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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök
Autoren: Nathan Archer
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von ihr erwartet hatte. »Mr. Paris, richten Sie unseren Kurs entsprechend der von Fähnrich Kim errechneten Analyse des Tetryonenstrahls aus. Wir werden versuchen, ihn zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen.«
    »Aye, aye, Captain«, bestätigte Paris sofort und in einem fast begeistert klingenden Ton.
    »Aber Captain…!« setzte Neelix an.
    Janeway sah ihm schweigend ins Gesicht, und der kleine Alien verstummte.
    Er tat ihr fast leid. Es stimmte zwar, daß es unsinnig gewesen wäre, sich einen eingeborenen Führer zu leisten, wenn man jeden seiner Ratschläge ignorierte, doch andererseits hatte Neelix die spezielle Situation, in der sie sich befanden, noch nicht richtig erfaßt. Wenn es der Voyager nicht gelang, eine wie auch immer geartete Abkürzung zu finden, würde der größte Teil der Crew –
    möglicherweise sogar die gesamte Mannschaft – an
    Altersschwäche sterben, bevor sie wieder Föderationsgebiet erreichten.
    Immer vorausgesetzt natürlich, daß sie nicht schon vorher unter der Belastung zusammenbrachen. Und daß die Voyager so lange ohne ordentliche Wartung durchhielt.
    Die Chance, ein derartiges Schicksal zu vermeiden, war es wert, ein paar Risiken einzugehen – selbst ein paar große Risiken.
    Neelix hingegen wollte einfach überleben und sein Dasein genießen. Er fühlte sich absolut wohl an Bord der Voyager, wo er eine komfortable Kabine bewohnte, genügend Wasser und
    Nahrungsmittel bekam und Kes an seiner Seite wußte. Insofern war er gar nicht daran interessiert, irgendein spezielles Ziel zu erreichen.
    Janeway konnte ihm diese Haltung kaum übelnehmen, doch sie selbst erwartete mehr vom Leben, sehr viel mehr. Sie wollte nach Hause zurückkehren, ihren Lebensgefährten Mark wiedersehen und vor allem sicherstellen, daß ihre Mannschaftsmitglieder wieder mit ihren Familien vereint wurden.
    All das war es durchaus wert, ein paar Risiken einzugehen –
    ohne dabei unvorsichtig zu werden. Sie blickte zur
    Steuerbordseite hinüber.
    »Mr. Tuvok«, sagte sie, »ich wünsche, daß die
    Extremreichweitenscanner aktiviert sind. Schilde und Phaser in Bereitschaft. Wenn wir schon in ein Kriegsgebiet eindringen, will ich auf alles vorbereitet sein. Die Auseinandersetzung geht uns zwar nichts an, aber es kann durchaus sein, daß die
    Einheimischen anders darüber denken.«
    »Aye, Captain.«
    »Sehr gut. Mr. Paris, beschleunigen Sie auf Warp sieben.«
    Nachdem die Entscheidung gefallen war, nahm Janeway wieder in ihrem Sessel Platz und sah zu, wie das Bild des Kuriyar-Sternhaufens größer wurde und schließlich den ganzen
    Bildschirm ausfüllte.
    Kapitel 3
    Janeway unterdrückte einen Seufzer der Erschöpfung, als ihr talaxianischer Führer wieder neben ihr auftauchte, kaum daß sie auf die Brücke zurückgekehrt war.
    »Captain, bitte überdenken Sie Ihre Entscheidung noch einmal«, rief er drängend. »Die Hachai und die P’nir stehen seit Jahrhunderten miteinander im Krieg. Sie haben die Ressourcen ganzer Planeten erschöpft, um ihre Kriegsflotten aufzurüsten.
    Und ihre Schiffe können praktisch überall sein.«
    Janeway, die sich Neelix’ Einwände eine halbe Stunde lang angehört hatte, bevor sie sich für ein paar Minuten in den Bereitschaftsraum zurückzog, um etwas Ruhe zu finden, hielt auf den Stufen inne und drehte sich zu ihm um.
    »Sie könnten überall sein? Meinen Sie damit etwa, sie verfügen über Tarntechnologie?« erkundigte sie sich interessiert.
    »Verfügen über was?« fragte Neelix verdutzt.
    »Tarnvorrichtungen.«
    »Äh… ich habe keine Ahnung, was das sein soll«, meinte
    Neelix. »Vielleicht eine Fehlfunktion des Translators. Aber möglicherweise kenne ich es ja unter einer anderen
    Bezeichnung.«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Janeway. Sie nahm ihren Weg zum Kommandosessel wieder auf und konzentrierte sich dabei auf den Hauptschirm. »Ich vermute, eine derartige Technologie ist in diesem Teil der Galaxis unbekannt. Was mir im übrigen nur recht sein kann.«
    »Sie ist mir unbekannt«, wandte Neelix ein, der eine günstige Gelegenheit zu einem neuen Einwand witterte, »aber bedeutet das etwa, daß sie auch den Hachai unbekannt ist? Oder den P’nir?«
    »Vermutlich«, sagte Janeway trocken.
    Neelix erkannte, daß dieser spezielle Schachzug nicht
    funktioniert hatte; Janeway fürchtete diese ›Tarntechnologie‹
    offenbar nicht genug, um den Kurs zu ändern, nur weil die Kriegsparteien vielleicht darüber verfügten. Deshalb kehrte er zu seinem ursprünglichen Thema
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