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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)
Autoren: Neal Asher
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die Faust, sobald der Statustext erscheint. Und von jetzt an möchte ich, dass Sie die Faust für ein Ja ballen und ein Nein mit der flachen Hand anzeigen.«
    Kaum hatte Sylac das gesagt, tauchte blauer Text im Blickfeld des dritten Auges auf: STATUS > blinkte dort periodisch. Moria hob die Faust. Sylac redete weiter und erwähnte Dinge wie »Occipitallappen, Frontallappen, Basalganglien, Pons« sowie den einzigen Begriff, den Moria kannte: »Kleinhirn.«
    »Visualisieren Sie jetzt den Begriff ›Suchmodus‹ und bestätigen Sie, wenn das Wort auftaucht.«
    Moria tat wie geheißen und spürte, wie sich in ihrem Kopf etwas einschaltete. Unvermittelt wurde ihr klar, dass sie diese Worte normal visualisieren oder eine andere Verbindung herstellen konnte, die sie ins dritte Auge einblendete:
    SUCHMODUS >
    Moria hob die Faust.
    »Ich möchte, dass Sie sich etwas ausdenken, irgendetwas, wozu man Informationen suchen kann. Geben Sie die Worte ein und bestätigen Sie - Sie werden wissen, wie das geht.«
    SUCHMODUS > AUBRON SYLAC.
    Um die Suche einzuleiten, sprach Moria in Gedanken das Wort los und schickte es durch denselben Kanal wie den Text.
    KEINE NETZVERBINDUNG. KEIN MEMOSPEICHER.
    »Erhalten Sie zwei Negativmeldungen für die Verbindung zu den KI-Netzen und für den internen Speicher Ihres Verstärkers?«
    Eine Faust.
    »Gut. Jetzt probieren wir etwas anderes. Versuchen Sie es mal mit ›Nachrichtenmodus‹.«
    NACHRICHTENMODUS >
    EMPFÄNGER >
    NACHRICHT >
    ANHANG >
    »Ich stehe in Ihrem Adressbuch. Schicken Sie mir etwas.«
    EMPFÄNGER > AUBRON SYLAC.
    NACHRICHT > GEHT ALLES SO EINFACH WIE DAS HIER?
    ANHANG > KEINER.
    Los, wies Moria das Gerät an, und der Text verschwand.
    GESENDET.
    »Nein, wir prüfen damit nur die Verknüpfungen. Dabei geht es um simple Texte. Sobald Sie die Einführung absolviert und sich an Ihren Verstärker gewöhnt haben, werden Sie feststellen, dass Sie Nachrichten in jeder Informationsform senden können - wobei die Form nur von Ihrer Vorstellungskraft begrenzt wird. Und natürlich ist der Austausch von Nachrichten noch die unbedeutendste Funktion Ihres Verstärkers.«
    Das Empfindungsvermögen kehrte unvermittelt in Morias Gesicht und Kopfhaut zurück, und die Welt weitete sich rings um sie aus. Diese Expansion setzte sich während der ganzen nachfolgenden Tests fort, die Sylac durchführte. Moria rechnete komplexe Gleichungen aus, analysierte Daten, die Sylac ihr schickte, schrieb bestimmte Programme und modifizierte Suchmaschinen, lernte den Austausch von Sprache zwischen einem Verstand und dem anderen, konstruierte eine ganz einfache virtuelle Realität und fand heraus, dass sie vermittels des Verstärkers die Funktionsweise des eigenen Körpers verändern konnte, denn sie war mit seiner Hilfe in der Lage, autonome Funktionen zu steuern. Sollte sie das wünschen, konnte sie das eigene Herz anhalten. Das war nur der Anfang, wie ihr sofort klar wurde, und sie fragte sich dann sogleich: Warum habe ich so lange gewartet?
    »Noch sind Sie nicht mit dem KI-Netz verbunden und ebenso wenig mit den Standardnetzen der planetaren Server. Diese Verbindungen werden hergestellt, sobald Sie die Einführung durchlaufen haben. Wie Sie bereits vor der Installation erfahren haben, müssen Sie sich mindestens zwei Wochen Zeit für diese Einführung nehmen und sich an den Verstärker gewöhnen.«
    Moria starrte sich im Spiegel neben der Tür an, die zu Sylacs Praxis führte. Der glänzende Kupferverstärker kuschelte sich ordentlich hinter das linke Ohr und ergänzte den Kupferskarabäus im rechten Ohrläppchen. Sie strich die kurzen schwarzen Haare zurück und lächelte sich an. Nachdem sie Sylac die nach wie vor behandschuhte Hand geschüttelt hatte, verabschiedete sie sich. Eine Treppe führte sie zum Ausgang an der Straße hinab und hinaus aus der klimatisierten Antisepsis in einen schwülen Abend auf Trajeen.
    Einer der drei Monde Trajeens, Vina, raste auf einer der fünf Bahnen über den Himmel, die er im Verlauf der Nacht zurücklegte. Ein zweiter Mond, Sutra, hing direkt über dem Horizont, und Abhid war noch nicht aufgegangen. Vor Sylacs Praxis wartete Morias Hydrowagen, aber sie beschloss, eine Zeit lang spazieren zu gehen. Sie dachte nicht, dass es eine gute Idee gewesen wäre zu fahren, obwohl ihr Fahrzeug mit der städtischen Verkehrssteuerung verbunden war und abgeschaltet würde, sobald sie etwas Dummes anstellte. Sie entschied, ins Zentrum von Copranus City zu schlendern und dort zur Feier
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