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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel
Autoren: Mary Stanton
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losgegangen wäre, bevor ihr Markham die Handschellen anlegen konnte. Anschließend hatte Tully, die einen tiefen Kratzer an der Wange abbekommen hatte, alle Gäste rausgeschmissen. Als Letztes hatte Bree von ihrer irdischen Klientin einen vielsagenden Blick und ein Achselzucken geerntet. Tut mir leid , schien der Blick zu besagen, wer hätte gedacht, dass das alles so ausgeht ?
    »Aber du bist dir sicher, dass sie beide Verbrechen begangen haben?«, Royal klopfte seinen Blazer nach seiner nicht vorhandenen Pfeife ab und seufzte.
    »Fast hundertprozentig sicher «, erwiderte Bree. »Aber Hunter meint, es gebe nicht genug konkrete Beweise, um sie wegen des ersten Mordes zu verurteilen.«
    »Warum bringt man überhaupt einen anderen Menschen um?«, fragte Cissy. »So was ist doch einfach hirnrissig.«
    »Buck und Harriet wurden nicht damit fertig, dass sie ihr ganzes Geld verloren hatten«, sagte Bree. »Und dafür gaben sie Russell O’Rourke die Schuld. Um an Geld zu kommen, verkauften sie zigmal ihre Anteile an den Shakespeare Players. Genau wie in diesem albernen Stück The Producers .«
    Cissy blickte bestürzt drein.
    »Mach dir nichts draus, Tantchen«, sagte Antonia freundlich. »Jedenfalls finde ich es absolut cool, dass meine Schwester gerade anhand des Bezugs zu einem Theaterstück einen Mord aufgeklärt hat.«
    »So ganz stimmt das nicht, Tonia, aber trotzdem danke. Nun ja …«, Bree seufzte, »… Russell kam hinter den Schwindel und drohte ihnen damit, alles auffliegen zu lassen. Deshalb heckte Harriet einen komplizierten Mordplan aus, der auch wie am Schnürchen klappte.«
    »Bist du wirklich sicher, dass man sie wegen dieses Verbrechens nicht belangen kann?«, fragte ihr Vater.
    »Der angebliche Abschiedsbrief war der Teil eines Briefes, den Russell an Buck geschickt hatte und in dem er ihm seine betrügerischen Machenschaften im Zusammenhang mit den Anteilen vorwarf. Petru hat den ganzen Brief ausfindig gemacht. Zu Beginn wirft O’Rourke den Parsalls vor, dass sie die Anteile zigmal verkauft haben, und zum Schluss entschuldigt er sich dafür, dass bei dem Crash das ganze Geld der Parsalls verloren gegangen ist. Ich bedaure den Zusammenbruch der O’Rourke Investment Bank und werde dieses Bedauern mit ins Grab nehmen. Bitte entschuldigt alle. Lebt wohl. So erklären sich also diese Worte. Russell war zwar gierig, aber wie Tully ganz richtig gesagt hat, hatte er das Recht, sein Unternehmen so zu führen, wie er es getan hat. Und van Houghton trat in der Tat als Retter in letzter Minute auf. Aber dann starb O’Rourke.
    Und die Players erstanden neu. Und Harriet kehrte sofort zu ihren alten Tricks zurück. Sie wollte ihren Anteil von zehn Prozent an mindestens fünf verschiedene Interessenten verkaufen, möglicherweise waren es auch noch mehr.
    Sie erhielten natürlich Eddies Telefonanruf und kamen zu dem Schluss, dass er beseitigt werden musste, weil er eine zu große Gefahr darstellte. Sie buchten einen früheren Flug nach Savannah, mieteten ein Auto und trafen sich mit Eddie am Touristencenter, und zwar nicht, wie Eddie vorgeschlagen hatte, erst um zwei Uhr, sondern wesentlich früher. Nachdem sie ihn erschossen hatten, legten sie die Leiche in den Kofferraum und checkten im Forsyth Mansion ein. Man braucht mit dem Auto fünf Minuten oder noch weniger, um vom Forsyth Park zum Factor’s Walk zu kommen. Und was immer Buck auch sonst sein mag, Mut hat er jedenfalls. Eddie hatten sie in Segeltuch gehüllt. Buck und Harriet saßen den ganzen Nachmittag in der Bar. Dann verschwand Buck kurz, fuhr hierher, lud die Leiche in meinem Haus ab – mit der verworrenen Absicht, mich in den Mord zu verwickeln – und sauste zur Bar zurück. Und dies alles in einer Zeit, die manche Leute brauchen, um zur Toilette zu gehen.«
    »Warum hatten sie es auf dich abgesehen?«, fragte Francesca beunruhigt.
    »Als sie Eddie zurückriefen, um eine frühere Zeit für das Treffen auszumachen, erzählte er ihnen, dass er mir und Hunter alle Beweise übergeben wolle.« Bree zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich hielten sie das in der Situation für eine gute Idee. Ich vermute jedoch, dass ihnen noch eine bessere Möglichkeit eingefallen wäre, um die Leiche loszuwerden, wenn sie etwas weniger getrunken hätten. Aber sie hatten nicht viel Zeit. Und es ist immer schwierig, eine Leiche verschwinden zu lassen.«
    »Die haben vielleicht Nerven«, sagte Antonia.
    »Und zwar starke«, erwiderte Bree. »Die brauchten sie auch. Sowie
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