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PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

Titel: PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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unvorstellbare Weise
fühlte er seinen einflußnehmenden Kontakt auf die
Bewußtseine anderer Menschen unterbrochen, und er schrieb es
der verderblichen Strahlung Medaillons zu. Hilflos stand er vor dem
Ergebnis seiner eigenen Fehlerhaftigkeit.
    Die Erde trieb auf den Schlund zu, ein weiterer Meilenstein auf
ihrem Weg. Wieder erreichte sie einen kosmischen Bereich, in dem sie
Gefahr lief, zerstört zu werden. Das Bewußtsein des Mannes
drängte sich ganz in die Nähe des Sogs, ohne davon erfaßt
zu werden, und streckte die geistigen Fühler aus. Sie empfingen
nur Chaos, und ihm wurde erneut eng um seine Sinne.
    Dann aber wurde er plötzlich aus seinem Brüten
aufgeschreckt. Er bildete sich ein, die Stimme des anderen zu hören,
jener Macht, die ihn gerufen hatte. Er riß sich los und stieß
unablässig Rufe aus. Auf der Erde ging etwas vor sich, und es
hatte mit dem Planer zu tun. Ein Geschöpf war dort aufgetaucht,
das sich Raphael nannte. Es sprach vom Plan der Vollendung und
leitete den Sturz in den Schlund ein. Es war eine energetische
Projektion, die NATHAN vom Mond aus erzeugte. Und NATHAN selbst
kommunizierte mit einer übergeordneten Stelle, die weit entfernt
sein mußte.
    Planer! stieß Merawer hervor. Gib mir ein Zeichen! Der
andere schwieg, und Merawer fühlte sich zum bloßen
Beobachter degradiert. Er war traurig und fragte sich, ob er seine
Aufgabe bereits erledigt hatte.
    Der Tag nahte, in dem das Medaillonsystem seine gefährliche
Reise durch den Schlund antreten würde. Es würde in der
fremden Galaxis herauskommen und sich einen eigenen Weg suchen, wenn
nicht etwas geschah, das regulierend eingriff. Merawer beschäftigte
sich so sehr mit dem Gedanken, daß das wohl seine Aufgabe sein
werde, daß er die Stimme in sich fast überhört hätte.
Erst, als das Lachen aufklang, erkannte er sie. Seine Gedanken
überschlugen sich.
    »Planer!« rief er aus. »Du hast mich lange
allein und unwissend gelassen. Ich bin hilflos!«
    Das Wesen, das er »Planer« nannte, wurde ernst.
    »Du hattest meine Hilfe nicht nötig«, erklärte
er. »Deine Aufgabe ist erfüllt. Deine Funktion als
Wächterist beendet!«
    Das Bewußtsein des Terraners schwankte zwischen Freude und
Trauer, und stockend berichtete es von den Verhältnissen auf der
Erde. Als Antwort durchströmte es erneut die Kraft des anderen,
die ihm Mut machte.
    »Es ist richtig so«, erklärte dieser. »Die
Aphilie ist eine der wichtigsten Maßnahmen überhaupt.«
    Jetzt verstand Merawer überhaupt nichts mehr. Bebend wartete
er auf die Worte des Planers, der sich Zeit ließ, als hätte
er sich nicht um andere, wichtige Aufgaben zu kümmern.
    »Denke an dich selbst, deine innere Unruhe und
Aufgewühltheit«, sagte das Wesen. »Der Sturz durch
den Schlund würde für alle Menschen eine Belastung sein,
die ihre Bewußtseine nicht verkraften könnten. Deshalb ist
die Aphilie entstanden. Sie ist der einzige Schutz gegen den Wahnsinn
in der bevorstehenden Zeit. Und für die wenigen Immunen, die es
auch hierbei gibt, produzieren die Robotanlagen der Erde die PILLE.
Der Plan der Vollendung kann keine Unterschiede zwischen
sympathischen und antipathischen Wesenheiten dulden!«
    »Was ist der Plan der Vollendung?« Merawers Bewußtsein
schrie es hinaus. Er wollte es jetzt wissen, jetzt, wo er seine
Aufgabe erfüllt hatte und in seinen Körper.
    Schlagartig lag sein erstes Gespräch mit dem anderen in
seinem Geist vor ihm wie ein offenes Buch. Das Opfer des eigenen
Lebens, das war die Konsequenz, die er aus seiner Hilfe ziehen
sollte.
    »Ich will meine Existenz nicht aufgeben!« flehte er.
»Ich will existieren. Laß mich zur Erde zurück!«
    Der Planer schwieg lange. Etwas breitete sich von ihm aus, was dem
Bewußtsein des Mannes Angst einjagte.
    »Es geht nicht!« sagte der andere schließlich.
Seine Gedanken klangen traurig. »Die Gegebenheiten der Natur
lassen es nicht zu. Aber ich kann dir deinen einzigen Wunsch
erfüllen. Du darfst zur Erde zurückkehren, sobald sie den
Schlund durchquert hat.«
    »Gehört das auch zu deinem Plan?«
    »Nein.«
    Merawer glaubte den Verstand zu verlieren. Seine Gedanken
überschlugen sich unkontrolliert, sein Bewußtsein zuckte.
    »Der Plan«, sagte das Wesen, »sieht vor, daß
die zwanzig Milliarden Bewußtseine der irdischen Menschheit in
mir aufgehen. Die Erde wird leer sein. Nur du wirst vielleicht dort
sein, wenn es dich nicht drängt, einen anderen Schritt zu tun.«
    »Ich habe meinen Körper«, fiel es Merawer ein.
»Du wirst
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