Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
Idee.
    Viele frühe Städte suchten nur eins: Schutz. Sie waren wenig mehr als
    bewohnte Mauern, das urbane Umland von Burgen, Festungen, Bunkern.
    Manche Städte waren Händlerstädte, an Brücken oder Furten oder bei Pässen gebaut oder dort, wo sich die Handelsrouten aus anderen Gründe kreuzten: Häfen am Meer, an der See oder an Flüssen und Kanälen.
    Manche Städte lieferten der Industrie, die ihr Herzstück bildete, wonach sie verlangte: Arbeiter und Verwalter, Dienstleister für die Arbeiter und Verwalter, Konstrukteure und Ingenieure, solche, die Konstrukteure und Ingenieure lehrten und ausbildeten.
    Manche Städte öffneten sich und ihr Umland fernen Regionen, boten Landeflächen für Flugzeuge oder Raumschiffe.
    Selbstverständlich hatte er viele Städte gesehen, die eine Mischform aus mehreren dieser Ideen verwirklichten.
    Die Stadt, die unter ihnen lag, wirkte wie ein Stahl und Stein gewordener Tumult von Ideen, von lebensweltlich-architektonischen Idealen, die einander ergänzten und widerstritten, mit Teilnahmslosigkeit ignorierten oder mit Hochdruck und ungebremster Heftigkeit konterten.
    Rhodan sah Licht und Feuer aus diamantenen Schloten steigen; schwarze Paläste auf künstlichen, schläfrig rotierenden Inseln in großen Seen treiben; Gebäude an den Wänden kilometertiefer, Hunderte Meter breiter Schächte kleben; rebenförmige Siedlungen von gigantischen Ballonen hängen. Eine wuchernde Hochhausarchitektur breitete sich sternförmig aus in die umliegenden Bezirke, in großzügig-klare Parks und Felder voll von Myriaden kleiner, glockenförmiger Iglus aus dampfendem Eis; flache, wie gepanzert wirkende Riesenhallen bargen Millionen von Lebenszeichen; schmale Gebäude aus transparentem Stahlplastik schraubten sich drei, vier, fünf Kilometer in die Höhe, verbunden durch ein in sich selbst sonderbar verdrehtes Röhrengeflecht. Da war ein aktiver Vulkan, und die Gebäude an seinem Saum - Kathedralen? Silos? Turbinen? Bastionen? - saugten das Magma auf, pumpten es um, verwandelte es in -schon war die Gondel vorüber, glitt über eine Struktur konzentrischer Kreise, Ringwälle, die äußersten 5000 Meter hoch, der innerste Raum ein See, über den silberne Schiffe glitten, Friede. Der nächste Bezirk brannte, Bomberflotten zogen hoch über die versengte Stadt, Abwehrfeuer, Raketen.
    »Hier herrscht Krieg«, sagte Caadil. »Bürgerkrieg.«
    »Das wissen wir noch nicht«, widersprach Rhodan. »Wir wissen nichts
    über das System der Stadt.«
    Jeder Sektor, jeder Bezirk wies eine derart eigentümliche, eigensinnige Prägung auf, dass schon einen Schritt weiter die Fremde zu beginnen schien, ein Stadtteil die Utopie oder das Gegenbild des anderen. Nichts passte zueinander, ein Puzzle mit Myriaden Einzelstücken, und keines fügte sich auch nur im Entferntesten zu einem anderen.
    »Was ist das?«, fragte Caadil. »Tausend Städte in einer?«
    »Oder tausend Welten in einer Stadt.«
    Caadil Kulée landete die Gondel auf einem Flughafen mit altertümlichen Landebahnen. Baracken an den Rändern. Weder die Landebahnen noch der Rest des Flugfeldes waren mit Stahlplast überzogen oder auch nur mit Beton befestigt. Gestampfte Erde. Kieswege. Hölzerne Stege. Doppel- und Dreidecker standen in offenen Hangars oder waren zu Haufen aufeinandergefahren, verrotteten.
    Caadil steuerte die Gondel einige Handbreit über dem Boden in einen der Hangars. Die Kuppel öffnete sich. Sie stiegen aus.
    Im Hangar hausten einige Wesam Ghy und feierten, wenn nicht alles täuschte, ein rauschendes Fest. Eine Orgie. Die gelandete Gondel beachteten sie kaum.
    Erst, als Caadil und Rhodan vor dem Fluggerät standen, bequemte sich einer der Wesam Ghy zu ihnen. Sein prall gefüllter Gassack pfiff. Die Greiffüße an den verkümmerten Beinen schleiften über den strohbedeckten Boden. Es war, als schrieb der Wesam Ghy mit ihnen Hieroglyphen.
    Er hielt vor Rhodan an und schwebte eine Handbreit vor seinem Gesicht. »Guten Tag«, sagte der Terraner. »Mein Name ist Perry Rhodan. Ich würde gerne unser Fahrzeug hier unterstellen. Ist das gestattet?«
    »Mein Name ist«, begann der Wesam Ghy und legte eine kleine Pause ein. »Wie auch immer«, sagte er dann. »Was zahlt ihr?«
    »Nun ...«, setzte Rhodan an.
    »Wie auch immer«, unterbrach der Wesam Ghy, zischte zur Seite und umkurvte die Gondel einmal. Dann schwebte er wieder vor Rhodan. »Ihr plant kein Sakrileg?«
    »Nicht heute«, witzelte Caadil.
    »Wann dann?«, fragte der Wesam Ghy.
    »Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher