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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
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war ein Scherz«, sagte Caadil und verdrehte die Augen.
    »Das ist«, begann der Wesam Ghy und machte eine Pause. »Wie auch immer. Manche suchen Ruhm in abscheulichen Sakrilegen«, setzte er erläuternd hinzu.
    »Ungeheuerlich«, sagte Rhodan.
    »Eher abscheulich als ungeheuerlich«, korrigierte der Wesam Ghy. »Wollt ihr euch uns anschließen? Wir feiern zu Ehren ...« Er dachte nach.
    »Zweifellos feiert ihr aus gutem Grund«, sprang Rhodan ihm bei.
    »Aus sehr gutem Grund«, sagte der Wesam Ghy und dachte nach. Ergebnislos. »Gut«, sagte er dann und seufzte herzerweichend. »Da ich in Eile bin: Lasst euer Gefährt hier stehen. Es steht unter dem Schutz von ...«
    »Wem auch immer«, erriet Caadil.
    »So ist es«, bestätigte der Wesam Ghy wohlgelaunt, wandte sich ab und flog zurück zu seiner Gruppe.
    Caadil sicherte die Gondel und verabredete mit der Bordpositronik Verhaltensweisen für verschiedene Notfälle. Dann griff sie den Wanderstab fester.
    Rhodan grinste. »Du lässt ihn nicht hier?«
    »Wenn ich die Silhouetten richtig verstanden habe, liegt ein ziemlicher Fußmarsch vor uns. Und wir sollten uns doch an ihren Rat halten, hast du entschieden.«
    »Vorgeschlagen«, sagte Rhodan. »Ich habe es vorgeschlagen, nicht entschieden. Folgen wir dem Rat der Einheimischen.«
    Sie gingen los. An das Flugfeld schloss sich eine Ebene an, besiedelt mit Zelten aus Tierhäuten, dazwischen Zikkurate aus Lehmziegeln, Glaskuppeln. Neben den Kuppeln wuchsen atemberaubend schlanke, hohe Minarette in den sternenlosen Abendhimmel. Auf den Spitzen der nadelförmigen Signaltürme brannten bunte Feuer. Balkone umliefen die Minarette, von denen herab krebsähnliche Gestalten Ausschau hielten, mächtige Fernrohre in der Hand. Von Zeit zu Zeit winkten die Geschöpfe des einen Minaretts denen eines anderen mit großen, brennenden Laken.
    Niemand kümmerte sich um die beiden Wanderer.
    »Haben wir es noch weit?«, fragte Caadil.
    »Vermutlich«, sagte Rhodan. Hätten sie entgegen dem Rat der Silhouetten näher an das bezeichnete Gebiet heranfliegen sollen? Mit der Gefahr, die Sensoren des Manntorpedos Cha Panggus auf sich und ihr Ziel aufmerksam zu machen?
    Er wusste es nicht. Er legte den Kopf in den Nacken und schaute hoch in das lichtlose Firmament. »Du hast mir gelegentlich von den Sternbildern erzählt, die man im Nachthimmel über deiner Heimatwelt sieht.«
    »Gwein.«
    »Ja.«
    »Soll ich dir davon erzählen?«
    »Ja«, bat Rhodan.
    Sternbild Lichtwaage
    Meine Großmutter fragte: »Was wiegt das Licht?
    Ich weiß, solche Fragen kennst du aus dem Scientologicum.
    Wiegt das Licht überhaupt etwas?
    Nein, denn es hat keine Masse; hätte es Masse, wäre es nicht schnell wie das Licht.
    Ja, es muss eine Art von Masse haben, sonst würde es von der Schwere der Sterne nicht abgelenkt, würde nicht der gekrümmten Spur der Sterne folgen, sondern geradewegs durch einen gebogenen Raum eilen.
    Also: Nein, es ist pure Energie. Aber Energie ist doch nur eine Zustandsform von Masse.
    Wiegt die Welle etwas? Wiegt sie mehr als das Meer, aus dem sie steigt und in das sie fällt?
    Ja, nein.
    Was wiegt das Licht?
    Wie sollte man es wiegen können? Wer besäße die Waage dazu?
    Das Sternbild Lichtwaage besteht aus drei fahlen Sternen; für das bloße Auge liegen sie am Rand der Sichtbarkeit. Die beiden äußeren Sterne sind die Waagschalen, der mittlere Stern die Achse des Waagbalkens. Das Sternbild ist das älteste von allen. Schon die Urahnen der Tefroder haben es gesehen, die Lemurer, damals auf Lemur, dem Planeten, von dem die Bestien sie vertrieben haben, weit hinaus bis nach Andromeda.
    Dieser Planet, den wir, als die Maahks uns vertrieben aus dem fernen Andromeda in die Milchstraße, besetzt, belebt, bewohnt fanden von einer anderen Menschheit. Den Terranern. Dieser Planet, den sie Terra nennen.
    Es ist ein altes Sternbild, und es ist eine noch ältere Legende. Die Geschichte eines ganz normalen Menschen, eines ganz normalen
    Lemurers.
    Er hieß Ghon Oiphan.
    In der Zeit, in der diese Geschichte spielt, hatten die Lemurer noch keine bemannte Raumfahrt entwickelt. Es gab Flugzeuge, oh ja, aber sie stiegen nicht hoch bis in die Zonen der Schwerelosigkeit. Tragflächenflugzeuge, Lastensegler, Helikopter, gasbetriebene Lenkballone.
    Tamaron Murd Jajim regierte das Land von der großen Stadt Olegaris aus, der Stadt am Nipus, an der westlichen Steilküste des Kontinentes.
    Ghon Oiphan arbeitete auf einem Verwaltungsposten der großen Stadt. Er
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