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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
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den Modus der Psychotropie.
    Wer schwankt, fällt. Einfache Lösungen ...
    Sie stellte die Abstrahlrille der Gondel auf den Trümmermodus. Sie vektorierte die Metapsychische Modulationsfalte und nahm den Manntorpedo ins Visier. Der Flugkörper des Gui Col beschleunigte mit Höchstwerten und raste auf sie zu, aus allen Rohren feuernd.
    Dieses Feuer konnte der Schirm der Gondel bannen. Eine Explosion infolge eines Zusammenstoßes mit dem Manntorpedo würde sie nicht überstehen.
    Die Vortex-Gondoliere feuerte zurück. Ohne Effekt.
    Stattdessen ...
    Übergangslos befand Cha Panggu sich in einem bleichen Land, die Erde farblos, der Himmel gegenstandslos und blind. Der Boden unter seinen Füßen fühlte sich auf unbestimmbare Weise leicht an, wie geweißter Schatten, Styropor.
    Panggu pumpte Plasma aus der Gebildegrube in den Arm, füllte ihn auf und verlängerte ihn, sensibilisierte seine Spitze, betastete damit den Boden.
    Trocken, glatt, kühl. Uralt.
    Vor Cha Panggu erhob sich ein dürrer, absurd hoher Turm, ein silbriges Bauwerk aus Stahl oder einem anderen Metall. Der Gui Col konnte nicht abschätzen, wie weit er vom Turm entfernt war. Das Bauwerk verjüngte sich nicht, ragte unermesslich hoch auf; es schien, als durchbräche es Himmel und Erde.
    Etwas löste sich aus dem Turm, eine Windhose, eine rasch rotierende Seifenblase. Sie näherte sich ihm.
    Seine Gedanken wirbelten haltlos. Wo war er? Was tat er hier? Wo war die Fluggondel mit dem Monster, das auf ihn geschossen hatte? War der Manntorpedo bereits explodiert?
    War er tot? Waren das die Nichtigen Gestade, an die er nie geglaubt hatte?
    Er weigerte sich auch in diesem Augenblick, daran zu glauben. Die Gondel des Monsters konnte psychedelische Effekte bewirken, Albträume einpflanzen, unumkehrbare Irritationen.
    Sie hätte ihn in diesem einen, wehrlosen Moment mit einem Schlag vernichten können.
    Sie hatte es nicht getan. Sie zog es vor, ihn zu quälen.
    Ihm vorzugaukeln, er wäre verwiesen an die Nichtigen Gestade aus der Mythologie der archaischen Col. Diesen lächerlichen Kinderschreckgespenstern.
    »Dies sind nicht die Nichtigen Gestade. Nein!«, schrie er dem durchsichtigen Schatten entgegen, das sich weiter näherte.
    Dann sah er das Monster. Die Gorragani Caadil Kulée. Sie war bleich, totenbleich wie ein Knochen, von dem der Tod alles Lebendige abgenagt hatte. Selbst ihrer Kleidung war leichenfahl, entfärbt ohne jeden Rest.
    Wo verbarg sich ihr Begleiter, der Stratege? Cha Panggu drehte sich um die eigene Achse. Wollte der Milchstraßler ihm in den Rücken fallen?
    Panggu entdeckte Rhodan am Horizont, eine winzige Gestalt, deren Arme und Beine grotesk hin und her zuckten. Panggu brauchte einige Augenblicke, um zu erfassen, warum: Rhodan rannte. Auf ihn und das Monster zu. Sein Eifer, seine Eile stand in keinem Verhältnis zu seinem
    Fortschritt. Je mehr der Stratege sich anstrengte, desto weiter fiel er zurück. Panggu lachte laut auf. Recht so!
    Er wandte sich wieder dem Monster Kulée zu. Ihr zweites, außen liegendes Augenpaar leuchtete in einem nasskalten, ertränkten Blau. Wie die Wasseroberfläche eines Meeres an einem hellen Tag, von unten, vom Meeresgrund aus gesehen.
    In der Hand hielt sie einen schweren hölzernen Stab, als wäre sie auf der Wanderschaft durch diese imaginäre Landschaft.
    Sie hatte ihn entdeckt. Sie schrie auf, schrie etwas in einer Sprache, die er nicht verstand. Kein Lozomoot. Nur die letzten Worte verstand er, sie brüllte: »Cha Panggu!«
    »Ja«, rief er zurück, »Cha Panggu. Und siehe da: Ich lebe noch. Was fällt dir dazu ein, du Widernatur? Deine Gondel ist impotent. Ich lebe!«
    Er griff in seine Montur und riss den Katar heraus, steckte die Hand durch den Griff des Dolches und spürte ihn wie eine Verlängerung des verhärteten Armknorpels.
    Den Katar, der das Eigentum von Chyi Xeyme war, seiner Frau.
    Er stürzte sich auf das Monster. Das Monster hob den mannshohen Knüppel über seinen Kopf.
    Plötzlich wimmelte es von den blasigen Formen. Sie quollen aus dem Turm, fassten ihn und das Monster ein, banden ihn in eine transparente Membran. Panggu stach auf die durchsichtige Schicht ein, ohne jede Wirkung.
    Er schrie vor Zorn, er roch den eigenen Zornesduft, süßer als je zuvor.
    Dann erklang eine Stimme in seinem Kopf: In meiner Gemarkung ist kein Tod denn ich dulde ihn nicht kein Sterben niemandes nie.
    »Wer bist du?«, fragte Cha Panggu.
    Alle die leben.
    »Loslassen, loslassen!«, kreischte das
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