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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök
Autoren: Nathan Archer
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gewaltige Konstruktion geschaffen, die Janeway in Ermangelung einer besseren Bezeichnung schlicht ›die Station‹ genannt hatte.
    Diese Raumstation hatte dem Wesen als Basis gedient, von der aus es seine selbstgewählten Aufgaben durchführte, etwa die Zivilisation der Ocampa mit Energie zu versorgen – oder die Voyager zu scannen und anschließend zu entführen.
    Der Beschützer war mittlerweile tot, und man hatte seine Station vernichtet, um zu verhindern, daß sie in die Hände jener höchst unerfreulichen Einheimischen fiel, die sich selbst als Kazon-Ogla bezeichneten. Und damit waren die Ocampa – und auch die Voyager – auf ihre eigenen Hilfsmittel angewiesen.
    Bevor der Beschützer starb, hatte er der Crew der Voyager allerdings noch mitgeteilt, daß er einst eine Gefährtin gehabt hatte, ein extragalaktisches Wesen wie er selbst. Doch diese Gefährtin hatte den Beschützer und die Ocampa schon vor langer Zeit, vor vielen Jahrhunderten, verlassen, um die Weiten des Alls zu durchstreifen.
    Man konnte als sicher annehmen, daß diese Gefährtin die gleiche Technologie benutzte wie der Beschützer – zumal es zumindest nach Janeways Wissen nirgendwo in der Galaxis andere Wesen gab, die ebenfalls kohärente Tetryonenstrahlen einsetzten.
    Sicher war sich der Captain dessen allerdings auch nicht. Es stimmte zwar, daß kein Volk des Alpha-Quadranten jemals eine Tetryonentechnologie entwickelt hatte, doch die Voyager befand sich eben nicht im Alpha-Quadranten. Und sie waren im Delta-Quadranten bereits auf Technologien gestoßen, die sich
    grundlegend von allem unterschieden, was Janeway bislang kennengelernt hatte.
    »Ich glaube, es könnte die Gefährtin des Beschützers gewesen sein, Mr. Paris«, beantwortete Janeway die Frage des Piloten.
    »Jedenfalls hoffe ich, wir werden über einige Fakten verfügen –
    mögen sie nun diese Annahme bestätigen oder nicht –, sobald Fähnrich Kim seine Untersuchung beendet hat.«
    »Und in der Zwischenzeit«, warf Neelix besorgt ein, »darf ich vielleicht darauf hinweisen, daß wir uns noch immer mit unglaublicher Geschwindigkeit einem Kriegsgebiet nähern…«
    Janeway sah zum Display auf dem Hauptschirm hinüber. Die Voyager bewegte sich tatsächlich genau auf den Kuriyar-Sternhaufen zu, doch obwohl sie mit Warp sechs flog, würde es noch Stunden dauern, bis sie ihn erreichte – mehr als genug Zeit für Harry Kim, um alles zu überprüfen, was die automatischen Systeme des Schiffs in bezug auf den Tetryonenstrahl
    aufgezeichnet hatten.
    »Ich bin mir dessen bewußt«, erklärte Janeway. »Danke, Mr.
    Neelix.« Sie wandte sich an die Kommunikationsstation. »Schon irgendwelche Ergebnisse, Fähnrich?«
    »Nicht sehr viel, Captain«, berichtete Kim. Er beugte sich etwas vor und blickte über sein Kontrollpult hinweg auf Janeway. »Ich war leider nicht in der Lage, in dem Strahl irgendwelche identifizierbaren Charakteristiken ausfindig zu machen – es gibt keine Resonanzfrequenzen, keine Interferenzmuster und auch keine nachweisbare Streuung. Es handelt sich einfach um reine monopartikulare Tetryonenstrahlung. Damit entsprechen diese Ergebnisse genau denen, die wir bei der Analyse der
    Computeraufzeichnungen des vom Beschützer verwendeten
    Scannerstrahls erhalten haben, was uns aber auch nicht viel weiterhilft. Ich vermute, jeder, der einen derartigen Strahl verwenden kann, ist auch in der Lage, ihn von irgendwelchen Störungen freizuhalten.«
    »Haben Sie den Ursprung lokalisiert?«
    Kim schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen eine Richtung
    angeben, Captain, aber keine Entfernung. Der Strahl war nicht lange genug auf uns gerichtet, um eine trigonometrische Messung durchzuführen, und ohne Streustrahlung oder Doppler-Effekte…
    nun, er könnte aus dem Sternhaufen direkt vor uns gekommen sein, oder aus dem Alpha-Quadranten, oder von irgendeinem Punkt dazwischen. Genaueres läßt sich dazu nicht sagen.«
    »Und was ist nun mit der Richtung?«
    »Ich lege sie auf den Schirm.«
    Einen Augenblick später wurde Kims Diagramm auf dem
    Hauptschirm sichtbar. Janeway warf einen Blick darauf und lächelte schief.
    »Wie es aussieht, Mr. Neelix«, sagte sie, »befindet sich unser geheimnisvoller Scanner exakt in jener Richtung, die wir Ihrer Ansicht nach meiden sollten.«
    Sofern die Voyager
    versuchte, den Tetryonenstrahl
    zurückzuverfolgen, würde ihr Kurs sie genau ins Zentrum des Kuriyar-Sternhaufens führen – immer vorausgesetzt, sie stießen nicht schon vorher auf den
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