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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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eines Mondes.
    „Verflucht sei Natgonflake", stöhnte der König.
Die Sklavin warf ihm einen entsetzten Blick zu. N'seragi schöpfte
Wasser, kühlte sein verschwitztes Gesicht und trank einen tiefen
Schluck. Dann schlüpfte er in die messingverzierten Stiefel,
nachdem er sie umgestülpt und drei Skorpione herausgeschüttelt
hatte. Er band das breite Lendentuch, schob den Dolch in den Gürtel
und band sich das Schwert mit der eisernen Schneide auf den Rücken.
Dann hob er die Sklavenpeitsche auf und stapfte hinaus.
    Der frühe Morgen mit seiner Kälte und dem furchtbaren
Sonnenlicht empfing ihn.
    Auf dem Platz zwischen den Hütten standen vierhundert Krieger
und Jäger der Königsgarde. „N'dau, N'seragi!"
begrüßten sie ihn. „D'haro, M'anja und O'damomo! Zu
mir!" Die Anführer traten vor. Jeder Krieger trug Waffen
und soviel Gepäck mit sich, wie er schleppen konnte, ohne sich
selbst zu erschöpfen. Vom Horizont zum Horizont, so weit die
Augen schauen konnten, schwebte die rote Wolke über dem Land am
Großen Strom. In der Richtung des Sonnenaufgangs hingen dünne
und dicke Fäden aus dem Rand herunter und berührten
wirbelnd den Boden, viele Tagesmärsche entfernt. In den Augen
der Krieger war Furcht. Immer wieder wurde ihr Blick wie magisch von
der riesigen Fläche angezogen. Die Strahlen der Sonne zuckten
fast waagrecht, aber sie wärmten nicht. In dem grellen Licht
sahen sie alle das Ausmaß der Zerstörungen und
Verwüstungen. Der letzte Sturm hatte eine breite Gasse bis zum
Strom gerissen. Dort lagen die riesigen Baumstämme kreuz und
quer übereinander wie das Spielzeug eines Dämonen.
    „O'damomo", sagte der König und zeigte auf das
Wasser. „Du nimmst vier Kanus und paddelst mit den Wellen. Ich
weiß, daß dort im Süden, nach soviel Tagesmärschen,
die Wolke ihr Ende hat."
    Er hielt beide Hände mit gespreizten Fingern hoch.
    „Jede Nacht gibst du uns Signale mit den lakolis. Auch
D'haro und M'anja werden sie hören und dir antworten."
    „Und wenn wir auf andere Stämme stoßen?"
    „Dann sagt den Häuptlingen, sie sollen sich dir
anschließen oder dich durchlassen. N'seragi wird auch durch ihr
Land ziehen mit dem Rest seiner Untertanen. Keinen Kampf, hört
ihr?"
    „Wir gehorchen, König. Sollen wir ihnen Geschenke
machen?"
    „Nein. Die Zeit ist böse. Geschenke gibt es wieder,
wenn wir die Stadt neu gebaut haben. Geht jetzt. Jeder Tag kostet uns
das Leben von Männern!"
    Die Krieger und Jäger O'damomos, die jeden Pfad in den
Wäldern und jede Stelle kannten, wo man Fische speeren konnte,
nahmen ihr Gepäck auf und liefen hinunter zu den Kanus. Wenige
Zeit später blitzten ihre Speere ein letztesmal auf. Die Kanus
bogen in die Strömung ein und verschwanden hinter den Felsen des
Stromes. Zehn
    Tage würde es dauern, bis die Männer O'damomos den Rand
der Wolke und den Rand des Schattens erreicht hatten. Der König
wandte sich an die beiden Anführer.
    „Für euch gilt dasselbe. Ihr werdet länger
brauchen. Denkt daran - wir suchen den Platz für eine neue
Stadt!"
    „Herr", antwortete M'anja, „wir wissen alles. Wir
werden für dich den Weg markieren. Und irgendwo finden wir ein
gutes Stück Land am Ufer des Großen Stromes - oder wir
sterben bei der Suche."
    „Vielleicht schützt euch Natgonflake!" erwiderte
der König. „An dem Tag, da deine Trommeln uns berichten,
brechen wir auf. Mehr als viermal tausend Menschen werden den Weg
gehen, den ihr für uns vorbereitet."
    „So wird es sein, N'seragi."
    Zweimal fünfzig Krieger brachen auf. Die Sonnenscheibe stieg
höher und näherte sich mit ihrem oberen Rand der Wolke.
Sofort breitete sich ein böses Zwielicht aus. Das Brausen eines
kochendheißen Sturmes näherte sich und schüttelte die
blattlosen Äste der Gewächse. Von Sonnenuntergang her
näherte sich eine biegsame Säule. Wieder jagte eine
Windhose auf Malemba zu, riß das rote Pulver hoch, das einst
gute Muttererde gewesen war, warf giftigen Schlamm in das Wasser des
Flusses, schmetterte das Gemisch von Staub und Wasser gegen die
schwankenden Hütten der Stadt und verschüttete einen
trockenen Kanal. Der König schüttelte sich und fing seinen
traurigen Gang durch die Stadt an.
    Er stellte die einzelnen Gruppen zusammen, die auf den Spuren der
Späher, Jäger und Krieger folgen würden. Die Sonne
kletterte über den Rand der Wolke. Das Zwielicht wurde von der
Dämmerung abgelöst, die den ganzen Tag herrschte; zehn oder
fünfzehn Tagesmärsche weit in alle Himmelsrichtungen. Tag
um
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