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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition)
Autoren: Blake Crouch
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konnte, da er noch immer alles verschwommen wahrnahm. Sie beugte sich über ihn und ihre beiden Köpfe verschmolzen zu einem, und als ihr Gesicht klarer wurde, erkannte er, dass sie wunderschön war. Ihre kurzärmlige Krankenschwester-uniform war weiß, vorn zugeknöpft und endete knapp über den Knien.
    Sie wiederholte seinen Namen.
    »Mr. Burke? Können Sie mich hören, Mr. Burke? Mr. Burke?«
    Die Kopfschmerzen waren weg.
    Er holte langsam und vorsichtig Luft, bis ihn der Schmerz in seiner Brust erstarren ließ.
    Anscheinend war er zusammengezuckt, denn die Schwester sagte: »Bereitet Ihnen die linke Seite noch immer Unbehagen?«
    »Unbehagen.« Er lachte, was sich jedoch in ein Stöhnen verwandelte. »Ja, ich empfinde Unbehagen. So könnte man das auch ausdrücken.«
    »Ich kann Ihnen etwas Stärkeres gegen die Schmerzen besorgen, wenn Sie das möchten.«
    »Ich komme schon klar.«
    »In Ordnung, aber spielen Sie nicht den Märtyrer, Mr. Burke.Sagen Sie es mir, wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann. Dafür bin ich da. Ich heiße übrigens Pam.«
    »Danke, Pam. Ich glaube, ich erinnere mich von meinem letzten Besuch hier an Sie. Ich könnte diesen klassischen Schwesternkittel niemals vergessen. Hätte nicht gedacht, dass die noch hergestellt werden.«
    Sie lachte. »Ich bin froh, dass Ihre Erinnerung langsam zurückkommt. Das ist sehr gut. Dr. Miter wird bald nach Ihnen sehen. Haben Sie was dagegen, wenn ich schon mal Ihren Blutdruck messe?«
    »Kein Problem.«
    »Gut.«
    Schwester Pam zog ein Blutdruckmessgerät aus dem Wagen, der am Fuße des Bettes stand, und wickelte die Manschette um seinen linken Bizeps. »Sie haben uns einen ziemlichen Schreck eingejagt, Mr. Burke«, sagte sie und pumpte die Manschette auf. »Sich einfach so davonzustehlen.« Sie schwieg, während sie die Anzeige beobachtete.
    »Hab ich bestanden?«, wollte er wissen.
    »Mit Auszeichnung. Einhundertzweiundzwanzig zu fünfundsiebzig.« Sie nahm ihm die Manschette wieder ab. »Als man Sie hergebracht hat, waren Sie im Delirium«, fuhr sie fort. »Sie schienen nicht einmal mehr zu wissen, wer Sie sind.«
    Als er sich im Bett aufsetzte, wurde sein Kopf langsam klarer. Er befand sich in einem privaten Krankenzimmer, das ihm irgendwie vertraut vorkam. Die Vorhänge an dem Fenster neben dem Bett waren zugezogen, aber das schwache Licht, das dennoch hereindrang, sagte ihm, dass es entweder früher Morgen oder früher Abend sein musste. »Wo hat man mich gefunden?«, erkundigte er sich.
    »In Mack Skozies Vorgarten. Sie waren bewusstlos. Erinnern Sie sich, was Sie dort gemacht haben? Mack sagte, dass Sie sehr aufgeregt und verwirrt gewirkt hätten.«
    »Ich bin gestern am Fluss aufgewacht und hatte keine Ahnung, wer ich bin oder wo ich mich befinde.«
    »Sie hatten das Krankenhaus verlassen. Erinnern Sie sich daran?«
    »Nein. Ich bin zum Haus von Skozie gegangen, weil er der einzige Mack im Telefonbuch war.«
    »Das müssen Sie mir genauer erklären.«
    »Der Name ›Mack‹ war der einzige, der mir etwas sagte.«
    »Und warum war das Ihrer Meinung nach so?«
    »Weil ›Mack‹ das letzte Wort ist, das ich gelesen habe, bevor wir von dem Truck getroffen wurden.«
    »Oh, genau … Es war ein Mack-Truck, der Ihren Wagen plattgewalzt hat.«
    »Genau.«
    »Der Verstand ist schon seltsam«, meinte die Krankenschwester, während sie um das Bett herum zum Fenster ging. »Seine Funktionsweise ist manchmal wirklich erstaunlich und er stellt die seltsamsten Verbindungen her.«
    »Wie lange ist es her, dass man mich hergebracht hat?«
    Sie zog den Vorhang beiseite. »Eineinhalb Tage.« Das Licht strömte herein. Es war sogar schon später Morgen, und das Sonnenlicht drang bereits über den östlichen Rand der Klippen. »Sie hatten eine schwere Gehirnerschütterung«, erklärte sie. »Sie hätten da draußen sterben können.«
    »Ich habe mich auch gefühlt, als würde ich sterben.«
    Das Morgenlicht, das in die Stadt strömte, sah atemberaubend aus. »Was macht Ihr Gedächtnis?«, fragte Pam.
    »Das ist schon seltsam. Seitdem ich mich an den Unfall erinnert habe, ist alles wieder da. Es ist, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Wie geht es Agent Stallings?«
    »Wem?«
    »Dem Mann, der auf dem Beifahrersitz gesessen hat, als der Unfall passiert ist.«
    »Oh.«
    »Er hat es nicht geschafft, oder?«
    Schwester Pam trat wieder an die Seite des Bettes und legte eine Hand auf sein Handgelenk. »Leider nicht.«
    Das hatte er bereits vermutet. Derartig schwere
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