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Prisma

Prisma

Titel: Prisma
Autoren: Alan Dean Foster
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ging sie zu einem Tisch und ließ ihn stehen.
    Später, als die Batterien der Station wieder vollständig aufgeladen waren, genossen sie den Luxus von Licht und heißem Wasser. Sie ließen außerdem die Informationsdaten der Station über einen Terminal laufen. Der Bibliothekar zeigte sich tief beeindruckt und bestand darauf, dass Martine ihn in der Bedienung des Terminals unterwies. Da es das reinste Kinderspiel war und auch von einem Nichtfachmann zu beherrschen war, spielte der Bibliothekar schon bald ohne Aufsicht mit Dateien und Diagrammen.
    »Macht es Spaß?«
    »Über alle Maßen«, antwortete der Bibliothekar fröhlich. »Eure Informationen sind in einfache Begriffe gefasst. Wir interpretieren sie durch die Begriffe, die wir von Evan und dann von dir übernommen haben.«
    »Das ist sehr klug von euch.«
    »Meinst du?« Ein dünnes Tentakel wies auf den Schirm. »Es gibt natürlich auch eine ganze Menge, das ich nicht verstehe. Grafiken und visuelle Darstellungen sind eindeutig, aber eure geschriebenen Codes begreife ich nicht. Sag mal, gibt es Codes, die dieses Kommunikationssystem beschreiben?«
    Evan kehrte in die Wirklichkeit zurück. »Alles was mit dem Aufbau und dem Betrieb der Station zu tun hat, ist gespeichert. Warum?«
    »Nur ein Gedanke. Wenn du uns unterweisen könntest, indem du uns die geschriebenen Codes erklärst, können wir vielleicht in Ordnung bringen, was defekt ist.« Eine Zilie wies auf eine rußgeschwärzte Konsole in der Nähe.
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte Martine gedehnt. »Es ist ein furchtbar kompliziertes Gerät.«
    »Komplizierter als du? Oder als Evan? Es gibt keinen Unterschied. Nur im Aussehen, in der äußeren Form. Versuchen wir es einfach. Ich brauche die Hilfe von anderen Bibliothekaren, von vielen Sammlern und Prozessoren.«
    »Hier ist deine Chance für ein Bündnis der Silikate.« Evan grinste Martine verstohlen an. »Dann mal los!«
    Sobald ihnen die Krise erklärt worden war, meldeten Angehörige der zahlreichen Assoziationen sich freiwillig, um zu helfen. Am nächsten Tag war kein Platz für Evan und Martine im Kommunikationszentrum, so voll war es dort von fleißigen Bibliothekaren und Prozessoren. Sie zogen in den nächsten Schlafsaal um und versuchten, sich auszuruhen und zu entspannen. Es gab für sie kaum etwas zu tun, und sie konnten für die Bibliothekare Zeichen und Bilder auch am Schlafsaal-Terminal interpretieren. Außerdem war der Schlafsaal voller aufgestapelter Vorräte, die Fraziers Leute bei ihrer wilden Flucht zurückgelassen hatten. Zum erstenmal seit mehreren Wochen aßen Martine und Evan anständig.
    Nichts hatte aber auf Evan jene überwältigende Wirkung wie eine kleine blaue Gestalt, die eines Morgens in ihre Bleibe watschelte. Es konnte hinsichtlich der Silhouette keinen Irrtum geben, selbst wenn im Rückenbereich ein ganz ansehnliches Stück Fleisch fehlte.
    »Azur!« Er sprang von seinem Platz auf. Die mentale Begrüßung hätte ausgereicht. Azurs Körper machte es ihm unmöglich, eine Umarmung zu erwidern. Dann runzelte Evan leicht die Stirn. Irgend etwas stimmte mit dem drolligen Watscheln nicht. »Du humpelst.«
    »Beschädigte motorische Kontrolle, dort.« Er klopfte sich oben auf den Kopf. »Unmöglich, es richtig zu reparieren, ohne Beschädigungen noch empfindlicherer Bereiche zu riskieren. Ich werde mit dieser Behinderung leben, selbst wenn sie meine Tatkraft einschränkt. Ein Kundschafter, der nicht rennen kann, muss zwangsläufig seinen Aktionsradius verkleinern.«
    »Es tut mir leid. Es ist meine Schuld, weil ich dich mit unseren Problemen belastet habe.«
    »Unsinn. Wie wir schon vorher besprochen haben, sind deine Probleme auch die unseren. Außerdem wurde beschlossen, dass es für mich wichtiger ist, wenn ich für dich auch im Nahbereich tätig bin, als zu meiner früheren Tätigkeit zurückzukehren. Ich soll außerdem als Unterhändler zwischen dir, deinem Volk und den Assoziationen fungieren, falls es nötig ist. Warst du kürzlich mal draußen?«
    »Nein.« Evan schaute zu Martine hinüber, die in ihrer Koje lag und einen tragbaren TriDee-Betrachter auf dem Bauch balancierte.
    »Kommt! Da gibt es etwas, das ihr sehen solltet.«
    Sie folgten ihm nach draußen. Ihr Vorwärtskommen wurde erheblich eingeschränkt, weil die Wege zwischen den Gebäuden voll waren. Evan sah Krieger, Sammler, Wände und Flekten, sogar die langsam vorrückenden Türme suchten sich ihren Weg im Gewimmel ihrer kleineren Verwandten. Er bemerkte
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