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Rambo

Rambo

Titel: Rambo
Autoren: David Morrell
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haust einfach ab? Warum gehst du wieder in diese Stadt zurück? Die ist doch gar nichts Besonderes. DARUM: Weil ich selbst entscheiden will, ob ich bleibe oder nicht. Weil kein anderer bestimmen soll, was ich zu tun habe.
    Dabei ist dieser Bulle netter, als die anderen waren. Vernünftiger. Warum ihn ärgern? Tue doch, was er sagt.
    Nur weil jemand lächelt, während er mit Scheiße nach mir wirft, heißt das noch lange nicht, daß ich mir alles von ihm gefallen lassen muß! Und wenn er noch so nett ist – es kommt darauf an, was er tut, nicht, was er sagt.
    Allerdings siehst du wirklich ein bißchen heruntergekommen aus. So, als ob du ihm Schwierigkeiten machen könntest. Da hat er schon recht.
    Aber ich auch! In fünfzehn dieser Scheißstädte ist mir das gleiche passiert. Das hier ist die letzte! Ich lasse mich nicht länger herumschubsen.
    Warum gehst du dann nicht hin und erklärst ihm die Sache? Und machst dich ein bißchen sauber. Wozu dieser ganze Ärger? Der alte Kampfgeist etwa? Willst du ihm zeigen, was für ein Kerl du bist?
    Nach allem, was ich mitgemacht habe, bin ich weder ihm noch anderen eine Erklärung schuldig.
    Erzähle ihm doch wenigstens von deiner Tapferkeitsmedaille und was sie dich gekostet hat.
    Jetzt war es zu spät, seine Gedanken in andere Bahnen zu lenken. Er befand sich wieder im Krieg.
    4
    Teasle saß da und wartete auf ihn. Gleich nachdem er an ihm vorbeigefahren war, hatte er in den Rückspiegel geblickt und ihn beobachtet. Aber der Junge hatte sich noch nicht auf den Weg gemacht. Er stand immer noch am Straßenrand, wo Teasle ihn abgesetzt hatte, und sah dem Streifenwagen nach. Sein Bild im Rückspiegel wurde immer kleiner, und immer noch stand er dort, dem Streifenwagen nachblickend.
    Warum haust du nicht ab, Junge? hatte Teasle gedacht. Los, verschwinde.
    Aber von Verschwinden keine Spur. Er hatte dort gestanden und ihm nachgeschaut, bis die Straße hinter den Klippen abfiel und Teasle ihn im Rückspiegel nicht mehr sehen konnte.
    Mein Gott, der will doch tatsächlich wieder zurückkommen, war ihm plötzlich klargeworden. Er hatte den Kopf geschüttelt und kurz aufgelacht. Der will wirklich wieder zurückkommen.
    Er bog rechts in eine Seitenstraße ein und fuhr etwa ein Viertel ihrer Länge hinauf. Mit Brettern verkleidete Häuser säumten die Straße. Teasle bog in eine kiesbestreute Einfahrt ein, wendete und parkte den Wagen so, daß er mit dem Vorderteil zur Hauptstraße stand, die er eben verlassen hatte. Er fläzte sich hinter dem Lenkrad in den Sitz und steckte sich eine Zigarette an.
    Der Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen ging ihm nicht aus dem Kopf. Er hatte tatsächlich vor wiederzukommen. Teasle war irgendwie nervös.
    Von dort, wo er saß, konnte er die Hauptstraße gut überblicken. Wie immer am Montag nachmittag herrschte nur leichter Verkehr. Auch wenn der Junge auf der anderen Straßenseite ging, würden ihn die vorbeifahrenden Autos nicht verdecken.
    Teasle paßte scharf auf. Die Straße, auf der er sich jetzt befand, mündete T-förmig in die Hauptstraße ein. PKW’s und Lastwagen fuhren in beiden Richtungen die Hauptstraße hinauf und hinunter. Auf der anderen Seite verlief ein Gehsteig, dahinter der Fluß, parallel zur Straße, und am anderen Ufer stand der Madison Dance Palace. Vorigen Monat hatte man beschlossen, ihn abzureißen. Teasle erinnerte sich, wie er als Gymnasiast dort an Wochenenden als Parkwächter gearbeitet hatte. Hoagy Carmichael wäre fast mal dort aufgetreten, aber die Eigentümer konnten sich die hohe Gage nicht leisten.
    Wo bleibt der Junge nur?
    Vielleicht kommt er gar nicht. Vielleicht ist er doch abgehauen.
    Aber ich habe den Ausdruck in seinem Gesicht gesehen. Der kommt.
    Teasle nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette und blickte auf die grün-braunen Berge am Horizont. Eine plötzliche kühle Brise trug den Geruch von frischen Blättern zu ihm herüber. Gleich darauf legte sie sich wieder.
    »Teasle ans Revier«, sprach er ins Mikrofon seiner Funkanlage. »Ist die Post schon da?«
    Shingleton, der Funker, der untertags das Gerät in der Zentrale bediente, meldete sich sofort – wie immer. Atmosphärische Störungen verzerrten seine Stimme. »Die Post ist da, Chef. Ich habe sie schon durchgesehen. Leider nichts von Ihrer Frau.«
    »Vielleicht ein Brief von einem Anwalt. Oder einer aus Kalifornien, wo sie den Absender nicht draufgeschrieben hat?«
    »Ich habe nachgesehen, Chef. Nichts. Tut mir leid.«
    »Gibt es sonst etwas
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