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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök
Autoren: Nathan Archer
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telepathischer Projektion
    beispielsweise, aber auch andere, nicht so leicht zu definierende Fähigkeiten.
    Kes, die Janeways Blick bemerkt hatte, nickte heftig. »Ich stimme dem zu«, sagte sie.
    Janeway war sich nicht ganz sicher, ob diese Zustimmung bedeutete, daß Kes tatsächlich von diesem Krieg wußte, oder ob sie lediglich ihren Partner unterstützen wollte, doch im Grunde spielte das auch keine Rolle. Sie hatten Neelix schließlich als Führer an Bord der Voyager geholt, und es wäre sinnlos, sich eines Ortskundigen zu bedienen, wenn man dessen Rat nicht beachten wollte.
    Janeway wandte sich wieder dem Hauptschirm zu und wollte gerade eine Kursänderung anordnen, die sie sicher um den fraglichen Sternhaufen herumführen würde, als Harry Kim, der Fähnrich, der die Funktionsstation bemannte, plötzlich meldete:
    »Captain, wir werden gescannt – ich glaube…«
    Er fuhr herum und rief: »Captain, es ist ein Tetryonenstrahl, ein kohärenter Tetryonenstrahl!«
    Janeway wirbelte auf dem Absatz herum. »Alarmstufe Rot!«
    rief sie und griff nach dem Geländer. »Auf Treffer vorbereiten!«
    Kapitel 2
    Als der Captain Alarmstufe Rot anordnete, wurden die Lichter augenblicklich gedämpft, damit sich die Brückenmannschaft besser auf die Kontrollen konzentrieren konnte. Janeway, die sich noch immer am Geländer festklammerte, drehte sich zur
    Funktionsstation um. Diese Station befand sich in einer Nische auf der Backbordseite des Oberdecks, und dort stand Fähnrich Harry Kim, fast vollständig von Displays und Kontrollen eingeschlossen.
    »Fähnrich, erkennen Sie irgendwelche Anzeichen einer
    Verschiebungswelle?«
    »Negativ, Captain«, erwiderte Kim, während er rasch eine Reihe von Anzeigen überprüfte. »Auch keine Hinweise auf andere ungewöhnliche Phänomene.«
    Janeway entspannte sich etwas. Sie fühlte sich erleichtert –
    zugleich aber auch etwas enttäuscht.
    Schon einmal war die U.S.S. Voyager von einem kohärenten Tetryonenstrahl gescannt worden – und direkt danach hatte eine magnetische Verschiebungswelle sie erfaßt und praktisch ohne Zeitverlust quer durch die halbe Galaxis geschleudert. Der Tetryonenstrahl war von dem Beschützer eingesetzt worden, um herauszufinden, ob jemand an Bord der Voyager seinen Zwecken dienlich sein konnte, und als sich herausstellte, daß diese Möglichkeit bestand – obwohl sein Vorhaben letztlich doch nicht funktionierte –, hatte er die Verschiebungswelle benutzt, um die Voyager in seine Nähe zu befördern.
    Diese Reise war kurz und heftig verlaufen und hatte zu Schäden am Schiff, zu Verlusten und Verletzungen bei der Besatzung geführt. Man hatte die Ausfälle durch die Crew eines
    Rebellenschiffes ausgleichen können, eines Schiffes des Maquis, dem die Voyager auf der Spur gewesen und das auf die gleiche Weise entführt worden war.
    So unsanft der Transport selbst auch verlief, als weitaus schwerwiegender erwies sich die Tatsache, daß die Voyager infolge der Entführung mehrere zehntausend Lichtjahre von der Heimat entfernt gestrandet war.
    Als abermals ein Tetryonenstrahl gemeldet wurde, galt
    Janeways erster Gedanke der Möglichkeit, sie würden wieder zurück nach Hause geschleudert. Als das jedoch nicht geschah, empfand sie Erleichterung, weil ihnen so die Schäden erspart blieben, die ein neuerlicher Transit mit sich gebracht hätte, zugleich aber auch Enttäuschung, weil ihnen eine rasche Rückkehr zum Alpha-Quadranten und zur Föderation verwehrt blieb.
    »Fixieren Sie unsere eigenen Sensoren auf den Strahl…«, setzte Janeway an.
    »Tut mir leid, Captain«, unterbrach sie Fähnrich Kim, ohne den Blick von der Sensorenkonsole abzuwenden, »aber das Scanning wurde abgebrochen; es hat lediglich null Komma vier Sekunden gedauert.«
    »Irgendwelche Hinweise auf ein periodisches Auftreten?« fragte Janeway. »Eine Art Zyklus vielleicht?«
    »Nein, Captain«, antwortete Kim. »Es scheint sich um ein isoliertes Ereignis zu handeln.«
    Janeway runzelte die Stirn. »Alarmstufe Rot beenden«, befahl sie. Die normale Brückenbeleuchtung flammte wieder auf, vertrieb die Schatten und ließ die üblichen gedämpften Farben wieder deutlicher hervortreten. Der Captain starrte einen Moment lang auf den Hauptschirm und drehte sich dann wieder zur Funktionsstation um.
    Harry Kim beobachtete sie von seinem Platz hinter den
    Kontrollen und wartete eifrig auf ihre Anweisungen.
    Kim war frisch von der Starfleet-Akademie an Bord der
    Voyager gekommen. Er hatte eine
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