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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition)
Autoren: Blake Crouch
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nicht gut aus, Kumpel.«
    »Ich fühl mich auch nicht so gut.«
    »Was ist mit Ihnen passiert?«
    »Sagen Sie’s mir,
Mack

    Irgendwo im Inneren des Hauses war eine weibliche Stimme zu hören – »Schatz? Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, Jane, es ist alles gut.« Mack starrte ihn an. »Soll ich Sie nicht lieber ins Krankenhaus bringen? Sie sind verletzt und brauchen …«
    »Mit Ihnen gehe ich nirgendwohin.«
    »Was machen Sie dann vor meinem Haus?« Macks Stimme klang jetzt barscher. »Ich habe Ihnen gerade Hilfe angeboten. Wenn Sie die nicht wollen, soll mir das recht sein, aber …«
    Mack sprach noch weiter, aber seine Worte schienen sich aufzulösen und in einem Dröhnen unterzugehen, das sich wie das Tosen eines Güterzugs von Ethans Magen aus in seinem ganzen Körper auszubreiten schien. Die Schwarzen Löcher vermehrten sich und die Welt begann sich zu drehen. Er würde sich keine fünf Sekunden mehr auf den Beinen halten können, wenn sein Kopf nicht vorher schon explodierte.
    Er sah Mack an, dessen Mund sich noch immer bewegte, während der Güterzug, dessen Rhythmus perfekt zum brutalen Pochen in seinem Kopf passte, immer lauter zu werden schien, und er konnte den Blick nicht von Macks Mund abwenden, den Zähnen des alten Mannes – seine Synapsen schienen durchzubrennen und keine Verbindung mehr herstellen zu können, und der Lärm, oh Gott, dieser Lärm, dieses Pochen …
    Er spürte nicht mal mehr, wie seine Knie nachgaben.
    Auch nicht, dass er nach hinten taumelte.
    In einer Sekunde stand er noch auf der Veranda.
    In der nächsten lag er auf dem Rasen.
    Flach auf dem Rücken und alles drehte sich um ihn herum, nachdem er heftig mit dem Kopf aufgeschlagen war.
    Mack stand jetzt über ihm, sah auf ihn herab, vorgebeugt mit den Händen auf den Knien, und seine Worte gingen im Lärm des Zuges, der durch seinen Kopf raste, unter.
    Er war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren, er konnte es spüren, dass er nur noch wenige Sekunden hatte, und er sehnte sich danach, er wollte, dass der Schmerz aufhörte, aber …
    Die Antworten.
    Sie waren direkt vor ihm.
    So nah.
    Es ergab keinen Sinn, aber irgendetwas an Macks Mund faszinierte ihn. Die Zähne. Er musste sie einfach ansehen, und er wusste nicht mal, warum, aber sie lag direkt vor ihm.
    Die Erklärung.
    Antworten auf alles.
    Und dann ging es ihm auf: Hör auf, dich dagegen zu wehren.
    Hör auf, sie unbedingt zu wollen.
    Hör auf zu denken.
    Lass sie einfach kommen.
    Die Zähne Zääähne
    ZähneZähneZähneZähneZääääääääähneeeee …
    Das sind keine Zähne.
    Das ist ein glänzender, polierter Kühlergrill, auf dem die Buchstaben
    MACK
    stehen.
    Stallings, der Mann, der neben ihm auf dem Beifahrersitz sitzt, begreift nicht einmal, was geschieht.
    Während der dreistündigen Fahrt von Boise in Richtung Norden ist offensichtlich geworden, dass Stallings sich gern reden hört, und das hat er dann auch die ganze Zeit getan: geredet. Eine Stunde zuvor hat er aufgehört, ihm zuzuhören, nachdem er gemerkt hatte, dass ein gelegentliches »So habe ich das noch gar nicht gesehen« oder »Hm, interessant« ausreicht, um ihn ansonsten komplett auszublenden.
    Er hat gerade wieder eine dieser beiläufigen Bemerkungen gemacht, als er das Wort MACK nur wenige Meter von Stallings Fenster entfernt lesen kann.
    Noch bevor er reagieren kann – er hat ja gerade mal das Wort lesen können –, zerspringt das Fenster neben Stallings Kopf in tausend Scherben.
    Der Airbag bläst sich vor dem Lenkrad auf, allerdings eine Millisekunde zu spät, sodass er seinen Kopf verpasst, der so heftig gegen das Fenster schlägt, dass es zerbirst.
    Die rechte Seite des Lincoln Town Car implodiert in einer Woge aus zerbrechendem Glas und zerfetztem Metall und Stallings Kopf prallt direkt gegen den Kühlergrill des Trucks.
    Er kann spüren, wie die Motorwärme des Trucks in den Wagen strömt.
    Auf einmal stinkt es nach Benzin und Bremsflüssigkeit.
    Überall ist Blut – es läuft innen an der Windschutzscheibe herunter, ist auf das Armaturenbrett gespritzt, läuft in seine Augen und bricht noch immer aus Stallings Überresten hervor.
    Der Lincoln ist quer auf eine Kreuzung gerutscht und wird von dem Truck immer näher an dieses Sandsteingebäude herangeschoben, neben dem eine Telefonzelle steht. Dann verliert er das Bewusstsein.

KAPITEL 2
    Eine Frau blickte lächelnd auf ihn hinab. Zumindest waren das sehr hübsche Zähne, dachte er, auch wenn er es nicht genau erkennen
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