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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
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Desorientiert?
    Falls ja: Wann würde sie ihre Schlagkraft zurückgewonnen haben?
    Wie werden spätere Generationen mich, einen Mann, der zu töten zögert, nennen? Einen guten Mann?
    Er fragte: »Ausgeschlossen ist es aber nicht, dass die Zerstörung des Manntorpedos die Gondel vernichtet?«
    »Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei 50,01 Prozent«, sagte das Denggo-Hirn.
    Wer würde Cha Chiyme und Cha Xeiri in Obhut nehmen, seine Töchter? Würde Chyi Xeyme, seine gestorbene Gemahlin, sich dieser Aufgabe gewachsen zeigen?
    Er schloss die Augen und stellte sich vor, wie er zu Füßen ihres Schreins lag, schlaflos, ratlos. Wie er dem Schlag ihres toten, von Medomaschinen kommandierten Herzens lauschte, dem mechanischen Atem ihrer isolierten Lungen.
    Wie er sie fragte: »Was soll ich tun?«
    Und er hörte sie einige ihrer immer gleichen, bewusstlosen Sätze sagen: »»Ach, Panggu.« - »Glaub dem Offenbaren nicht.« - »»Kommst du wieder, Lebensstern?«
    Rauchiges Aroma der Zuneigung und Verbundenheit entstieg seiner Gebildegrube. Wie sehr er sie liebte. Immer noch.
    »»Kommst du wieder, Lebensstern?«
    »Diesmal nicht«, sagte er laut.
    »Wie beliebt?«, fragte das Denggo-Hirn.
    Cha Panggu meinte eine leichte Unruhe zu spüren, ein leicht erregtes Timbre. Machte sich das biogene Modul des Rechners etwa eine Art von Sorge?
    Dachte das Denggo-Hirn an den Tod?
    Schon während des Fluges durch das Pantopische Gewebe hatte Cha Panggu versucht, den Torpedo zu sprengen. Das Denggo-Hirn hatte in dieser Phase die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges für völlig unberechenbar erklärt. Hatte sich selbst für nur beschränkt zurechnungsfähig erklärt, betäubt, berauscht von dem Flug durch den Weißraum, der unter dem Einfluss des Pantopischen Kompasses anders verlaufen war als gewohnt: intensiver. Näher an einem undefinierbaren Etwas, dem Innersten des Weißraums, einer tieferen, bislang nie erreichten Schicht des Gewebes.
    Wer die Weber dieses Gewebes kennte. Ihre Absichten ...
    Diese fremdartige Nähe und der Pantopische Kompass selbst, dessen Leitung sich die Pilotin anvertraut hatte, stellten eine alles überschattende, völlig unberechenbare Unbekannte dar.
    Tatsächlich hatte sich der Selbstzerstörungsmechanismus seinem Befehl versagt. Für einen erschreckenden Moment hatte Cha Panggu eine Art Vision: das unabweisbare Gefühl, dass unter der Schutzherrschaft des Kompasses und des Pantopischen Gewebes der Tod nicht sein sollte, dass sich die Materie selbst auf sein Geheiß jeder anderslautenden Anweisung widersetzte.
    Aber das ist nur eine Wahnvorstellung gewesen. Der Flug hat nicht nur das Denggo-Hirn, sondern auch mich in Mitleidenschaft gezogen. Zieht es immer noch ... alles Denken ist so ... lederartig ...leimig... aufwachen!... handeln!
    »Nichts«, antwortete Cha Panggu endlich. »Nichts beliebt.«
    Erneut verdrehte er den Hals und erhöhte die Lichtempfindlichkeit seiner Grubenaugen. Dort war die Navigatorengondel. Darin saß das Paar: Perry Rhodan, der Stratege mit den unwirklichen Biodaten. Der relativ Unsterbliche. Neben ihm seine Waffe, die Pilotin der Gondel. Das Monster.
    Nein, er war nicht einverstanden mit jenen beiden. Nein, es gab kein stummes und unzerstörbares Einverständnis aller Lebendigen, allen
    Lebens.
    Wenn eines undenkbar fernen Tages das ganze Universum bereinigt sein würde von allem Leben, wenn alles in unauslotbarem Frieden ruhte aus Eisen und Dunkelheit und sein unerschütterliches Gleichgewicht gefunden hätte, dann würde ohne jede Trübung aufscheinen, dass nicht das Leben der tiefste Sinn des Weltganzen gewesen war.
    Sondern Gerechtigkeit.
    Er, der Tributier, hatte die Fremden eingeschleppt nach Zomoot und damit das Pantopische Gewebe aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Er würde die Balance wiederherstellen. Er hatte schon zu lange gezögert.
    Cha Panggu betätigte die glühend gelbe Sensortaste. Der Manntorpedo riss sich los. Nur noch wenige Sekunden ...
    Cha Panggu flog einen Looping, brachte sein Miniaturraumschiff auf Kurs und begann aus allen Rohren auf die Gondel zu feuern.
    »Dies sind nicht die Nichtigen Gestade. Nein.«
    Alles, was sie dachte, fühlte, meinte, war wie in einen mentalen Bernstein eingefasst. Sie spürte die Zeitlupenartigkeit selbst, wusste sich aber nicht daraus zu befreien.
    Halb benommen, halb berauscht vom Flug unter dem Einfluss des Septadim-Kompasses, fand Caadil Kulée nur allmählich zurück in die Gegenwart. Sie hörte Rhodan sprechen, aber sie verstand
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