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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
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rotieren, entband die Metapsychische Dynamis und stieß Panggus Manntorpedo mit aller Kraft fort.
    Das Miniaturraumschiff des Gui Col überschlug sich rasend schnell in Richtung Leerraum, wurde jedoch in wenigen Sekunden abgefangen und auf Kurs gebracht - auf Kollisionskurs mit der Gondel.
    Caadil Kulée las die Daten aus dem Kontextholo der winzigen Zentrale. Der Gui Col hatte sämtliche Offensivsysteme hochgefahren.
    Die Pilotin reagierte.
    Der Vortex-Antrieb war nicht als Waffensystem konzipiert, aber der Flug im Vortex-Modus erzeugte Epiphänomene von waffentechnischer Wirkung.
    Das hatte Caadil Kulée in ihrer Ausbildung gelernt. Aber die Lehre über den Vortex und seine möglichen Effekte war etwas ganz und gar anderes als die Erfahrung dieser Kräfte, ihre Anwendung im Notfall.
    Im Vortex-Flug lud sich die Gondel mit einer Energie auf, die im Normalraum unbekannt war. Einer Energie, die ihr über den Piloten zuströmte. Einer Kraft, die die Vortex-Theoretiker die Metapsychische
    Dynamis nannten. Was die Quelle dieser Kraft sein mochte, war noch weitgehend unerforscht. Die vorherrschende Theorie erklärte das Phänomen so:
    Der Vortex-Flug war - auch wenn seine Strecke durch die implantierten Transponder weitgehend trassiert war - hochgradig instabil. Er konnte weder durch maschinelle Wirkung noch durch positronische Hilfestellung über ein gewisses Maß hinaus stabilisiert werden.
    Jedes Vortex-Schiff drohte, aus der Trasse abzuirren und aus dem Vortex geschleudert zu werden. Günstigstenfalls stürzte das betroffene Schiff irgendwo im räumlichen Umfeld der Trasse in den Normalraum zurück.
    Aber die Vortex-Trasse bildete nicht einfach die Raumstruktur des Einstein-Kontinuums ab. Sie berührte den Einstein-Raum in den Dämmerzonen, den erschaffenen Portalen zum Vortex. Allerdings konnte von einer wesentlichen Parallelität beider Dimensionen keine Rede sein.
    Im Lauf der Entwicklung waren etliche unbemannte automatische Vortex-Experimentalraumer verschollen, vom Vortex ausgespien irgendwo im Universum, tausend oder tausend Millionen Lichtjahre jenseits ihrer vermeintlichen Bezugskoordinaten. Wenn sie denn überhaupt wieder in diesem Universum aufgetaucht waren.
    Für den Vortex-Flug erwies sich ein Bewusstsein in Pilotenfunktion als unverzichtbar.
    Nicht, weil die tefrodischen Piloten die besseren Rechner gewesen wären als eine leistungsfähige Bordpositronik. Sondern weil das natürliche Bewusstsein zu etwas befähigt war, was den künstlichen Intelligenzen bislang - und vielleicht für immer - verschlossen blieb: Sie navigierten mithilfe ihrer ÜBSEF-Konstante, dieser individuellen sechsdimensionale Energiekonstante, die so etwas wie die Signatur ihres Wesens in der sechsten Dimension darstellte.
    Ihre Essenz. Manche nannten es: ihre Seele.
    Geschulte Vortex-Piloten vermochten diese Überlagernde SextabezugsFrequenz-Konstante zu vektorieren, sie zu dem auszubilden, was die Vortex-Theoretiker ein Mentales Schwert nannten. Wie das Schwert eines Schiffes dessen Fahrt stabilisiert, indem es die Abdrift verhindert oder die Abdrift sogar in Vortrieb umsetzen kann, so stabilisierte das Mentale Schwert der Piloten den Vortex-Flug, gab ihm feste Richtung und letzte navigatorische Sicherheit.
    Aus bislang unbekannten Gründen floss über das Mentale Schwert die Metapsychische Dynamis der Gondel zu.
    Es hatte immenser vortex-theoretische Kalkulationen und folgender maschinenbautechnischer Bemühungen bedurft, bis die Gondel diese Energie aufnehmen, speichern und schließlich modulieren konnte.
    Auch, wenn zur Modulation weiterhin der Pilot unverzichtbar blieb. Nur ein Vortex-Pilot erhielt vollen Zugriff auf die Gewalten der Dynamis.
    Die abgestrahlte Metapsychische Dynamis konnte erhebliche zerstörerische Kräfte entfalten. Ihre Wirkung kam der einer überschweren Intervallkanone gleich.
    Die Dynamis musste aber nicht im Trümmermodus abgefeuert werden, sie konnte auch so moduliert werden, dass sie mentale Strukturen irritierte, Visionen auslöste, Halluzinationen erzeugte.
    Art und Inhalt solcher Halluzinationen ließen sich in engen Grenzen von den Vortex-Piloten steuern. Ob der Gegner meinte, den Himmel offen stehen zu sehen und sein Paradies nahe, oder ob er die grauenerregendsten Albträume seines Lebens litt und ins Elend versank, es lag in der Hand - oder besser: im Willen - des Vortex-Piloten.
    Caadil schwankte für einen winzigen Augenblick, ob sie die Dynamis in den Trümmermodus schalten sollte oder in
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