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Rambo

Rambo

Titel: Rambo
Autoren: David Morrell
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sich keine Sorgen zu machen«, sagte Rambo. »Ich werde nicht versuchen, Sie auszurauben.«
    »Ein Witzbold bist du auch noch. Falls du die Aufschrift am Wagen übersehen haben solltest – ich bin der Polizeichef. Teasle. Wilfred Teasle. Aber eigentlich ist es überflüssig, dir meinen Namen zu nennen.«
    Er fuhr über die Kreuzung, als die Ampel schon gelb aufleuchtete. Zu beiden Seiten der Straße, dicht aneinander gedrängt, befanden sich Geschäfte und Läden jeder Art. Ein Drugstore, ein Billardsaloon, ein Waffengeschäft, das auch Angelzeug feilbot, und Dutzende andere. Fern am Horizont ragten grüne Berge auf, hier und dort schon mit herbstlichem Rot und Gelb gesprenkelt.
    Rambo betrachtete eine Wolke, die über die Bergkette zog.
    »Wo willst du eigentlich hin?« fragte Teasle.
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Nein. Eigentlich nicht. Muß ich nicht unbedingt wissen. Aber trotzdem – wo fährst du hin?«
    »Vielleicht nach Louisville.«
    »Oder vielleicht auch nicht.«
    »Stimmt.«
    »Wo hast du übernachtet? Im Wald?«
    »Stimmt.«
    »Na ja, um diese Jahreszeit geht das ja. Die Nächte werden kühler, und die Schlangen verstecken sich, statt auf die Jagd zu gehen. Trotzdem könntest du eines Nachts einen Bettgenossen entdecken, der von deinem warmen Körper angelockt wurde.«
    Sie fuhren an einer Autowaschanlage vorbei, dann an einem A & P-Einkaufsmarkt und schließlich an einem Autorestaurant mit einem großen Dr. Pepper-Reklameschild im Fenster. »Schau dir mal dieses grauenhafte Ding von Autorestaurant an«, meinte Teasle. »Seitdem sie das Ding hier mitten auf die Hauptstraße gestellt haben, parken hier die ganzen jungen Kerls Tag und Nacht und veranstalten Hupkonzerte und schmeißen den Abfall auf den Gehsteig.«
    Rambo trank seine Cola.
    »Wie bist du eigentlich hergekommen?« fragte Teasle. »Hat dich jemand aus der Stadt mitgenommen?«
    »Ich bin zu Fuß gegangen. Seit Sonnenaufgang.«
    »Nicht gerade angenehm. Wenigstens nützt es dir jetzt was, daß ich dich ein Stück mitnehme, oder?«
    Rambo gab keine Antwort. Er wußte, was jetzt kommen würde. Sie fuhren über eine Brücke und dann weiter bis zum Stadtplatz. Rechts stand das alte Gerichtsgebäude, von Geschäften flankiert.
    »Dort drüben, neben dem Gericht, das ist das Polizeirevier«, erklärte Teasle. Aber er fuhr ohne anzuhalten über den Platz und dann die Straße hinunter, wo nur noch Wohnhäuser standen. Am Anfang waren es die gepflegten Wohnsitze wohlhabender Bürger, am Ende standen graue, brüchige Holzhütten, vor denen Kinder im Sand spielten. Dann stieg die Straße zwischen zwei Felsklippen an, hinter denen sich nur noch Felder erstreckten, auf denen ein paar kümmerliche, halb vertrocknete Maisstauden wuchsen.
    Unmittelbar hinter einem Schild mit der Aufschrift SIE VERLASSEN JETZT MADISON. FAHREN SIE VORSICHTIG brachte Teasle den Wagen am Straßenrand zum stehen.
    »Viel Glück«, sagte er.
    »Und bau keinen Mist«, sagte Rambo. »Das wollten Sie doch wohl sagen.«
    »Ein guter Rat. Du kennst dich da wohl schon aus. Darum brauche ich auch keine Zeit mit Erklärungen zu verschwenden, daß Leute, die aussehen wie du, immer ein öffentliches Ärgernis darstellen.« Er griff nach dem Schlafsack, der zwischen ihnen lag, legte ihn Rambo auf den Schoß und lehnte sich über ihn, um die Beifahrertür zu öffnen. »Also, paß auf dich auf.«
    Ohne jegliche Eile stieg Rambo aus dem Wagen. »Bis bald«, sagte er und schlug die Tür zu.
    »Kaum«, erwiderte Teasle. »So bald werden wir uns wohl nicht wiedersehen.«
    Er fuhr ein Stück die Straße hinauf, kehrte um und fuhr dann stadteinwärts. Als er an Rambo vorbeikam, hupte er.
    Rambo blickte dem Streifenwagen nach, bis er zwischen den beiden Felsklippen verschwand. Er trank seine Cola aus, warf die leere Flasche in den Straßengraben und machte sich, den Schlafsack über der Schulter, auf den Weg in die Stadt.
    2
    Ein penetranter Geruch nach Bratfett lag in der Luft. Die alte Dame hinter dem Tresen betrachtete Rambos Kleidung, sein Haar und seinen Bart durch die unteren Linsen ihrer Zweistärkenbrille.
    »Zwei Hamburger und eine Cola«, sagte er zu ihr.
    »Zum Mitnehmen«, ertönte eine Stimme hinter ihm.
    Er blickte in den Spiegel hinter dem Tresen und sah Teasle im Türrahmen stehen. Er hatte die Fliegengittertür geöffnet und ließ sie jetzt mit einem Knall zufallen. »Und machen Sie schnell, Merle«, sagte Teasle. »Der Junge da hat es verdammt eilig.«
    Es waren nur wenige Gäste im
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