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PR2603-Die instabile Welt

PR2603-Die instabile Welt

Titel: PR2603-Die instabile Welt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sollte stets einem Zweck dienen.«
    »Was wir beide besprechen, dient nicht unbedingt einem Zweck«, widersprach die junge TLD-Agentin.
    »Wir lernen einander besser kennen«, meinte Awkurow steif. »Dieser Gedankenaustausch ist notwendig, wollen wir zu einem Verständnis füreinander finden. Andernfalls würde ich mit dir kein Wort wechseln.«
    »Etwa, weil du mich nicht magst?«
    »Weil es keinen Sinn hat.«
    Neroverde zog sich vom Gatter des Offenstalls zurück, nicht ohne zuvor einen Blick auf das Dahinter zu riskieren. Das saftige Grün einer Wiese lockte die Pferde. Es wurde von einem sanft mäandernden Bächlein durchbrochen. Entlang des Ufers gediehen Wiesenblumen in einer Pracht, wie Neroverde sie selten zuvor gesehen hatte. Die Miete für diesen adaptierten Hangar kostete Pic Lershimon gewiss ein Vermögen.
    »Wir sollten zusehen, dass wir weiterkommen«, sagte sie.
    »Wohin?«
    »Statten wir den Cosmolodics einen Besuch ab. Sie proben für ihren großen Auftritt im Rosedome, wie ich den Bordnachrichten entnommen habe. Vielleicht gefällt dir ihre Musik ja doch.«
    »Ich bezweifle es«, meinte Awkurow nüchtern und rollte vorneweg.
    Das Raupenwesen gab ihr Rätsel auf. Es verhielt sich so ganz anders, als sie es erwartet und erhofft hatte. Manchmal fühlte sie sich grenzenlos überfordert und für diesen Auftrag nicht ausreichend gut ausgebildet.
    »Ist dir bewusst, dass du wie alle Menschen streng riechst?«, fragte Awkurow. »Es wäre mir sehr recht, wenn du einige Rolllängen Abstand zu mir hältst.«
    »Selbstverständlich.« Heatha Neroverde schluckte ihren Ärger hinunter und wünschte sich mit einem Mal nichts sehnlicher, als sich mit Tongger Feszak abgeben zu dürfen.

3.
    Perry Rhodan
     
    447 Lichtjahre. Eigentlich ein Katzensprung.
    Doch MIKRU-JON blieb auf Rhodans Geheiß vorsichtig. Das Schiff legte mehrere Orientierungsstopps ein. Nicht zuletzt auch, weil die aufgewühlte Natur der Materiebrücke Auswirkungen auf die Technik hatte. Ausläufer eines starken Hypersturms beeinträchtigten sogar MIKRU-JON.
    Würde sich diese bedachte Vorgehensweise bezahlt machen – oder riskierte er damit das Leben der Besatzungen zweier LFT-Schiffe?
    Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass ein Mehr an Wissen über den Gegner meist die halbe Miete im Kampf war. Also ließ er den Obeliskenraumer orten und lauschen, suchen und sondieren. Unterstützt wurde das Schiff von Nemo Partijan, der MIKRU-JON mit seinen innovativen Theorien zur quintadim-topologischen Nutzung der Schiffsinstrumente forderte.
    Als weiterreichende Informationen auf dem Tisch lagen, atmete Rhodan erleichtert durch. Die SENCO AHRAT und die HARL DEPHIN waren in ein Katz- und-Maus-Spiel verwickelt, das sich seit geraumer Zeit hinzog. Mehrere Flottenverbände waren hinter ihnen her; aber bisher war es ihnen nicht gelungen, die beiden einander gegenseitig unterstützenden Korvetten voneinander zu trennen oder sie gar zu vernichten.
    »Das sind gute Nachrichten«, sagte er.
    »Dennoch sollten wir uns beeilen«, drängte Mikru. »Wer weiß, wie lange die HARL DEPHIN und die SENCO AHRAT noch durchhalten.«
    Rhodan nickte. Er war zu sehr Stratege, um die Gefahr gering zu schätzen. Konnte er den Kommandanten der Korvetten denn helfen?
    MIKRU-JON war ohne Zweifel ein Machtmittel, das in der Milchstraße Gewicht hatte. – Aber galt das auch in der Fremde?
    »Noch sechzehn Lichtjahre«, meldete Mikru, der Avatar des Schiffs. »Wir hatten übrigens eine Kursabweichung von null Komma null drei sechs Prozent während der letzten Überlichtetappe.«
    »Lassen sich exakte Gründe für die Fehlleistungen erkennen?«, fragte Rhodan. »Mal von den offensichtlichen Dingen wie der Hypersturm abgesehen.«
    »Nein. Einerseits wissen wir zu wenig über Chanda, andererseits fehlen mir ausreichende Datenmengen, um Hochrechnungen anstellen zu können.«
    Rhodan verbarg seine Enttäuschung und wandte sich Nemo Partijan zu. »Was meinst du?«
    »Dasselbe.«
    Schön. Er hatte so gut vorbereitet wie möglich am Ort der Kampfhandlungen auftauchen wollen. Doch seine Bemühungen hatten nicht sonderlich viel gefruchtet. Sie waren so schlau wie zuvor. Diese fremde Doppel-Galaxis meinte es nicht gut mit ihnen. Neben dem allgemeinen hyperenergetischen Aufruhr gab es das von Partijan Paraflimmern genannte Phänomen, eine geringe, aber auffällige, störende Unstetigkeit im UHF-Bereich. Meist funktionierte alles wie üblich, manchmal aber schlug die »allgemeine Instabilität«
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