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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
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Pudel.
    Bevor sie es verhindern konnte, rutschte ihr ein kurzes Lachen heraus.
    Â»Soll das etwa heißen, ich sehe nicht so blendend aus wie sonst?«, fragte Michael zähneklappernd. Er kam direkt auf sie zu und schlang seine eiskalten Arme um sie, bevor sie ihn davon abhalten konnte.
    Â»Du machst mich ganz nass«, protestierte sie.
    Â»Geteiltes Leid ist halbes Leid«, erwiderte Michael und drückte sie an sich.
    Obwohl ihre Kleidung sofort kalt und feucht wurde, durchströmte sie ein warmes Glücksgefühl. Sie wollte ihn festhalten und nie wieder loslassen.
    Dieses Gefühl war schnell wieder verschwunden, als ihr bewusst wurde, dass Aries und Michael allein gekommen waren und ihre Umarmung für Joy die Hölle sein musste. Sie lächelte ihn an und wich zurück – so energisch, dass er sie loslassen musste.
    Joy war aufgestanden und wartete mitten im Raum, einen merkwürdigen Ausdruck im Gesicht.
    Â»Es tut mir leid«, sagte Aries. »Wir haben es versucht, aber es waren zu viele.«
    Joy nickte. Tränen standen in ihren Augen. »Danke«, sagte sie leise. »Du hast dein Bestes getan.«
    Aries wollte noch etwas sagen, schwieg dann aber. Clementine ging zu ihrer Freundin und versuchte, den Arm um sie zu legen, doch Joy schob sie weg.
    Â»Glaubt ihr, hier ist es sicher genug, um über Nacht zu bleiben?«, fragte sie mit tonloser Stimme.
    Â»Ja, es ist sicher«, sagte Michael. »Sie sind uns nicht gefolgt. Wir sind ein paarmal umgedreht und ein Stück zurückgelaufen, um uns zu vergewissern. Die nächsten Tage werde ich wahrscheinlich im Bett verbringen müssen, aber das war es wert. Außerdem habe ich ja Clem, die Krankenschwester spielen kann.«
    Clementine sah ihn missbilligend an. »Wenn du krank wirst, komme ich nicht in deine Nähe.«
    Er grinste sie schelmisch an. Es gefiel ihr.
    Â»Dann werde ich mich jetzt ein bisschen hinlegen«, sagte Joy. »Nichts für ungut, aber ich wäre jetzt gern allein.«
    Alle nickten. Sie verstanden es.
    Â»Und ich brauch ein paar trockene Sachen«, warf Aries ein. »Mir ist noch nie im Leben so kalt gewesen.«
    Â»Ich hoffe, im Schrank hängen ein paar Designerklamotten«, sagte Michael. »Ich werde meine gefrorene Haut nur in etwas hüllen, auf dem mindestens Louis Vuitton steht.«
    Â»Louis Vuitton macht Handtaschen, du Banause«, klärte ihn Clementine auf.
    Â»Wow«, sagte Michael, während er wieder den Arm um sie legte. »Meine Freundin kennt sich mit Autos und Mode aus. Sie ist ein wahr gewordener Traum.«
    Clementine lachte. Es war ein wunderbares Gefühl zu lachen. Es sorgte dafür, dass es in ihr drin ganz warm wurde, trotz seiner eisig kalten Finger an ihrer Taille.
    Â»Schön, dass du wieder da bist«, sagte sie.

ARIES
    Sie wartete, bis alle schliefen, bevor sie eine kurze Nachricht kritzelte und in die Nacht hinausschlich. Bis zum Morgen waren es noch ein paar Stunden. Sie wollte unten am Wasser sein, bevor es vielleicht zu spät war.
    Es war eine dumme Idee. Aber sie musste sichergehen.
    Sie hatte ein paar Sachen zum Anziehen gefunden. Nichts Nettes, nur eine Männerjogginghose und einen zu großen Kapuzenpulli, aber es war warm. Die Schuhe, die sie trug, waren ein paar Nummern zu groß, sodass sie Papiertaschentücher in die Spitzen hatte stopfen müssen. Aber sie waren trocken. Sie würde jetzt nicht wählerisch werden. Außerdem konnten sie sich problemlos neue Klamotten beschaffen. Es gab eine Menge Geschäfte, in denen sie freie Wahl hatten.
    Sie fuhr mit den Fingern über das Glasfläschchen in ihrer Tasche. Es beruhigte sie und dämpfte ihre Nervosität.
    Am Kitsilano Beach war alles ruhig. Selbst die Wellen schienen leiser zu plätschern als sonst. Als sie zwischen dem verstreuten Abfall hindurch zur Parkbank schlich, trat sie gegen eine leere Coladose.
    Sie musste es wissen.
    Jemand wartete auf sie. Sie ging vorsichtig auf ihn zu, den Baseballschläger fest umklammert. Als sie näher kam, erkannte sie die Form des Rückens. Ihre Schultern verkrampften sich.
    Er drehte sich nicht um, selbst dann nicht, als sie ein paar Meter von ihm entfernt stehen blieb.
    Â»Wer bist du?«
    Â»Ich bin Daniel«, sagte er.
    Â»Was soll das heißen?«, fragte sie.
    Daniel drehte sich langsam um und sah sie an. Sie hob den Schläger und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Doch es waren nur seine
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