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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
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die Tür zu seinem Schlafzimmer öffneten.
    Er atmete tief durch und versuchte, die aufsteigende Panik zu unterdrücken. Er hatte es so gewollt. Er musste stark sein.
    Würde es wehtun? Das Sterben?
    Jack glaubte nicht an den Himmel. Der Gedanke an ein Leben nach dem Tod, in dem alles ruhig und friedlich war, ergab für ihn nicht viel Sinn. Sterben, so glaubte er, war wie einschlafen und nicht mehr aufwachen. Letzten Endes klang das gar nicht mal so schlecht. Er schlief gern. Wenigstens würde er dann keine Schmerzen mehr haben.
    Ich werde schlafen, wenn ich tot bin.
    Sein Gehirn hämmerte unablässig gegen seine Schädeldecke. An manchen Tagen ging es ihm besser. Aber obwohl er versucht hatte, die Migräneanfälle herunterzuspielen – sie waren grauenhaft. Er hatte noch nie derartige Schmerzen gehabt. Er hatte sich nicht einmal vorstellen können, dass es solche Qualen überhaupt gab. An den schlechten Tagen konnte er nicht mehr klar denken. Selbst Unmengen von Medikamenten halfen nicht.
    Manchmal sah er vor seinen blinden Augen weiße Blitze zucken, wenn die Schmerzen derart heftig waren, dass er fast bewusstlos wurde. Wenn es so schlimm war, wünschte er sich, er wäre tot.
    Er hatte es niemandem gesagt. Nicht einmal Joy, die inzwischen so ziemlich alles über ihn wusste. Sie würde sich nur Sorgen machen und das wollte er nicht.
    Schlafen klang gut.
    Als er hörte, wie der Türknauf gedreht wurde, erstarrte er. Er atmete tief ein und zog sich hoch, bis er aufrecht saß. Dann wartete er.
    Schritte.
    Schweigen.
    Â»Ich hab keine Angst vor dir«, sagte er so furchtlos wie möglich. »Jetzt mach schon. Bringen wir’s hinter uns. Ich bin müde.«
    Die Schritte kamen näher, bis Jack spürte, dass der Hetzer direkt neben seinem Bett stand.
    Er schloss die Augen und wartete.

MICHAEL
    Sie schlichen über das Football-Feld zurück, wobei sie versuchten, sich so unsichtbar wie möglich zu machen. Michael überlegte, wie ihre Chancen standen. Jeder von ihnen hatte einen Baseballschläger in der Hand. Außerdem hatte Aries Clementines Elektroschocker dabei. Drei Waffen. Zwei Personen. Nicht annähernd genug für einen Überfall.
    Selbst wenn sie es wie durch ein Wunder bis ins Haus schafften – wie um alles in der Welt sollten sie es anstellen, mit einem blinden Jungen zusammen wieder herauszukommen?
    Es war Selbstmord.
    Â»Wir könnten ihnen sagen, wir hätten es versucht, aber es sei schon zu spät gewesen«, flüsterte er Aries zu, als sie die kleine Gasse hinter dem Haus erreichten. »Sie brauchen es doch nicht zu wissen. Dieses Geheimnis nehme ich gern mit ins Grab.«
    Â»Ich mache keinen Rückzieher«, sagte Aries.
    Plötzlich fiel Michael auf, dass einer aus ihrer Gruppe fehlte. Er hatte Nathan seit seiner Rückkehr kein einziges Mal gesehen. Und Eve, die offenbar mit irgendwelchen Medikamenten vollgepumpt war, war so benommen, dass sie nicht mal laufen konnte.
    Es war etwas passiert.
    War das hier so eine Art Rettungsaktion wegen eines schlechten Gewissens? War Nathan etwas passiert und Aries nicht in der Lage gewesen, ihn zu retten? Plötzlich erschien ihm alles viel logischer. Er nahm sich vor, Clementine danach zu fragen, wenn sie allein waren.
    Falls er jemals die Gelegenheit dazu bekommen sollte.
    Am Gartentor duckten sie sich hinter den weißen Zaun, bis ihre Knie in der aufgeweichten Erde versanken. Von ihrem Versteck aus hatten sie eine gute Sicht auf das Haus. Die Hintertür stand offen. Sie konnten erkennen, dass die Hetzer in der Küche herumliefen. Michael erhaschte einen flüchtigen Blick auf den falschen Heath. Er hielt sich ein Geschirrtuch an den Kopf und wurde von einem anderen Hetzer angeschrien. Michael musste einfach grinsen, als er sah, wie diesem Scheißkerl die Hölle heiß gemacht wurde.
    Es waren ziemlich viele.
    Â»Ich weiß nicht, was ich tun soll«, flüsterte Aries. Verzweifelt kaute sie auf ihren Fingernägeln herum, während sie wie hypnotisiert zusah, wie die Ungeheuer das Haus durchsuchten. »Dort reinzukommen ist unmöglich.«
    Â»Es ist sinnlos«, stimmte er ihr zu. »Wir sollten verschwinden.«
    Â»Nur noch ein paar Minuten. Warten wir ab, ob sie ihn rausbringen. Sie haben Mason gefangen genommen und –« Sie zögerte. »Daniel. Vielleicht nehmen sie Jack auch mit.«
    Michael überlegte, ob er sie darauf
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