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PR2603-Die instabile Welt

PR2603-Die instabile Welt

Titel: PR2603-Die instabile Welt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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unvermittelt zu.
    »Ab jetzt gilt's!«, sagte er und nickte Mikru zu. »Tarnmodus auf Maximum! Nur Passiv-Ortung! Ich möchte, dass niemand uns sieht, riecht oder hört. Mit Ausnahme der Besatzungen der LFT-Schiffe.«
    Der Avatar war längst mit Rhodans Gestik vertraut und gehorchte.
    Rhodan hielt den Atem an. Das Schiff beschleunigte maximal und glitt nach wenigen Sekunden in den Hyperraum. Der Überlichtflug nahm bloß kurze Zeit in Anspruch.
    Die Sternenkonstellationen ringsum änderten sich. Eine einzelne gelbe Sonne, in der holografischen Darstellung etwa so groß wie eine Münze, hob sich von stecknadelkopfgroßen Gestirnen ab. MIKRU-JON projizierte dutzendweise rote und grüne Pünktchen in das Bild – sowie zwei grüne.
    »Ich habe die HARL DEPHIN und die SENCO AHRAT in der Kennung und unsere Identität preisgegeben«, sagte Mikru. »Die da drüben scheinen sich zu freuen.«
    »Dann sehen wir mal, ob wir den Erwartungen gerecht werden können ...«
    »Es ist ein unerwartetes Problem aufgetaucht«, sagte der Schiffs-Avatar. Die Stimme der Frau klang irritiert. »Es handelt sich um zwei einander feindlich gesinnte Verbände, die sich auch gegen die beiden Korvetten richten.«
    Rhodan konzentrierte sich auf das Holo. Immer wieder tauchten neue Sonnen im Hintergrund auf, immer komplexer wurde die Darstellung. Konstant blieb jedoch die Anzahl der gelben und roten Flecken.
    »Mehr Informationen!«, verlangte Rhodan ungeduldig.
    »Die Schwingenraumer kann ich den Quolnäer Keretzen zuordnen«, sagte Mikru.
    »Wir haben diesen Namen bereits gehört, nicht wahr?«, fragte Nemo Partijan.
    »Stimmt«, meinte Rhodan. »Als potenzielle Verbündete im Kampf gegen die Dosanthi. Aber es dürfte sich bewahrheiten, was wir bereits befürchtet haben: Es handelt sich um Freibeuter. Um skrupellose Raumpiraten.«
    »Raumpiraten lassen womöglich mit sich verhandeln«, wandte der Wissenschaftler ein. »Skrupellos hin oder her: Wenn wir ihnen etwas von Wert böten ...«
    »... würden sie auf die Aufbringung der beiden Korvetten verzichten und uns unverrichteter Dinge von dannen ziehen lassen? – Ich möchte nicht mit meinem Erfahrungsschatz protzen, aber ich befürchte, dass du dich irrst.«
    Gucky erschien wie von Zauberhand neben dem unsterblichen Terraner.
    »Und?«, fragte er, um nach zwei, drei Sekunden fortzufahren: »Nicht mehr notwendig. Danke, Perry!«
    Rhodan hatte seinen Geist geöffnet, um dem Telepathen die Gelegenheit zu geben, sich rasch ein Bild von der Situation zu machen.
    »Ich habe Richtfunk-Bildkontakt zum Kommandanten der SENCO AHRAT!«, meldete Mikru.
    »Einblenden!«, befahl Rhodan.
    Sofort entstand ein zusätzliches Bild unmittelbar neben dem Schiffs-Avatar. Rhodan blickte in das blasse und ausgezehrt wirkende Gesicht einer Terranerin.
    »Gut, dass ihr kommt!«, sagte die Frau mit dem mausgrauen Gesicht, ohne Überraschung oder gar Freude zu zeigen. Offenbar war sie weit darüber hinaus, allzu große Emotionen empfinden zu können. »Meint ihr, uns hier raushauen zu können?«
    Das Bild verrann für wenige Momente, um dann in besserer Qualität zu stabilisieren.
    »Das hoffe ich doch sehr, Major Dombrovski. Statusmeldung, bitte.«
    Er kannte die Frau von einem gesellschaftlichen Anlass, der vor der Abreise der BASIS aus dem Solsystem nach Aurora stattgefunden hatte. Darüber hinaus hatte er sich während der dreizehn Stunden Flugzeit intensiv mit ihrer Personalakte beschäftigt.
    »Kampfhandlungen seit 14.14 Uhr Bordzeit«, sagte die Terranerin. »Es ist, mit einem Wort, verwirrend. Die Quolnäer Keretzen versuchen die Sabyren in ihren Tulpenschiffen zu vernichten. Wir sind in die Schlacht hineingezogen worden. Beide Seiten glauben, dass wir auf Seiten der jeweils anderen Partei kämpfen. Oder auch nicht. Es scheint ihnen völlig einerlei zu sein, wer oder was wir sind. Die Quolnäer Keretzen agieren wie völlig von Sinnen. Die Sabyren wehren sich ihrer Haut und nehmen keinerlei Rücksicht auf uns.«
    Rhodan achtete auf jenen Datenschirm, der ihn über die Passivortung informierte. Noch waren sie nicht entdeckt worden. MIKRU-JON verfügte über ausgezeichnete Antiortungssysteme.
    »Wie sieht's mit Verständigungsversuchen aus?«
    »Mach dich nicht lächerlich!«, sagte Ana Dombrovski ungewöhnlich heftig, schob jedoch eine hastige Entschuldigung hinterher. »Wir erhielten weder von den Quolnäer Keretzen noch von den Sabyren eine Antwort. Hier verhandelt man nicht, und man nimmt keine Gefangenen.«
    Auf
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