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PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit

Titel: PR TB 244 Streiflichter Der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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etwas hatte er weder
erwartet noch geglaubt, und der Spoodie unter seiner Kopfhaut
peinigte ihn.
    Atlan begann zu zittern. Mit dem Schild war alles verloren, was
sie sich erhofft hatten. Der Schild war der Schlüssel zur Macht.
    Ich muß ihn zurückerlangen, redete er sich ein. Ich muß
den Auftrag zu Ende führen. Für einen Augenblick sehnte er
sich nach der Geborgenheit in Gesils Armen, aber dieses Bild wurde
von hastiger Hand hinweggefegt. Nein, er durfte sich nicht von seinem
Ziel abbringen lassen, das jetzt mit jeder Sekunde immer weiter von
seinen Möglichkeiten abrückte.
    »Gib mir den Schild zurück, Jostyn!« rief er,
wohl wissend, daß der Neuarkonide ihn nicht hörte.
Möglicherweise hielt er sich gar nicht mehr auf der Erde auf.
Die Wahrheit aber war wohl viel schlimmer. Jostyn war vom
positronischen Bewußtsein des Kardec-Schildes verschlungen und
getötet worden. Der Schild hatte seinen Körper in Energie
für den Eigenbedarf umgewandelt.
    Dennoch, der Vorgang hatte so konsequent ausgesehen. Der Junge
hatte sich nicht dagegen gewehrt, so als sei er beabsichtigt.
    »Ihr seid schuld!« Atlan sprang auf und bewegte sich
drohend auf die Kinder zu, die schreiend auseinanderstoben und die
Schlucht entlang davonrannten. Nur ein einziges blieb bei ihm.
    Selim war es, und der Junge vertrat ihm demonstrativ den Weg.
    »Der Fehler liegt nicht allein bei dir«, gab er zu.
»Du bist nicht im Vollbesitz deiner geistigen und körperlichen
Kräfte. Jostyn hat den Schild gestohlen, er
    schuldet ihn dir also. Auf der anderen Seite besitzt du das
Wissen, wie du den Adoptivsohn von Reginald Burgess zurückholen
kannst!«
    Der Name weckte Assoziationen in Atlan, aber er kam im Augenblick
nicht darauf, woran. Sein Geist war umnebelt, der Extrasinn hatte
sich weit zurückgezogen. Mit nicht zu vertretender Härte
packte der Arkonide den Jungen und schleuderte ihn von sich. Selim
prallte mit dem Rücken an die Wand, schrie auf und stürzte
nieder, wo er liegenblieb. Er rührte sich nicht.
    »Was redest du für einen Blödsinn!« stieß
er hervor. Sein Atem beschleunigte sich rasch. »Ich besitze
dieses Wissen eben nicht. Ich muß zuerst mit dem Schild
experimentieren!«
    Der Gedanke daran ließ ihn erkennen, daß er sich den
Schild ja erst zurückholen mußte. Ohne einen weiteren
Blick auf den Jungen zu werfen, eilte er davon, nicht in die
Richtung, aus der sie gekommen waren, in die andere. Er besaß
kein Ziel in diesen Minuten, er rannte, weil er dem aufgestauten Zorn
Luft verschaffen wollte. Die Kinder interessierten ihn nicht mehr,
sie hatten ihm Unglück gebracht. Er verfluchte sie.
    Der Schild, er durfte ohne ihn nicht bleiben!
    Er erreichte das hintere Ende der Lagerhallen, entdeckte das Tor,
das ein wenig offenstand. Ohne zu überlegen, schlüpfte er
hindurch, und gedämpfte Wärme einer Klimaanlage schlug ihm
entgegen. Er wollte sich zunächst hier verstecken und über
sein weiteres Vorgehen nachdenken.
    Und dann sah er ihn.
    Er lag auf dem Gang mitten zwischen zwei Containerstapeln, ein
dunkler Fleck im unzureichenden Licht. Er wirkte aufgedunsen, aber es
war eine Täuschung.
    Atlan rannte vorwärts, hielt dicht davor an.
    Ja, er war es, der Kardec-Schild. Und daneben der verkrümmte,
reglose Körper des kleinen Neuarkoniden. Der Junge rührte
sich nicht.
    Atlan nahm den Schild auf und faltete ihn sorgfältig
zusammen. Er wollte ihn wieder unter seine Jacke stecken, aber ein
Geräusch im Hintergrund der Halle hielt ihn davon ab. Ein Summen
lag in der Luft und näherte sich immer mehr. Es war ein
Elektrowagen, ein Stapler oder etwas anderes. Er durfte ihn hier
nicht sehen oder gar Hinweise auf seine Anwesenheit entdecken.
    Der Not gehorchend, packte er den bewußtlosen Jungen, warf
ihn sich über die Schulter und eilte hinaus. Er behielt seine
ursprüngliche Richtung bei und erreichte ein parkähnliches
Geländestück, das den Bewohnern des Stadtteils zur Erholung
diente. Alle denkbaren exotischen Bäume und Pflanzen wuchsen
hier, von miniaturisierten Klimakäfigen am Leben erhalten und
von Robotern behutsam gepflegt.
    Auf all das achtete der Seth-Apophis-Agent nicht. Hinter einem
Gebüsch ließ er den Jungen fallen. Er streifte ihm das
dunkelbraune Hemd ab, legte den Kardec-Schild hinein und faßte
ihn zu einem handlichen Päckchen zusammen, das er leicht unter
den Arm klemmen konnte. Dann schickte er sich an weiterzugehen.
    In diesem Moment schlug Jostyn die Augen auf und starrte ihn
feindselig
    an. Seine
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