er das nicht?«
    Sie versuchte sich zu befreien, als er sich entkleidete, spürte dann trotz seines lockenden Tones seine ungeduldige Hitze. Sein Leib schob sich fast auf sie, und dann erstickten seine Lippen ihre Proteste. Sie brannten so, daß sie nach ihm gierte, und seine Hände bewegten sich so, als ob er nach ihrem Fleisch hungere, wie sie nach seinem.
    »Tu's nicht«, bettelte sie vergeblich. »Es ist grausam, wenn du...«
    »War ich je zärtlich?« flüsterte er rauh.
    Seine Hände verschlossen sich mit den ihren, und sie spürte, wie er langsam in sie drang, als beherrsche er sich. Er verharrte reglos, keuchend. »Sag mir, liebst
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