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Im Dutzend phantastischer

Im Dutzend phantastischer

Titel: Im Dutzend phantastischer
Autoren: Nicole Rensmann
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Vorwort
     
    Hallo und Guten Tag!
     
    Menschen verändern sich. Leser verändern sich. Und auch Autoren machen Veränderungen durch.
    Ich bin Mensch. Ich bin Leser. Ich bin Autor.
    Als ich mich entschloss meine Kurzgeschichten als Sammelband zusammenzustellen und als eBook anzubieten, ahnte ich nicht, welchem Konflikt ich mich selbst aussetzte. Zuerst wollte ich alles in einen Band packen. Egal ob gut oder schlecht, veröffentlicht oder unveröffentlicht. Solange die Rechte bei mir lagen – nur rein damit. Mehr als vierzig Geschichten für Erwachsene unterschiedlichster Genre prallten aufeinander. Die Älteste »Ein Alptraum« aus dem Jahre 1994, die Neueste »Die Blume« von 2011.
    Die gruselige Story gefiel mir nicht mehr, die andere, mit philosophischem Tiefgang, fand ich nett, aber nicht umwerfend. So funktionierte das nicht.
     
    Bei der Überarbeitung merkte ich schnell, dass mir meine phantastischen Geschichten nicht mehr so nahe standen wie die historischen aus dem Jahre 2010. Natürlich. Ich hatte mich verändert. Ich las kaum noch phantastische Erzählungen, ich hatte seit 2006 keine phantastische Geschichte geschrieben, sondern mich in historischen Erzählungen und Krimis versucht.
    Und mir gefiel dieser neue Weg. (Neu, abgesehen von »Niemand«. Aber dazu später.)
     
    Und ich musste mir die Frage stellen: »Wer würde ein eBook kaufen, in dem die Hälfte der Geschichten einem Genre zuzuordnen sind, das ihm nicht gefiel? Ich machte aus einem Band zwei. Der Kurzgeschichtenband »Im Dutzend vielfältiger« war schnell zusammengestellt. 12 Geschichten, die mir gut gefielen: Krimi, Historisches, Philosophisches, Lustiges. Meine aktuelle Lieblingsstory »Der Krammetsvogel« befindet sich ebenfalls darin. In Band I stehen Geschichten, die in den letzten Jahren entstanden und nicht phantastisch sind.
     
    Der phantastische Band »Im Dutzend phantastischer« gestaltete sich kompliziert. Hierfür standen mehr als dreißig Geschichten zur Wahl. Eine bunte, phantastische Mischung: Horror, Science-Fiction, Mystery, Grusel.
    Aber viele der älteren Storys konnte ich auf keinen Fall so rausgeben. Ich musste sie überarbeiten, schon vom Layout her fehlte das einheitliche Bild. Ich wählte 12 aus, warf drei wieder raus, nahm drei andere, sortierte um. Aber schließlich gelang es mir, eine Auswahl zu treffen; und ich hoffe, dass Ihnen diese doch sehr schräge Mischung aus phantastischen Häppchen gefällt.
     
    Ich wollte noch ein Wort zu »Niemand« verlieren? Richtig! Das bin ich Ihnen schuldig. »Niemand« ist phantastisch. Absolut! Aber mit nichts zu vergleichen, was ich jemals geschrieben oder jemals gelesen habe. »Niemand« ist Mein Märchen mit den wunderbarsten Gerüchen und skurrilsten Typen, die Sie (fast) alle kennen – und ab Dezember 2011 erhältlich. Mit »Niemand« bricht für mich eine neue Schreib-Ära an, die unter die Kategorie fällt: »Was ich schon immer schreiben wollte, aber nie gewagt habe.«
     
    Und darum ist es für mich ein Muss, noch einmal zu alten Erinnerungen zurückzukehren und eine Zusammenfassung meines bisherigen Schaffens, wenn ich das so nennen darf, zu präsentieren. Ich wünsche Ihnen dabei spannendes Vergnügen.
     
     
    Ihre Nicole Rensmann
     
    Remscheid im November 2011

Das Vermächtnis
    (2006)
     
    Ging ich durch die Straßen von Arkham, schienen mir aus den Ritzen der Gebäude leichenblasse Hände zuzuwinken und sich grinsende Fratzen gegen die staubigen Fenster zu drücken. Der Wind wehte nicht, er flüsterte meinen Namen. Der Vollmond besaß in dieser Nacht das Gesicht meines Vorfahren, der diesem Ort zum Dasein verholfen hatte. Ich liebte Arkham, für das ich nicht nur meinen Job gekündigt, sondern auch meine Beziehung zu Juliana aufgegeben hatte. Meine vernarrte Idee, wie sie monatelang geschimpft hatte, wollte meine Gattin nicht unterstützen. Dabei hatte ich ihr nur einen Teil erzählt. Für sie galt mein Plan als willkommener Anlass, mir die Schuld für eine gescheiterte Ehe in die Schuhe zu schieben. So war sie nun einmal, Juliana, die Frau, mit der ich einst hatte alt werden wollen und die sich nach anderen Männern nicht nur umgesehen hatte, sondern oft genug daran hängen geblieben war. Ohne, dass sie Schuld traf, natürlich. Ich lachte befreit auf. Mein Atem produzierte kleine Dunstwolken. Ich beschleunigte meinen Schritt und klappte den Kragen meiner Jacke hoch. Unnatürlich kalt war es für Mitte August, aber das mochte mit dem kühlen Wind der Ostküste
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