Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Titel: Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Sie, könnte das da drüben nicht der Eisladen sein?«
    Sie zeigte auf eines der weißen, schiefen Häuschen, die die Dorfstraße säumten.
    Herr Martin bremste. »Ich sehe nur ein einziges, in dem ein Laden ist. Dann muß es das wohl sein. Was steht denn über der Tür? Myfanwy Jones, Kolonialwaren.«
    »Und dort im Fenster ein Schild: ›Eis‹«, schrie Robert,
    »kommt, wir wollen uns welches holen!«
    Sie sprangen aus dem Wagen und liefen in den kleinen Laden. Es war ein seltsamer Raum, dunkel, mit wenig Platz, kaum genug, um sich umzudrehen, und vollgestellt mit den verschiedensten Dingen. Die Ware lag auf dem Fußboden und auf dem schmalen Ladentisch gestapelt, hing an den Wänden und baumelte von der Decke herab.
    »Hier muß es einfach alles zu kaufen geben«, stellte Dina staunend fest. »Zu essen und zu trinken, Töpfe und Pfannen, Geschirr, Fischernetze, Kartoffeln, Gemüse und Hacken und Spaten. Du lieber Himmel. Fräulein Pfeffer, sieht es hier nicht so aus wie im Märchen?«
    »Und da kommt die Hexe«, flüsterte Robert, als eine alte Frau heranschlurfte, das Gesicht voller Runzeln, das weiße Haar zum Teil von einem schwarzen Häubchen bedeckt. Aber so alt sie auch aussah, ihre Augen waren lebendig und flink.
    Sie sprach den Dialekt des Landes, den die Kinder nicht verstanden. Dina zeigte auf das Schild am Fenster, und die alte Frau lachte und nickte.
    »Eis wollt ihr haben? Zwei oder drei oder vier?« fragte sie nun in reinem Englisch.

    »Am besten gleich hundert«, seufzte Robert, und alle lachten.
    »Wieviel gibt’s denn für zwanzig Pfennig?« fragte Dina. Die Alte nahm eine Waffel und häufte einen wahren Berg darauf und legte über die ganze Herrlichkeit eine zweite.
    »Nun, ich glaube, eine für jedes Kind wird genügen«, sagte Fräulein Pfeffer mit erstauntem Augenzwinkern.
    »Und wie ist es mit Miranda, Barny?«

    »Eine kann sie bekommen«, überlegte er, »höchstwahrscheinlich wird sie das meiste davon auf den Kopf packen.«
    »Draußen könnt ihr euch hinsetzen«, sagte die alte Frau. Die Kinder nahmen das Eis und gingen zu der großen Holzbank vor der Tür.
    »Wunderbar, die reinste Sahne und herrlich kalt«, sagte Barny. »Miranda, mach, daß du fortkommst, es ist nicht gerade sehr angenehm, wenn mir dein Eis in den Kragen tropft.«
    Miranda sprang von der Bank, die Waffel fest in der Pfote.
    Die alte Frau betrachtete sie verwundert.
    »Hübsches kleines Tier«, sagte sie. »Ihr kommt von weit?«
    »Ziemlich weit«, sagte Barny.
    »Und ihr geht weit?«
    »Wir wissen es noch nicht. Wir suchen etwas, wo wir bleiben können. Vielleicht irgendwo in der Nähe, es ist schön hier. Wir wollen in keinen Badeort mit großen Hotels, lieber in ein altes, ruhiges Gasthaus und …«
    »Ah, dann solltet ihr dahin gehen«, unterbrach die Alte und zeigte hinauf zu dem seltsamen Haus auf dem Berg.
    »Ruhig ist es da, sehr ruhig, und gutes Essen gibt es, sehr gutes Essen. Und die See ist so blau, und der Sand ist so weiß, und …«
    »Aber wohnt denn dort überhaupt jemand?« fragte Herr Martin erstaunt. »Ich glaubte, es sei nur eine Ruine.«
    »Nein, nein, das Haus gehört meinem Sohn. Es ist ein Gasthaus, mein Herr. Und gutes Essen gibt es dort. Große Leute kommen her, berühmte Leute. Sie sagen alle, daß das Essen gut ist, sehr gut!«
    Niemand konnte sich vorstellen, daß berühmte Leute sich in dieser Ruine aufhalten sollten. Die alte Frau merkte, daß man ihr nicht glaubte, und faßte Herrn Martins Arm.
    »Ich sage die Wahrheit. In das Gasthaus meines Sohnes kommen Sir Richard Ballimor und Professor Hallinan und …«
    Diese Namen kannte Herr Martin. »Der eine ist ein bekannter Botaniker, der andere ein nicht weniger bekannter Ornithologe, ein Mann, der sich mit Vogelkunde beschäftigt«, erklärte er den aufmerksam lauschenden Kindern. Dann wandte er sich wieder an die alte Frau.
    »Gibt es viele Blumen hier?« fragte er. »Und seltene Vögel?«
    Die Alte nickte. »Ja, viele, in den Hügeln und in der Nähe der Höhlen und auf den Klippen. Die Herren kommen, um sie zu studieren, ich sagte es Ihnen schon. Mein Sohn kennt sie gut.
    Es schmeckt ihnen bei ihm. Wollen Sie auch dort bleiben? Es sind jetzt nicht viele Gäste da. Die Zeit ist günstig, und das Essen ist gut, sehr gut, mein Herr.«
    »Nun, warum sollten wir uns dort nicht einmal umsehen«, sagte Herr Martin und bezahlte. »Vielen Dank, Frau Jones, das Eis war ausgezeichnet. Gibt es einen Weg hinauf?«
    »Er ist sehr steil, mein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher