Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2603-Die instabile Welt

PR2603-Die instabile Welt

Titel: PR2603-Die instabile Welt
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
darauf hinweisen, dass wir soeben die Atmosphäre Orontes' verlassen.«
    »Verstanden.«
    Rhodan schaltete eine Bildverbindung zu Bylyi Hüfenyr, derzeit Kommandant der dreigeteilten CHISHOLM. »Wir kehren so schnell wie möglich zurück. Seht zu, dass ihr das Schiff auf Vordermann bekommt, vor allem die CHIS-1. Intensiviert den Kontakt mit den Todringern. Heatha Neroverde soll sich so gut wie möglich um Awkurow kümmern.«
    »Machen wir.« Der Latoser fügte seinen Worten einen schmerzhaft hohen Ton bei, der das blues'sche Äquivalent zu einem Seufzer war. »Wann kehrt ihr zurück?«
    An Antwort und Fragestellung merkte Rhodan sofort, dass der Jülziish kein Schiffskapitän der LFT-Flotte war. Rhodan machte sich einmal mehr klar, dass er es eher mit einem Schönwetter-Offizier zu tun hatte.
    »Sobald wir die SENCO AHRAT und die HARL DEPHIN rausgehauen haben.«
    »Verstanden.«
    Rhodan hob grüßend einen Arm und winkte.
    Wir hauen die HARL DEPHIN und die SENCO AHRAT raus ... Wie sich das anhörte! Es erinnerte Rhodan an frühere Tage. An die legendäre Anfangszeit der Dritten Macht. Als die Risiken unüberschaubar groß gewesen waren, er sie aber hatte in Kauf nehmen müssen, weil er und die Menschheit sonst zermalmt worden wären von alten galaktischen Großmächten.
    Beinahe war es wieder genauso.

2.
    Heatha Neroverde
     
    Tongger Feszak machte wieder einmal Stunk. Neroverde bedauerte es, den Patriarchen nicht länger observieren zu können. Gewiss: Die Kultur der Todringer faszinierte sie, und der junge Awkurow erst recht. Dennoch fühlte sie ein unangenehmes Ziehen im Nacken, während sie die internen Schiffs-Bulletins sichtete. Tongger sammelte Unterschriften, verfasste »Protestnoten eines Zivilisten« und verursachte Ärger, indem er Unwahrheiten über die Situation an Bord des Kontor-Moduls der CHISHOLM in die Welt setzte.
    »Du hast Probleme?«, fragte Awkurow.
    »Du beweist sehr viel Einfühlungsvermögen, mein Freund. Ich tue mich noch immer schwer, deine Emotionen ansatzweise zu deuten – und du durchschaust mich bereits.«
    »Das war reines Glück«, behauptete der Todringer. »Ich habe geraten. Außerdem gibst du stets diese seltsamen Tremolo-Töne von dir, wenn du dich ärgerst.«
    »Du meinst: wenn ich niese.«
    »So wird es wohl sein.« Awkurow rollte seinen Körper hin und her, immer wieder. Er lag in einer riesigen Wanne, die auf seinen Wunsch mit einem rauen Belag ausgestattet worden war, und grunzte wohlig. Der Todringer empfand Temperaturen knapp unter 35 Grad Celsius als angenehm kühl.
    »Darf ich dich nochmals bitten ...?« Neroverde deutete auf ihr Glas, das mit giftgrüner Flüssigkeit gefüllt war.
    »Gern.« Awkurow versteifte seinen Körper für einen Augenblick. Ein Hauch von Kälte strich durch den Raum, fuhr über das Glas – und kühlte es ab. Raureif bildete sich am Rand.
    »Du wärst eine Attraktion bei jeder Bordparty.« Neroverde hob das Glas Ultra-Absinth, zündete den Alkohol an und prostete dem Todringer zu.
    »Das war ich auch bei meinen ... Freunden.«
    Hatte die TLD-Agentin gehofft, mit lockerem Unterhaltungston ihren Schutzbefohlenen ein wenig aus seiner Reserve zu locken, zeigte sich einmal mehr, wie sehr Awkurow trotz aller Annehmlichkeiten litt. Er war von seinesgleichen ausgestoßen worden und würde womöglich niemals in die Trainingshöhlen seines Lehrvaters zurückkehren dürfen.
    »Möchtest du einen kleinen Spaziergang durch die CHIS-3 machen?«, wechselte Neroverde das Thema. »Du bist das Gesprächsthema an Bord. Man spricht mehr über dich als über das geplante Konzert der Cosmolodics.«
    »Cosmolodics?«
    »Musiker, die in einer der besten Gruppen unserer Heimatgalaxis zusammenspielen. Sie werden von einer berühmten Sängerin unterstützt, von Tres Alucc. – Du hast im Übrigen bereits einen der Musiker kennengelernt. Rynol Cog-Láar. Du erinnerst dich?«
    »Du machst dich über mich lustig, nicht wahr?« Awkurow wälzte seinen Leib unruhig hin und her, die Körpermitte verfärbte sich ultra-absinthgrün. »Meine Barteln erstarren, sobald ich nur an den Kerl denke!«
    »Na ja – ich hab's gern laut und fetzig«, gab Neroverde zu, »aber sooo schlecht spielt Rynol nun auch wieder nicht.«
    »Wenn sich die Gelegenheit ergäbe, würde ich dich zu Pentarol und Loinsam bringen. Sie gehören zu den bemerkenswertesten Künstlern unserer Siedlung. Vor Kurzem erst sind sie mit der Affirmativen Desparationstheorie des Jammertals auf Tournee gegangen. Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher