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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
Autoren: Gunter Dueck
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Prinzip da, sondern immer und überall leicht verfügbar – für jeden, der darüber verfügt! Wir tragen fast die ganze Welt digital im Smartphone in unserer Hosen-/Handtasche herum. Das Internet klärt uns nicht nur auf, es befähigt uns! Das einstige Enlightenment wird nun erweitert zum Empowerment.
    Für Leser, die mein Buch AUFBRECHEN! schon kennen: Die Gründe, warum wir in Zukunft einen viel höheren Professionalitätsgrad haben müssen, sind Ihnen dann aus dem dortigen Nachdenken über das Ende der Dienstleistungsgesellschaft schon einigermaßen klar. Es gibt dann für Sie einige Überschneidungen. Ich habe aber in AUFBRECHEN! vor allem die Geschäftsmodelle betrachtet. Hier geht es um die Fähigkeiten der einzelnen Menschen. In jedem Fall werden Sie eine Fülle neuer Gesichtspunkte finden können.

Professionalität – wie sich die Anforderungen ändern
    Die Welt ist im Umbruch zur quartären Wissensgesellschaft. Das Wissen muss nicht mehr zuallererst in unserem Kopf sein. Es ist im Internet und wir müssen lernen, damit professionell umzugehen. Es geht um das Arbeiten mit vorhandenem Wissen oder das Hervorbringen von Neuem. Wissen im Kopf reicht nicht mehr zur Exzellenz. In der Zukunft wird immer stärker von uns verlangt, dass wir wirksam sind. Wir müssen vernetzt in mehreren Projekten arbeiten, mit vielen Menschen kommunizieren und gut auskommen, wir müssen führen, beeinflussen, begeistern. Wir müssen bekannt sein und uns verkaufen können. Wir sollen unternehmerisch agieren und dabei durch eine hohe professionelle Einstellung bestechen.
    Das alles haben Sie sicher schon bis zum Überdruss gehört. Es wird ja überall verkündet und – so registriere ich vielfach – kaum geglaubt. Merken Sie denn nicht, wie so viele Jobs in den Niedriglohnsektor abdriften, weil sie halb automatisiert werden? Sehen Sie nicht, dass die nicht automatisierbaren Tätigkeiten immer höhere Anforderungen stellen? Auf der einen Seite werden Arbeiten stumpfsinnige Routine, auf der anderen Seite werden nun unternehmerische Persönlichkeiten verlangt, wo früher Fachkräfte vollkommen ausreichten. Deshalb gibt es einen schrecklichen Mangel an professionellen Fachkräften mitten in großer Arbeitslosigkeit. Anlernjobs nehmen zu, »Premium«-Jobs verlangen mehr als früher.
    Die Schere zwischen Routine und Exzellenz, folglich auch die zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter. In diesem Buch möchte ich die Folgen dieser Entwicklung für den einzelnen Menschen beschreiben.
    Bis heute reicht eine gute Intelligenz, die sich zu einem guten Beruf hin ausbildet. Wir wandeln uns aber mehr und mehr zu einer Gesellschaft, in der Professionelle Intelligenz für professionelle Wirksamkeit im Job eingesetzt werden muss.
    Die Arbeitswelt wird radikal umgebaut. Denn so wie im letzten Jahrhundert die Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Produktion hoch industrialisiert oder hoch automatisiert geworden sind, kommen nun die Dienstleistungsbetriebe und Dienstleistungsberufe in gleicher Weise auf den Prüfstand der Effizienz. Viele Berufe, die einst mit Papier, Akten, Recherchen, Entscheidungen, Abläufen, Bestellungen, Rechnungen oder Verwaltung zu tun hatten, finden nun vor Rechnern statt, die über das Internet verbunden sind. Die Dienstleistungen werden mit zunehmender Geschwindigkeit industrialisiert.
    Wissen Sie noch, wie man früher zehn Siemensaktien gekauft hat? Man ging zur Bank, erklärte seinen Wunsch, füllte zusammen mit dem Bankangestellten ein Formular mit doppeltem Durchschlag handschriftlich aus und unterschrieb es. In der Bank wurde nun der Kauf telefonisch an die Hauptstelle gegeben, diese informierte über eine Sammelstelle die Hauptverwaltung oder bei Sparkassen die abwickelnde Landesbank, die sich wiederum an die Börse wandte, wo ein Makler den Auftrag annahm und ausführte. Nach dem Aktienkauf erfolgte eine komplizierte Abrechnungskette. Zwei Tage später kam die Orderabrechnung mit der Post. Und heute? Wir loggen uns in unser Internetbankingkonto ein, tippen schnell den Auftrag, fertig, okay! Wir klicken auf »Orderbuch« und schauen nach: Da steht meist schon nach zehn Sekunden, dass der Auftrag ausgeführt und abgerechnet ist.
    Die Banken sind in diesem Sinne schon stark industrialisiert, aber der Versicherungsagent kommt noch immer zu uns nach Hause und fragt uns langatmig nach unseren Autoversicherungsdaten. Es ist elend schleppend, er verwendet noch Papierformulare. Warum hat der Versicherungsagent die
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