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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)
Autoren: Neal Asher
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besonders wenn Monster mit ihnen belegt wurden, die fähig schienen, Keramal zu zerreißen. Was dachten diese Kreaturen gerade jetzt? Seht euch nur diese ganzen weichen, gut kaubaren Happen an?
    Vortex teilte seine Gedanken mit. »Ihr Menschen werdet uns diese Station übergeben.«
    Jebel verfolgte fasziniert, wie der kleinere Prador links von Vortex mehrere Arme unter dem Bauch hervorklappte, jeder ausgestattet mit einer komplexen Greifhand, und was der Prador darin hielt, das waren, wie Jebel vermutete, keine Geschenke. Ein Gegenstand ähnelte einer alten Gatlingkanone; schwere Kabel und so etwas wie ein Munitionsgurt führten von ihr zu einem großen Kasten, der am Bauchschild der Kreatur befestigt war. Ein weiterer Gegenstand war ebenfalls über Kabel mit diesem Kasten verbunden. Ungeachtet der fremdartigen Konstruktion erkannte Jebel darin ein Impulsgewehr. Die anderen Dinge in den Händen des Wesens waren weniger leicht zu bestimmen, aber man wusste auch so, dass man sich lieber auf ihrer anderen Seite aufhielt.
    »Auf Sie sind viele in den Wänden dieses Raums verborgene Waffen gerichtet«, stellte der Botschafter fest. »Ich weiß nicht, was Sie zu erreichen hoffen, indem Sie ...«
    Vortex drang vor, klappte die Scheren zu und wieder auf und schloss sie um die Taille des Botschafters. Jebel zog die Schmalpistole und wünschte sich, er hätte etwas Größeres greifbar gehabt, als er sie auf den mächtigen Prador anlegte. Ein schwirrendes Tosen erklang wie von einem Wind, der kräftig durch ein Rohr blies; dann füllte sich der Raum auf einmal mit ohrenbetäubendem Lärm, der das aufbrandende Schreien und Kreischen übertönte. Jebel feuerte auf den Prador, aber seine Schüsse erzeugten nur kleine Krater in der harten Schale. Etwas traf Jebel und schleuderte ihn durch die Luft. Am Rande sah er zerrissene Menschen, die haufenweise an die Rückwand geschleudert wurden, und eine undeutliche Spur von Geschossen, die eine tiefe Furche von unten nach oben in diese Wand hämmerten.
    Eine Schienenkanone.
    Er schlug am Boden auf. Ringsherum regnete es heiße Metallsplitter. Atemlos rollte er sich ab und versuchte sich aufzurichten. Überall im Raum standen Geschützluken offen. Er sah, wie einer der kleineren Prador rückwärts geschleudert wurde, die Panzerschale zerbrochen, sodass ihre Reste an den weichen Innereien klebten wie Schalensplitter an einer zermalmten Molluske. Der blubbernde Schrei der Kreatur stieg an und brach dann plötzlich ab, als ein Explosivgeschoss innerhalb des Körpers detonierte und diesen wegsprengte, wonach die Gliedmaßen in allen Richtungen über den Boden hüpften. Etwas Großes durchschlug die Wand links von Jebel, explodierte darin und spie Flammen aus einer großen Spalte, und die Waffenluken darüber fielen aus. Wer von der Menschenmenge noch übrig war, zog sich durch die Rückseite des Raums zurück. Jebel versuchte sich mit der Hand abzustützen und so wieder vom Fußboden hochzukommen, schien das aber einfach nicht tun zu können. Eine Sekunde später bemerkte er, dass sein rechter Arm am Ellbogen endete und er in einer klebrigen Pfütze des eigenen Bluts lag. Er sackte zusammen.
    Zwei Golems - Kontrollbeauftragte wie er - befanden sich im Nahkampf mit einem der Prador. Sie hatten ihre Kleidung und den größten Teil ihres Synthofleisches verloren, sodass es schien, als griffen zwei glänzende Skelette die krabbenartige Kreatur an. Systematisch rissen sie dieser die Gliedmaßen aus. Ein weiterer Prador stolperte im Kreis herum; die obere Hälfte der Schale fehlte ganz, und ein grotesker Eintopf der freigelegten inneren Organe sprudelte in der unteren Schalenhälfte. Vortex wich jetzt zum Eingangstunnel zurück und hielt dabei nach wie vor den zappelnden Botschafter in den Scherenklauen, und die verbliebenen drei Artgenossen deckten den Rückzug des Erstkindes. Zwei dumpfe Schläge ertönten als Nächstes, und zwei der drei Prador lösten sich auf und verstreuten überall Gliedmaßen und Schalenstücke und gekochtes rosa Fleisch. Etwas, das einem einen Meter langen Stück Leber ähnelte, flappte blubbernd über Jebels Beine und roch dabei nach gekochten Garnelen.
    »Nicht gut. Gar nicht gut.« Urbanus war auf einmal neben ihm, band den Armstumpf mit einem Stück Draht ab und zerrte ihn auf die Beine. Golems stürmten auf Vortex und die restlichen kleineren Prador zu. Nur wenige Menschen waren noch im Raum - jedenfalls, was Lebende anbetraf. Vortex schien eine Sekunde lang über die
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