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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)
Autoren: Neal Asher
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des Tages ein oder zwei Gläser Grünwein zu genießen. Vor etwas Derartigem hatte Sylac keinerlei Warnung ausgesprochen.
    Auf der Straße bemerkte sie zwei Beispiele dessen, was Sylac als unerwünschte Wirkungen des milden Wetters in jüngster Zeit bezeichnet hatte. Zwei Erdrochen buckelten und flappten über das feuchte Schaumgestein hinweg und zogen dabei Schleimspuren hinter sich her. Es waren kleine Exemplare - etwa einen Meter von Flügelspitze zu Flügelspitze -, aber am besten ging man ihnen trotzdem aus dem Weg. Sie waren nicht direkt gefährlich, aber zahlreiche Menschen verletzten sich jedes Jahr, wenn sie auf der Schleimspur ausrutschten, und wenn man ihnen zu nahe kam, konnte es geschehen, dass man mit dem Schleim der Tiere vollgespritzt wurde.
    Genmodifizierte Tulpenbäume säumten die Ränder. Sie blühten derzeit: gelb, blau und sattes Violett - und die Farben waren selbst im schwindenden Tageslicht noch zu erkennen. An der nächsten Straße verströmten Jasminhecken einen schweren, fast ekelerregenden Geruch, und ein kurzer Blick über sie hinaus zeigte Moria einen Mikrokosmos aus bizarrer Flora - genmodifiziert oder einfach nur schlicht außerirdisch. Die Häuser hinter diesen Gärten bestanden aus örtlichem Sandstein in der Farbe von Kiefernholz und ähnlich geschrammt; die hohen Spitzdächer waren mit Solarzellen gepflastert wie eine Echse mit Schuppen. Bauchige Kettenglasfenster gewährten gelegentlich Einblicke in luxuriöse Wohnungen, aber andererseits war Luxus auch Standard in der Polis, und Menschen lebten nur dann unter ärmlichen Bedingungen, wenn sie das so wollten.
    NETZVERBINDUNG HERGESTELLT
    EINFÜHRUNG GELADEN >
    Moria sah sich um und ging weiter, bis sie einen kleinen Park erreichte, wo ein Springbrunnen fließende Linien in die Luft zeichnete, über einem weitläufigen Teich mit Riesenlilien, deren Blüten an Purpurklauen erinnerten, und mit Schwärmen kleiner blauer Plattfische in den klaren Tiefen. Ringsherum war die duftende Luft erfüllt vom Zwitschern und gelegentlichen Flattern fliegender Frösche. Moria suchte sich eine Steinbank aus, setzte sich und erklärte ihrem Verstärker: los.
    SELEKTIERE VIRTUALITÄT >
    FANTASYWELTEN
    MODELLIERE REALITÄT
    VORHERSAGE
    EXPERIMENTELL
    ANFERTIGUNG
    Die Liste lief endlos weiter, aber das Einführungsprogramm wählte den zweiten Punkt darauf. Sofort sah sich Moria einem leeren weißen Raum von unendlicher Tiefe gegenüber.
    SELEKTIERE DEIN PLANETENSYSTEM VERBAL lief durch ihr Blickfeld. In Gedanken sprach sie die Worte: Planetensystem Trajeen - derzeitiger Augenblick.
    Sternenheller Weltraum füllte die Leere, das Trajeen-System darin verkürzt abgebildet, um in Morias Blickfeld zu passen. Sie betrachtete den Planeten, auf dem sie sich befand, und die relativen Positionen der drei Monde - wobei sich Vina als Einziger sichtbar bewegte. Die Sonne schien nicht fern, und Moria konnte den Bogen einer Sonneneruption erkennen. Einen Viertelorbit weiter und doppelt so weit von Trajeen entfernt wie dieser von der Sonne, lag der Gasgigant Boh mit seiner schrägen Achse, überzogen von Wolkenwirbeln in Blau, Orange und Gelb, und sieben seiner acht Monde hingen wie stählerne Kugellagerkugeln in seiner Nähe, während der viel größere Mond Tangie - dessen interner lebendiger Ozean dicht mit exotischen Meeresalgen gefüllt war - einer Jadekugel glich, umringelt von perlmuttfarbenen Wolken.
    KONSOLE ANWÄHLEN UND CURSOR AUSSUCHEN.
    Konsole und viereckiger, expandierbarer Cursor.
    Zahlreiche Icons und virtuelle Steuerungselemente tauchten auf und bildeten einen Rahmen um das derzeitige Bild. Das Viereck, das im Zentrum des Blickfelds auftauchte, wurde mit dem dritten Auge gesteuert, auch wenn die Perspektive selbst fixiert blieb. Sie führte den Cursor auf ein Icon, und ein Textfenster tauchte auf: DIESES ELEMENT VERÄNDERT DEN BLICKWINKEL IM SYSTEM. Natürlich stellte Moria fest, während sie das Icon ausprobierte, begleitet von Stichworten und häufigen Einmischungen des Einführungsprogramms, dass die Sache nicht annähernd so einfach war. Sie konnte eine Drei-D-Karte aufrufen und ihren Blickpunkt darauf festlegen, sie konnte Koordinaten eingeben, sie konnte durch das Planetensystem brausen, als befände sie sich an Bord eines Schiffs, das jede gewünschte Geschwindigkeit erreichte. Sie konnte auch den Zeitpunkt ihres Blickpunkts bestimmen und sich in der Zeit zu gespeicherten Bildern - soweit verfügbar - zurückbewegen oder einen Modus
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