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PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten
Autoren: Wim Vandemaan
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eine merkwürdige Reisegesellschaft, meine Töchter? Ich bin ein Gui Col; meine Begleiter sind zwei Humanoide aus einer Galaxis, die sie Milchstraße nennen.
    Meine Begleiterin nennt sich Caadil Kulée amya Kertéebal; sie ist Vortex-Pilotin. Das Monster.
    Mein Begleiter heißt Perry Rhodan.
    Sie sind zu zweit. Ich bin allein.
    Ich bin hier, um zu erhalten.
    Sie kommen, um zu zerstören. Der Milchstraßen-Mann und die Monstrosität.
    Die Gondel der Humanoiden und sein Manntorpedo -aneinandergeklammert wie zwei Liebende im Akt der Vereinigung. Wie zwei Feinde im Kampf auf Leben und Tod im Augenblick der Entscheidung.
    Die Sensortaste war sechseckig und schimmerte in einem tiefen Gelb.
    Er gestaltete einen Arm aus seiner Gebildegrube, einen schlanken und leichten Arm, der doch über hinreichend Nachdruck verfügte, um die Sensortaste zu berühren.
    Er dachte: Wie nennt man einen Mann, der zu töten zögert? Einen guten Mann?
    Warum ?
    Warum würde man diesen Mann, der zögert, einen guten Mann nennen? Weil in diesem Zögern etwas wie Achtung vor dem Leben liegt, eine Achtung ohne Bedingung, ohne Vorbehalt?
    Achtung noch vor dem Leben des Feindes?
    Als gäbe es ein stummes und unzerstörbares Einverständnis aller Lebendigen, allen Lebens? Gibt es ein solches Einverständnis?
    Es roch nach zerquetschten Bries-Pilzen, süßer als süß, und er sog den Duft seines Zorns ein, der aus der Gebildegrube aufstieg, inhalierte ihn, um seinen Zorn noch weiter anzufüttern.
    Brauchte er den Zorn? War ihm nicht längst klar, was er zu tun hatte?
    Die Taste drücken, den Selbstzerstörungsmechanismus betätigen, den Manntorpedo sprengen und die Vortex-Gondel der Fremden zunichtemachen.
    Ja, er hätte gerne alles zunichtegemacht, die Geschichte annulliert. Die ganze Geschichte: seinen Versuch, das Pantopische Gewebe auszudehnen auf das analoge Reisemedium der Fremden aus der Milchstraße, den Vortex; seinen Versuch, ihre Vortex-Technologie zu kapern und den Raumtauchern der Gui Col verfügbar zu machen.
    Seinen Triumph, die Schiffe der Milchstraßler zu entern, ihre Besatzungen in Tributware zu verwandeln oder für die Cyberiade zu präparieren.
    Und warum wollte er das alles rückgängig machen?
    Weil die Humanoiden einen Weg gefunden hatten, mit dem Konsortium der Erleuchteten Kauffahrer zu kollaborieren; weil sie unter Anleitung ihres Strategen Perry Rhodan und unter Einsatz ihrer monströsen Waffe, des biomentalen Verbundsystems aus Gondel und Vortex-Pilotin, nun ganz Zomoot aus dem Gleichgewicht zu bringen drohten.
    Weil der Stratege und seine Waffe den Weg nach Airmid gefunden hatten.
    Nicht, um das Pantopische Gewebe auszuweiten oder ihm zu helfen, sich ein neues kosmisches Feld zu eröffnen. Sondern um das gesamte Gewebe lahmzulegen, der Kultur Zomoots damit das Jahrtausende alte Fundament zu entziehen und sie ins Bodenlose zu stürzen.
    Er, der Tributier Cha Panggu, würde in die Annalen der Gui Col eingehen als der, der den Invasoren das Tor ins Pantopische Gewebe und damit nach Zomoot aufgestoßen hatte.
    Er legte den Einfinger sanft auf die Sensortaste. Die Konsole las seine Biodaten. Das Denggo-Hirn des Manntorpedos sagte: »Ich anerkenne deine Befugnis, den Torpedo zu sprengen.«
    »Gut«, sagte Cha Panggu.
    Wie nennt man einen Mann, der zu töten zögert? Einen guten Mann?
    Er fragte das Denggo-Hirn: »Wie sicher kann ich sein, dass die Detonation auch die Vortex-Gondel zerstört?«
    »Da können wir leider nicht sicher sein, Tributier. Die technischen Kenndaten der Navigatorengondel entziehen sich immer noch weitgehend
    unserer Berechnung. Möglich, dass die Gondel diesen Angriff übersteht.«
    Cha Panggu dachte nach. Sie trieben nun schon seit einigen Minuten im Orbit von Airmid. Hatten der Stratege und seine Pilotin das Kopplungsmanöver nicht bemerkt?
    Unmöglich.
    Selbst er, der als Tributier niemals eine Affinität zu paramentalen Phänomenen gespürt hatte, er, für den jedes Manöver im Pantopischen Gewebe immer nur ein rein technischer Vorgang gewesen war, angetrieben von den Fachmo-Denggo-Treibern seiner Raumtaucher, überwacht vom Denggo-Hirn des Raumtauchers, selbst er hatte während des Fluges nach Airmid die Gegenwart der beiden Fremden vernommen.
    Wie viel deutlicher musste die Pilotin ihn wahrgenommen haben?
    Warum zögern sie, den Manntorpedo anzugreifen?
    War die Pilotin vielleicht vom Flug erschöpft? War sie durch das, was ihm nur als ferner Widerhall erschienen war, angestrengt?
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