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Die Olchis auf Geburtstagsreise (German Edition)

Die Olchis auf Geburtstagsreise (German Edition)

Titel: Die Olchis auf Geburtstagsreise (German Edition)
Autoren: Erhard Dietl
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Hohe Gipfel und ein alter Bekannter

    „Hühnerdreck und Pferdemist,
    wie olchig doch das Leben ist!
    Wir fahren in die weite Welt
    ohne Ausweis, ohne Geld ...!“,
    singt Olchi-Opa vergnügt. Er hat heute Geburtstag und die Olchis wollen einen Ausflug machen. Die Olchis feiern ihren Geburtstag, wann sie wollen und sooft sie wollen.
    „Heute ist mein 2400. Geburtstag!“, ruft Olchi-Opa. „Und ich wünsche mir eine oberolchige Geburtstagsreise! Wir suchen uns irgendwo ganz weit weg ein schönes, muffeliges Plätzchen. Dort wird dann gefeiert, bis die Wände wackeln! Wird höchste Zeit, dass wir mal aus Schmuddelfing rauskommen! Muffel-Furz-Teufel! Wir sind ja richtige Stubenhocker geworden!“
    „Richtige Müllberghocker!“, meint auch das eine Olchi-Kind.
    Olchi-Opa hat gerade seine alte Knochenpfeife und zwei Fläschchen Fahrradöl in der Hosentasche verstaut. Fahrradöl trinkt er für sein Leben gern, das muss er unbedingt mitnehmen.
    „Schlapper Schlammlappen, eine große Reise! Dass ich so was noch erleben darf! Ich bin ja ganz aufgeregt!“, ruft Olchi-Oma. Sie stopft ihr altes Grammofon und die Platte mit ihrer Lieblingsmusik in einen blauen Müllsack.
    Olchi-Mama wirft noch ein paar ranzige Schlammplätzchen hinein und eine Handvoll rostiger Nägel, Glasscherben und Dosen. Das ist die Brotzeit für unterwegs.
    Die Olchi-Kinder wollen natürlich auch Flutschi, die Fledermaus, in ihrem Käfig dabeihaben. Und Feuerstuhl, der große grüne Olchi-Drache, hat sowieso gerade vierzehn Tage lang geschlafen. Da ist er fit für die lange Reise. Olchi-Papa hat ihn heute Morgen noch frisch aufgetankt, mit einer Badewanne voll benziniger Seifenlauge.
    „Es kann losgehen!“, ruft Olchi-Opa.
    Alle klettern auf Feuerstuhls schuppigen Rücken. Olchi-Opa zuerst, dann Olchi-Oma, Olchi-Mama mit Olchi-Baby, Olchi-Papa und die beiden Olchi-Kinder.
    „Spotz-Rotz!“, rufen die Olchis und Feuerstuhl hebt knatternd ab.

    Schnell haben sie Schmuddelfing und die Müllkippe hinter sich gelassen. Sie fliegen über Wiesen und Felder, über Dörfer und Wälder und durch weiße Wolken, immer der Sonne entgegen.
    „Schleime-Schlamm-und-Käsefuß, olchiges Schmuddelwetter wär uns lieber!“, meckern die Olchi-Kinder. Der Fahrtwind pfeift den Olchis um die Hörhörner und bald grölen sie alle zusammen aus voller Kehle das Olchi-Lied:
    „Fliegenschiss und Olchi-Furz,
    wo wir landen, ist uns schnurz,
    wir fliegen in den Tag hinein,
    das Leben kann nicht schöner sein!
    Muffelfurz und Stinkersocken,
    nicht nur auf dem Müllberg hocken!
    Schleime-Schlamm-und-Käsefuß,
    Geburtstag ist ein Hochgenuss!“
    Nachdem Feuerstuhl ein paar Stunden so dahingeknattert ist, knurrt den Olchis der Magen und Olchi-Oma muss mal dringend. Also setzt der Drache zur Landung an. Hoch oben im Gebirge, auf der höchsten Spitze eines Berges, lässt er sich nieder.

    Ein eisiger Wind wirbelt dicke Schneeflocken wie Wattebällchen durch die Luft. Die Olchis schnattern vor Kälte mit den Zähnen.
    „Kein sehr olchiges Plätzchen zum Geburtstagfeiern“, sagt Olchi-Opa. „Schnell ausruhen und dann weiter!“
    Olchi-Mama verteilt die Brotzeit aus dem Müllsack.
    „Muffel-Furz-Teufel! Die Berge hier sind ja ganz blau!“, sagt das eine Olchi-Kind mit vollem Mund.
    „Bei meinem grätzigen Stinkersocken!“, sagt Olchi-Papa. „Dann sind wir hier in den blauen Bergen gelandet! Da muss doch hier irgendwo der blaue Olchi wohnen! Erinnert ihr euch an ihn? Vielleicht sollten wir ihn besuchen! Was meint ihr?“
    „Muss das sein?“, rufen die Olchi-Kinder wie aus einem Mund.
    „Doch nicht an meinem Geburtstag!“ Olchi-Opa ist entsetzt.
    Vor langer Zeit hat der blaue Olchi einmal bei ihnen auf der Müllkippe gewohnt. Er ist ihnen damals schrecklich auf die Nerven gegangen wegen seiner Besserwisserei und seinem grauenhaften Ordnungsfimmel.
    Auf der Müllkippe hat er den Müll ordentlich gestapelt! Sogar die Schlammpfützen hat er gerade gezogen wie mit einem Lineal.

    „Wenn ich nur an ihn denke, läuft es mir kalt den Rücken hinunter!“, sagt Olchi-Mama.
    Olchi-Baby fängt an zu plärren und Olchi-Mama steckt ihm schnell seinen Schnuller-Knochen in den Mund.
    Aus heiterem Himmel ruft da plötzlich eine krächzende Stimme: „Hallihallö! Na sö was! Wö kömmt ihr denn her? Sö eine Überraschung!“
    Die Olchis zucken zusammen. Sie trauen ihren Hörhörnern kaum: Das ist doch die Stimme des blauen Olchis! Und tatsächlich, schon sehen sie den blauen Olchi die
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