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Rambo

Rambo

Titel: Rambo
Autoren: David Morrell
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einen?«
    »Nein. Ich habe keinen Job und ich will auch keinen.«
    »Das nennt man Landstreicherei.«
    »Nennen Sie es, wie, zum Teufel, es Ihnen paßt.«
    Teasle knallte die Faust auf die Theke. »Drück dich gefälligst manierlich aus!«
    Sämtliche Gäste hoben den Kopf und sahen zu Teasle hinüber. Er blickte sie der Reihe nach an und lächelte, als hätte er gerade etwas Komisches gesagt. Dann stützte er sich auf den Tresen und schlürfte seinen Kaffee. »So, jetzt haben die was zu reden«, erklärte er grinsend. Er zog wieder an seiner Zigarette und zupfte sich wieder ein paar Tabakkrümel von der Zunge. Spaß beiseite.
    »Ich versteh’ dich nicht«, sagte er zu Rambo. »Dein ganzes Aussehen, deine Kleidung, deine Haare und all das. Du hättest dir doch denken können, daß du hier auf der Hauptstraße auffallen würdest wie ein Schwarzer oder so. Du warst noch keine fünf Minuten wieder in der Stadt, da haben mir meine Leute deine Anwesenheit über Funk gemeldet.«
    »Warum hat das denn so lange gedauert?«
    »Schon wieder diese freche Schnauze«, sagte Teasle. »Ich habe dich gewarnt.«
    Er schien noch etwas hinzufügen zu wollen, aber in diesem Augenblick brachte die alte Dame Rambo eine halbvolle Papiertüte und sagte: »Ein Dollar einunddreißig.«
    »Für was denn? Für den Happen da?«
    »Sie haben doch auch Beilagen bestellt.«
    »Zahl schon«, sagte Teasle.
    Sie gab die Tüte nicht her, bis Rambo bezahlt hatte.
    »O. k. gehen wir«, sagte Teasle.
    »Wohin?«
    »Da, wo ich dich hinbringe.« Er trank seine Tasse in vier schnellen Schlucken aus und legte einen Vierteldollar auf die Theke. »Danke, Merle.« Alle starrten die beiden an, als sie das Lokal verließen.
    »Oh, das hätte ich fast vergessen«, sagte Teasle. »Was ich noch sagen wollte, Merle. Mach doch mal dein Sahnekännchen sauber.«
    3
    Der Streifenwagen hatte direkt vor der Tür geparkt. »Steig ein«, sagte Teasle und zupfte wieder an seinem verschwitzten Uniformhemd. »Für den ersten Oktober ist es verdammt heiß. Ich weiß nicht, wie du es mit der Jacke aushältst.«
    »Ich schwitze nicht.«
    Teasle sah ihn an. »Stimmt, du schwitzt wirklich nicht.« Er warf seine Zigarette in den Gully am Straßenrand, und sie stiegen in den Streifenwagen. Rambo betrachtete den Straßenverkehr und die Leute, die vorbeikamen. Nach der relativen Dunkelheit in der Gaststätte brannten ihm die Augen in der grellen Sonne. Ein Passant winkte Teasle zu, und Teasle winkte zurück. Dann schleuste er sich in den Verkehr ein. Diesmal fuhr er ziemlich schnell.
    Sie fuhren an einer Eisenwarenhandlung und dem Abstellplatz eines Gebrauchtwagenhändlers vorbei, an ein paar alten Männern, die auf Bänken saßen und Zigarren rauchten, und an Frauen, die Kinderwagen vor sich her schoben.
    »Schau dir diese doofen Frauen an«, sagte Teasle. »Ein so heißer Tag, und sie haben nicht genug Verstand, mit ihren Kindern zu Hause zu bleiben.«
    Rambo machte sich nicht die Mühe hinzusehen. Er schloß die Augen und lehnte sich zurück. Als er die Augen wieder öffnete, schoß der Wagen die Straße zwischen den zwei Felsklippen hinauf, dann vorbei an den Feldern mit dem verdorrten Mais bis zu dem Schild mit der Aufschrift SIE VERLASSEN JETZT MADISON. Teasle bremste scharf, stoppte den Wagen am Straßenrand und wandte sich Rambo zu.
    »Um das jetzt mal klarzustellen«, sagte er. »Ich will niemanden in meiner Stadt herumlaufen haben, der so aussieht wie du und noch dazu arbeitslos ist. Als nächstes kommen dann deine Freunde an, klauen sich was zu essen, knacken Läden und verscheuern Drogen oder so was. Ich hätte ohnehin gute Lust, dich für die Scherereien, die ich mit dir hatte, eine Weile einzusperren. Aber ein junger Kerl wie du kann schon mal einen Fehler machen. Ich will dir zugute halten, daß du in deinem Alter noch nicht die Einsicht und das Urteilsvermögen eines erwachsenen Mannes hast. Aber wenn du noch ein einziges Mal hier auftauchst, mache ich dich so fertig, daß du nicht mehr weißt, ob dein Arschloch gebohrt, gefräst oder von Krähen ausgehackt ist. Ist das klar? Hast du mich verstanden?«
    Rambo nahm seine Tüte und seinen Schlafsack und stieg aus.
    »Ich habe dich etwas gefragt«, sagte Teasle durch die offene Beifahrertür. »Ich will wissen, ob du gehört hast, daß du dich hier nicht mehr blicken lassen sollst?«
    »Ich habe es gehört«, sagte Rambo und knallte die Tür zu.
    »Dann tue, was man dir sagt, verdammt noch mal!«
    Teasle trat aufs Gas, und
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