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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
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man die Entstehung der Erde ungeschehen machen.«
    Â»Aber warum will es uns töten?«
    Â»Es ist vermutlich nicht das erste Mal, dass es versucht, die Menschheit zu vernichten. In der Vergangenheit hat es immer wieder Kulturen gegeben, die sich scheinbar selbst zerstört haben. Sieh dir die Geschichtsbücher an: Es steht alles da, schwarz auf weiß. Es schläft für lange Zeit, dann wacht es auf. Es sieht sich an, wie die Menschen die Erde missbrauchen, und wird sauer.« Daniel starrte auf seine Hände. »Es findet Mittel und Wege, in das Bewusstsein der Menschen zu gelangen, und hetzt uns aufeinander. Es hat die Erdbeben ausgelöst und uns genaue Anweisungen gegeben, wie wir die Welt wieder aufbauen sollen. Dieses Mal sollen wir alles richtig machen.«
    Â»Alles richtig machen? Es hat doch fast alle getötet.«
    Â»Das war Sinn und Zweck des Ganzen. Weniger Menschen gleich weniger Schaden für die Erde. Wenn wir alles kontrollieren, können wir dafür sorgen, dass es nicht wieder zu einer Überbevölkerung kommt. Es will die Welt ins Gleichgewicht bringen. Keine Umweltverschmutzung. Keine Ausrottung von Tieren. Bei der Ausführung hakt es natürlich ein bisschen. Fast alle zu töten und dann den Rest der Menschheit, die noch normal ist, zu versklaven, sind nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen Neuanfang.«
    Â»Aber was gibt ihm das Recht, das zu tun?«, rief Aries. »Wer sagt, dass es entscheiden darf, wer leben und wer sterben soll?«
    Â»Ich weiß es nicht«, erwiderte Daniel. »Ich bin nur der Bote und selbst ich kenne nicht alle Details. Ich weiß nur, was die Stimmen mir sagen. Und wenn ich ein Hetzer bin, ergibt alles Sinn.«
    Â»Wie können wir es aufhalten?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Es spricht mit mir, mit uns allen. Die Stimmen, die wir hören. Es erzählt uns eine ganze Menge, aber nicht, wie wir es stoppen können.«
    Â»Das wäre ja auch zu einfach, oder?«
    Â»Eins weiß ich«, meinte Daniel. »Die Hetzer werden damit weitermachen, sich in der neuen Welt einzurichten, und alle töten, die sie aufhalten wollen. Irgendwann wird es niemanden mehr geben, der sich daran erinnern kann, wie es vor dem Untergang war. Dann haben wir eine komplette Kultur, die auf der neuen Weltordnung aufgebaut ist. Klar, die Hetzer werden sich nicht ewig halten können. Sie werden aussterben. Vielleicht haben die Menschen vorher schon die Nase voll von ihnen und rebellieren gegen sie. Vielleicht gibt es genug Überlebende, die sie besiegen können. Aber das bezweifle ich. Überall auf der Welt passiert das Gleiche wie in Vancouver. Und die Hetzer sind viel besser organisiert als wir.«
    Â»Dann sollen wir uns also für ein paar Generationen zurücklehnen und hoffen, dass irgendwann alles wieder gut wird?«
    Â»Aries, du kannst nichts tun, um die Hetzer zu ändern. Am besten wartest du einfach ab, bis es vorbei ist.«
    Sie dachte nach. »Aber vielleicht können sie alle ›zurückkommen‹«, sagte sie dann. »Vielleicht können wir es aufhalten. Was, wenn wir eine Möglichkeit fänden, um für immer aus deinem Kopf zu kommen? Aus den Köpfen der Hetzer?«
    Â»Meinst du das im Ernst?«, fragte er. »Aries, das ist nicht so, als würde man ein Licht ein- oder ausschalten. Ich kann diese Dunkelheit nicht loswerden. Es wird nicht einfach wieder verschwinden. Du kannst keinen Verstand in mich reinprügeln. Du hilfst mir, aber du bist einfach nicht stark genug, um mich die ganze Zeit normal zu halten.«
    Â»Du bist ein guter Mensch.« Sie klammerte sich an jedes bisschen Hoffnung, das sie finden konnte. »Ich kenne dich, Daniel. Du bist nicht schlecht. Das, was passiert ist, die Verwandlung, das warst nicht du. Du kannst nichts dafür. Wenn wir einen Weg finden könnten, es loszuwerden …«
    Â»Dann was?«, fragte Daniel. »Dann würden wir zusammen in den Sonnenuntergang reiten? Aries, ich will dir mal was sagen. Es wird kein Happy End geben. Die neue Weltordnung der Hetzer wird noch lange nach unserem Tod Bestand haben. Sie wird nicht wieder verschwinden.«
    Â»Wir können kämpfen.«
    Â»Du kannst es ja versuchen.«
    Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Das war’s? Du willst einfach so aufgeben?«
    Daniel stand auf und lächelte auf sie herunter. »Ich wünschte, ich
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