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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök
Autoren: Nathan Archer
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tatsächlich von dem Wrack«, erklärte Tuvok. »Während unseres Aufenthalts im Innern der Hülle habe ich eine vollständige Sensoranalyse durchgeführt und dabei ein tetryonisches Gerät entdeckt, das offenbar noch funktioniert hatte.«
    »Hatte?« fragte Paris nach.
    Janeway nickte. »Anscheinend wurde das Gerät durch eine der Energiewaffen ausgelöst. Der Schuß traf es zufällig und aktivierte den Tetryonengenerator für einen Sekundenbruchteil.«
    »Captain, hätten wir dieses Gerät nicht irgendwie bergen können?« fragte Chakotay. »Oder sind wir in der Lage, es aufgrund der Sensordaten zu reproduzieren? Vielleicht können wir ja über einen Tetryonenstrahl Kontakt zur Gefährtin des Beschützers aufnehmen…«
    Janeway schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein. Als wir dort eintrafen, war von dem Gerät nur noch Schlacke übrig; der gleiche Strahl, der es aktiviert hat, hat es praktisch im selben Moment auch zerstört.«
    »Das war auch der Grund für die extrem kurze Dauer des
    Strahls«, ergänzte Tuvok. »Die Sensoraufzeichnungen werden Ihnen einiges darüber verraten, Commander, falls Sie sich die Mühe machen sollten, sie zu überprüfen, doch leider nicht genug, um ein eigenes Gerät herzustellen.«
    »Wenn Sie mich fragen, waren es das Wrack und der
    Tetryonenstrahl nicht wert, das Schiff deswegen in Gefahr zu bringen«, murmelte Torres.
    »Das war auch nicht unser einziger Grund«, erklärte Chakotay.
    »Wir hatten gehofft, wir könnten den Hachai und P’nir helfen, den Krieg zu beenden.«
    »Es ist ein Jammer, daß wir nicht noch mehr tun konnten«, meinte Janeway. Ihre Stimme klang bitter. »Statt die Schlacht zu beenden, waren wir gezwungen, selbst zu kämpfen. Wir haben großen Schaden angerichtet und auf beiden Seiten Hunderte intelligenter Lebewesen getötet. Und wozu das alles? Der Krieg geht trotzdem weiter. Ich vermute, er wird andauern, bis eine Seite die andere völlig vernichtet hat, und selbst dann wird er vermutlich zu anderen Orten weitergetragen. Noch weitere dreißig Jahre im Kuriyar-Sternhaufen, und wer weiß, was danach kommt?«
    »Keineswegs, Captain«, widersprach Tuvok. »Ich bezweifle, daß der Krieg zwischen Hachai und P’nir noch länger als wenige Stunden andauert.«
    Alle im Raum starrten den Vulkanier verblüfft an.
    »Was reden Sie da, Mr. Tuvok?« fragte Janeway.
    »Nach der üblichen Praxis in derartigen Situationen habe ich die Subraumsendungen der Hachai und P’nir weiter abgehört, auch nachdem wir das eigentliche Kampfgebiet schon verlassen hatten«, erwiderte der Vulkanier ruhig. »Nach diesen Sendungen zu urteilen, verhandeln beide Seiten inzwischen miteinander, und eine rasche Einstellung der Feindseligkeiten erscheint sehr wohl möglich.«
    »Aber… aber…«, stotterte Neelix, »aber wieso? Die beiden Völker bekämpfen sich doch schon seit Jahrhunderten. Ihr Krieg ist zu einer Legende geworden!«
    »Ganz recht«, stimmte Tuvok zu, »und genau aus diesem Grund sind alle anderen Rassen dieser Region ihnen stets aus dem Weg gegangen. Wir jedoch nicht. Unser Auftauchen hat die Hachai und die P’nir daran erinnert, daß auch noch andere raumfahrende Rassen existieren.«
    »Aber warum sollten sie deshalb aufhören zu kämpfen?« fragte Janeway. »Wieso sollten sie plötzlich Frieden schließen wollen, nur weil es außer ihnen noch andere Wesen im Universum gibt?«
    »Es sieht so aus, Captain«, sagte Tuvok, »als wären Hachai und P’nir nicht so sehr daran interessiert, Frieden zu schließen, als vielmehr eine militärische Allianz zu bilden, um ihre Streitkräfte gegen die gemeinsame Bedrohung zu vereinen.«
    Die anderen sahen ihn verständnislos an.
    »Gegen uns «, erklärte der Vulkanier. »Offenbar hat die Effektivität unserer Waffen und vor allem auch der Entschluß des Captains, auf ein Hachai-Schiff zu schießen, das gerade seine Bereitschaft erklärt hatte, sich mit uns zu verbünden, beide Seiten stark beeindruckt.«
    »Gegen uns?« rief Paris. »Aber… aber wir sind doch nur ein einzelnes Schiff! Alle anderen Einheiten Starfleets befinden sich auf der anderen Seite der Galaxis!«
    »Das wissen sie aber nicht«, sagte Janeway. »Wir haben ihnen nie gesagt, wo sich die Föderation befindet. Dazu sind wir gar nicht erst gekommen.«
    »Genau«, stimmte Tuvok zu. »Daher erscheint es auch extrem unwahrscheinlich, daß die Allianz aus Hachai und P’nir ihren gemeinsamen Feind jemals entdeckt.«
    Der Captain dachte eine Weile darüber nach und
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