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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt
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die Treppe hinaufgerannt, als hinge sein Leben
davon ab, Charlottes Seite zu erreichen.
    Ja, dachte Brigham zufrieden. Es
bestand noch Hoffnung.
    Charlotte krümmte den Rücken, als der scharfe
Schmerz sie erneut durchzuckte, und glaubte an eine Sinnestäuschung, als die
Tür aufflog und Patrick ins Zimmer stürzte, wo er sich neben ihrem Bett auf die
Knie fallen ließ.
    Lydia blieb völlig ungerührt,
schaute nicht einmal auf. »Falls Sie uns hier im Weg sind, Patrick Trevarren«,
warnte sie, »lasse ich Sie vor die Tür setzen.«
    Charlotte tastete nach Patricks Hand
und fand sie. »Du bist ... bist du wirklich hier?« fragte sie naiv. Wieder
erfaßte sie eine Wehe, diesmal so heftig, daß ihr ganzer Körper sich vom Bett
erhob.
    »Ja«, sagte Patrick schroff, als die
Wehe abgeklungen war. Er hielt noch immer ihre Hand umklammert. »Ich habe
versucht, mich von dir fernzuhalten, aber — möge Gott mir beistehen es ist mir
nicht gelungen.«
    »Falls Gott wirklich bereit sein
sollte, Ihnen zu helfen, Captain Trevarren«, bemerkte Lydia trocken, während
sie gleichzeitig Charlotte untersuchte, »sollte Er Ihnen erst einmal eine
Schaufel über den Kopf schlagen, um Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.«
    Patricks Mundwinkel verzogen sich zu
einem schwachen Lächeln, und Charlotte nahm dieses vertraute Lächeln so gierig
in sich auf, daß es ein Wunder bewirkte und ihre Schmerzen linderte. Patrick
küßte Charlottes Fingerknöchel und sagte leise: »Vielleicht hat Er das ja schon
getan, Mrs. Quade.«
    »Verlaß mich nicht«, keuchte
Charlotte unter Schmerzen. Es war beschämend, Patrick so sehr zu brauchen, aber
so war es nun einmal, und Charlotte wußte, daß es nicht zu ändern war.
    »Ich bin hier«, versicherte er ihr
und küßte wieder ihre Hand, diesmal ihre Innenfläche.
    Charlotte wäre glücklicher gewesen,
wenn er gesagt hätte: »Nie wieder, Liebling«, oder »Wir werden von jetzt an
immer zusammen sein«. Aber für Spitzfindigkeiten war jetzt nicht der richtige
Moment, denn der Schmerz kam wieder, dehnte sich in Charlottes ganzem Körper
aus und fand sein Ventil in einem langgezogenen, schrillen Schrei.
    Patrick erschrak nicht vor
Charlottes Schreien, er hielt tapfer ihre Hand, strich ihr das Haar zurück und
flüsterte ihr sanfte, aufmunternde Worte zu.
    Endlich, nach mehreren Stunden
quälender Anstrengung, erblickte das Kind das Licht der Welt.
    »Ein Mädchen«, sagte Lydia, mit
Tränen der Freude in den Augen, als sie das Baby versorgte. »Lieber Himmel, und
ich dachte schon, wir würden nie wieder ein kleines Mädchen in der Familie sehen!«
    Charlotte schaute Patrick an, als
ihre kleine Tochter zwischen sie gelegt wurde, und sah, daß auch in seinen
Augen Tränen standen. »Wie sollen wir sie nennen?« fragte sie sanft.
    Er starrte das Kind an, als hätte er
noch nie zuvor ein Neugeborenes gesehen. »Gibt es einen Namen, der schön genug
wäre für ein solches Wesen?« flüsterte er in ehrfürchtigem Staunen und berührte
vorsichtig die Wange des Säuglings.
    Charlotte lachte. »Ja — Annie. Annie
Quade-Trevarren.«
    Patrick betrachtete noch immer fasziniert
das Kind. »Und wir haben sie geschaffen, du und ich«, sagte er staunend. »Ich
kann es fast nicht glauben ... Es ist ein Wunder!«
    Lydia ging still hinaus, aber
Charlotte konnte ihre Stimme hören, als sie leise mit jemandem auf den Korridor
sprach, wahrscheinlich mit Brigham. Und ganz ohne Zweifel war auch Millie da.
    Patrick schob seine Hand vorsichtig
an Annie vorbei, um eine feuchte Locke aus Charlottes Stirn zu streichen.
»Warum hast du mir nicht gesagt, daß du zaubern konntest?« scherzte er, und
seine blauen Augen strahlten vor Stolz und Glück, als er seine Frau anschaute.
    Ein Schluchzen der Erleichterung und
Freude entrang sich Charlottes Kehle. Patrick war bei ihr, die Sonne würde
wieder scheinen, der Mond wieder die Nacht erhellen, und die Sterne würden zu
ihren angestammten Plätzen am nächtlichen Firmament heimkehren.
    In diesen wundervollen, glücklichen
Momenten gestattete Charlotte sich nicht, an die Möglichkeit zu denken, daß
Patrick sie ein zweites Mal verlassen könnte.
    »Ich liebe dich«, sagte sie und
öffnete ihm ihre Seele.
    Er küßte sie — mit zurückhaltender,
respektvoller Leidenschaft, wie es die Situation erforderte — aber der Funke
war unverkennbar da. »Und ich liebe dich«, antwortete er.
    Kurz darauf kehrte Lydia zurück, in
Begleitung von Millicent, und Patrick wurde sanft aus dem Zimmer
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