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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Allergnädigster Käyser und Herr.
     
    So Eurer Käyserl. Majestät wirdigsten Füssen leget gegenwärtiger / der Teutschen angeführter GroßFürst Herkules / sampt seiner ihm vertraueten Königl. Böhmischen Fräulein Valisken sich allerdemütigst nieder; uñ solches aus tiefstschuldiger dankbarkeit; nachdem von Käyserl. Majest. höchstmildest-gewogener Hand / sie ehmals einen Gnaden-Reichs-Stab und Krohn (im sechsten Buche dieser Geschichten zu sehen) einpfangen haben.
    Wolte der Himmel! daß mit Eurer Käyserl. Majest: allergnädigster einwilligung und gefallen diese ihre Darstellung möchte geschehen seyn; alsdann würden sie den Zwegk ihres höchsten wunsches schon erreichet haben; und würde ihr geträuester Bruder / der Böhmische König Ladisla sich dessen zugleich innigst erfreuen.
    Zwar es ist ausser allem zweifel gesezt / dz alles /was vor Eurer Käyserl. Majest. preißwürdigsten ReichsStuel zutreten sich unternehme darf / nit allein rein und lauter / sondern auch ganz vortreflich uñ allerdinge volkommen seyn müsse; und solches nicht allein nach dem Wesen / sondern auch nach dem äusserlichen Schmucke.
    Massen Käyserl. Majest: ohn jemandes einrede /vor die allerhöchste Heilige Würde in der ganzen Christen-Welt geehret wird; welche als Gottes Stathalter / der allerheiligsten Gerechtigkeit vorstehet; welchem nach / vor dere ruhmwirdigste Augen sich niemand wird stellen dürffe / der durch iñerliche oder äusserliche unsauberkeit dieselbe etwa betrüben oder beleidige möchte.
    Vnd weil nit so bald ichtwas durch sich selbst sich alhier vor düchtig wird melden können / sondern nur /was Käyserl. Majest. allergnädigster MachtSpruch davor erklären wird.
    Als suchet gegenwärtiger Teutscher Herkules uñ seine Böhmische Valiska in dieser irdische Welt nichts höhers / dann daß Eure Käys. Maj. mit allergnädigsten Augen sie ansehen / und die wirdigkeit /so sie bey ihnen selbst nit wissen noch finden / ihnen mitzuteilen / allergnädigst geruhe wolle; welches zuerlangen sie untertähnigst hoffen / in betrachtung / dz diese ihre Geschichte niemand zubeleidigen / noch mit Stachel-Reden zu verwunden / sondern bloß zur geistliche und ehrliebenden Gemühts-ergetzligkeit angesehen ist.
    Der grosse Gott / welcher sich gegen Abraham den Almächtigen neñet / ließ zeit des Alten Bundes ihm nit nur der wolbegüterten ihre feiste ausgemästete Ochsen uñ gewaltige grosse FeldZehenden / sondern auch die leichten Täubelein und einzelne Garbe der armen Leute wolgefalle / wañ sie von guter Seele in rechtschaffener andacht geopfert wurde. Und ebe dieses war die ursach / daß Abels kleiner Heerd / mit dem wenige Fette seiner Erstlinge betropfet / ungleich heller und anmuhtiger vor Gottes Angesicht brennete /als wann der freche Kain tausend aufgebansete Garben angezündet hätte / deren Lohe sich höher in die Lufft erheben mögen / als daß MenschenAugen sie hätten können abmässen.
    Im Neuen Gnaden-Bunde hat Gott in angenomener Menscheit uns eben dessen versichern wollen / da er seine lieben Jünger vergewisserte / daß der armen Wittiben eingelegte zwey Scherflein / vor GottesOhren einen viel hellern und angenehmern Klang von sich gaben / als die schweren güldenen uñ silbernen Opferstücke / welche von den Reichen ohn Andacht /und aus Hochmut in den GottesKasten geworffen wurden.
    Die hohe Obrigkeit hat die Ehre in der Heiligen Schrift / daß sie Götter genennet werden; anzudeuten /daß in vielen stücken sie sich dem wahren einige Gotte gleich zubezeigen pflegen; insonderheit in diesem / daß der unvermögenden Gehorsamen ergebener Wille ihnen angenehmer ist / als was von haabseligen durch Zwang heraus gekeltert / oder aus Furcht geliefert wird.
    Welches dann unsern Teutschen Herkules / und seine Böhmische Valisken muhtiget / und in volle hofnung setzet / ihre gutwilligkeit / Eurer Käys. Maj. sich vor eigen zuergebe / werde den abgang ihres unvermögens erstatte / ohn welches vertrauen sie nimmermehr würden geherzt gewesen seyn / vor dero allergroßmächtigstem Stuel sich finden zulassen.
    Dafern nun dere / Gegenwart und alleruntertähnigste Darstellung allergnädigst wird können geduldet werden / müssen sie sich billich vor glükselig schätzen / und die Stunde gesegnen / an welcher sie dieser Welt bekant worden sind. Dann sie werden unter diesen mächtigen Adlersflügeln / Schuz und gnugsame Sicherheit antreffen / wider alle Freveler und verwägene Geizhälse / welche sonsten sich nicht möchten
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