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Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Titel: Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann
Autoren: Enid Blyton
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nach Hause gekommen, hatten sich sehr auf die Geschenke und auf die ›fetten Tage‹, wie Stubs sich ausdrückte, gefreut. Der zeigte sich übrigens zunächst von seiner besten Seite, des besonders schlechten Zeugnisses wegen. Und Onkel Richard und Tante Susanne staunten, angenehm überrascht, über seine ungewöhnliche Höflichkeit und Sanftmut.
    Bald aber war er wieder ganz der alte, wild, laut, den Kopf voller Dummheiten und tatkräftig unterstützt von seinem schwarzbefellten Liebling. Als er vergaß, den Hahn im Badezimmer abzudrehen, und alles unter Wasser setzte, war es nach Onkel Richards Ansicht Zeit für eine ordentliche Tracht Prü gel. Und Stubs hatte sie unweigerlich bezogen, wäre nicht Weihnachten gewesen.
    Trotz solcher kleinen, nach Stubs’ Meinung unnötig aufgebauschten Zwischenfälle genossen die Kinder die Festtage sehr. Nur etwas fehlte.
    »Zu einem richtigen Weihnachtsfest gehört eigentlich Schnee«, erklärte Stubs.
    »Oh, es wird im Januar schon noch genug schneien«, lachte Tante Susanne. »Das ist in jedem Jahr so. Dann könnt ihr den ganzen Tag draußen herumtoben, rodeln und Schlittschuh laufen, und ich werde euch eine Weile los sein.«
    Doch im Augenblick sorgte ein feiner Sprühregen dafür, daß die drei zu Herrn Lyntons größtem Leidwesen nicht hinausgehen konnten. »Warum müssen sie nur immer so schreien«, stöhnte er. »Und ist es unbedingt nötig, daß sie das Radio auf volle Lautstärke stellen? Und dieser Hund, muß er mir immer im Wege stehen, so daß ich über ihn falle?«
    Aber sämtliche Versuche, Lümmel dazu zu bewegen, Platz zu machen, schlugen fehl und scheiterten an seiner Ruhe und Gelassenheit. Wenn er irgendwo saß und sich kratzte, dann saß er dort, mochte kommen, was oder wer da wollte. Sogar Stubs’
    Bemühungen blieben ergebnislos. Lümmel sah ihn nur mit schmelzendem Blick aus unschuldsvollen Hundeaugen an, klopfte einoder zweimal mit dem Schwanz auf den Boden und kratzte sich weiter.
    »Idiot!« zischte sein Herrchen. »Du tust ja geradeso, als ob du Flöhe hättest. Und dabei weißt du genau, daß du keine hast.
    Hör endlich auf!«
    Eines Morgens – es regnete noch immer – wußten die Kinder überhaupt nichts mit sich anzufangen. Dina langweilte sich sehr und brachte die Mutter mit ihrer Beschäftigungslosigkeit zur Verzweiflung. »Hast du denn gar nichts zu tun?« fragte Frau Lynton. »Hast du dein Bett gemacht, das Zimmer aufgeräumt und dein …«

    »Alles, Mutter, wirklich alles. Soll ich dir etwas helfen?«
    »Ja, sammle die Weihnachtskarten ein und lege sie in einen Kasten.«
    »Gern«, sagte Dina, »ach, da kommt ja Stubs mit seiner Mundharmonika. Er spielt ganz gut, findest du nicht auch?«
    »Nein, das finde ich nicht«, sagte die Mutter. »Ich finde, er fabriziert ein nervenaufreibendes Geräusch damit. Ich darf gar nicht daran denken, daß Vater es noch länger anhören soll.
    Vielleicht kann Stubs dir helfen und vergißt dabei, weiterhin Katzenmusik zu machen.«
    »Los«, rief Dina ihrem Vetter zu, »wir wollen die Weihnachtskarten forträumen. Mutter, paß auf, Lümmel kommt die Treppe herunter!«
    »Weihnachtskarten?« schrie Stubs. »Wir sollen sie einpacken? Prima, die hübschesten legen wir ’raus.«

    Vergnügt machten er und Dina sich an die Arbeit, lasen die vielen Grüße und Glückwünsche noch einmal und lachten über die komischsten von ihnen.

    »Oh, hier ist die, die Barny uns geschickt hat«, sagte Dina und hielt eine ziemlich große Karte in die Höhe. »Das ist die schönste. Er hat sich selbst und Miranda gezeichnet. Wunderbar! So etwas könnte ich nie. Wie er Weihnachten wohl verlebt hat? Stell dir vor, das erste Mal in seinem Leben mit einer Familie zusammen!«
    »Sprecht ihr von Barny?« fragte Robert und schloß die Tür hinter sich, »ach, ich wollte, wir wären jetzt bei ihm. War es nicht toll, als er im letzten Sommer seinen Vater fand?«
    Ja, es war eine tolle und aufregende Geschichte gewesen.
    Jahrelang hatte Barny mit seiner Mutter beim Zirkus gelebt in dem Glauben, sein Vater sei tot. Erst als die Mutter krank wurde und bald darauf starb, verriet sie ihm, daß er noch lebe.
    Seitdem war Barny allein durch die Welt gezogen, hatte im Zirkus und auf Jahrmärkten gearbeitet, immer auf der Suche nach dem Vermißten. Und dann, im letzten Sommer, in Rubadub, einem kleinen Ort an der See, hatte er ihn endlich gefunden.
    An all das dachten die Kinder jetzt noch einmal. »Und nicht nur einen Vater hat er nun«, sagte
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