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PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

Titel: PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn
Autoren: Perry Rhodan
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Hände von Splinter. Es war, als
erwache er aus einem tiefen Traum. Unwillkürlich wischte er sich
über die Augen.
    Vor ihm kauerte Splinter.
    Der Kobold hatte das gespeicherte Wissen der schwebenden Stadt
angezapft und an Kasom weitergeleitet. Jetzt hockte der Kobold da und
sah den Ertruser auf eine seltsame Weise an, die dieser nicht
verstand.
    Er hatte noch immer an dem aufgenommenen Wissen zu arbeiten. Er
brauchte Zeit, es zu verarbeiten, weil er kein organischer Computer
war wie Bradwan Skondy!
    Kasom bedauerte Skondy. Dieser Mann war krank. Er war gezwungen,
krank zu sein, weil er im Grunde nicht in diese Welt gehörte, in
die er hineingeboren worden war. Kasom fragte sich, was dazu geführt
haben mochte, daß Skondys Talente bis zu diesem Zeitpunkt
unterdrückt worden waren. Bei frühzeitigem Erkennen seiner
Fähigkeiten und entsprechender Förderung hätte er...
    Nein. Kasom schüttelte sich. Ein Supergenie dieser Art findet
unter Menschen keinen Platz. Der Neid der anderen, die nicht über
Skondys überragendes Gedächtniskönnen verfügten,
hätte ihm vielleicht noch mehr zu schaffen gemacht, hätte
ihn vielleicht getötet, denn wie schnell kann aus Neid Haß
entstehen!
    So aber hatte Skondy gelebt - unterdrückt, geistig
verkümmert, obgleich er vielleicht immer noch besser war als
manch anderes Gehirn. Er hatte als normaler Mensch unter normalen
Menschen gelebt, war nicht einsam in einsame Höhen aufgestiegen,
und hatte mit all den kleinen Problemen fertig werden müssen. Er
hatte sich mit seinen Komplexen durchs Leben geschlagen und hatte
gelebt - ein halbes Menschenalter.
    Und jetzt hatte er seine Erfüllung gefunden.
    Jetzt nutzte er seine Talente aus und setzte sein Gedächtniskönnen
ein, um das Erbe eines Volkes zu mißbrauchen, das sich diesen
Mißbrauch niemals hatte vorstellen können. Die Alten
hatten, als sie ausstarben, ihre Technik zurückgelassen für
Wesen wie Splinter.
    Und ein Wesen wie Skondy hatte sie entdeckt, und die
Ausgestorbenen waren nicht mehr in der Lage, den Mißbrauch zu
verhindern. Skondys Kontrolle war total.
    Kasom fragte sich, ob er Skondy wirklich verurteilen durfte.
Dennoch mußte er daran gehindert werden, diesen Machtrausch
auszuleben. Denn mit der kalten Logistik eines Computers konnte er
nur hörige Sklaven um sich herum gebrauchen, denen er mit seinem
Können nicht unheimlich war. Und mit der gleichen kalten
Logistik hatte er die TARA vernichten lassen und die NIFLHEIM
angegriffen.
    „Ich muß ihn unschädlich machen und verhaften“,
sagte Kasom bedrückt. „Aber was soll ich dann mit ihm
machen? Ich kann ihn nicht heilen. Die gesamte galaktische
Psychiatrie wird ihn nicht heilen können, außer man
reduziert sein Gehirnpotential. Und dann? Dann ist er nicht mehr
Bradwan Skondy! Dann ist er nur noch ein Schatten seiner
Persönlichkeit, und all seine Unterdrückungs-Komplexe
werden stärker denn je!“
    Es würde Mord sein.
    „Splinter, sag du doch auch etwas!“ stöhnte Kasom
verzweifelt. „Was soll ich tun?“
    Unwillkürlich berührte er den Symbionten wieder. „Was
rätst du mir?“
    Aufpassen! glomm etwas in ihm auf, nebulös und verwaschen. Es
war mehr bildhafte Warnung denn Wort. Vorsicht!
    Das Geräusch alarmierte den Ertruser. Er wirbelte herum.
    Und starrte direkt auf den glühenden Abstrahlpol eines
Blasters!
    Er hatte das Eintreten Maikes - der Maike - nicht wahrgenommen.
Lautlos war sie in sein Gefängnis gekommen und hatte die Wand
hinter sich wieder geschlossen. Ihre kalte Schönheit verwirrte
Kasom. Und der Blaster war direkt auf seine Stirn gerichtet - ein
Strahler, der bei der alten Rasse nur Werkzeug gewesen war und unter
Skondys Herrschaft zur tödlichen Waffe wurde.
    Mit einem solchen Blaster war Gwyndaf Llwarny ermordet worden.
    Kasom schluckte. Der Raum hatte sich wieder ausgedehnt, und die
Maike stand zu weit entfernt, als daß sie mit einem schnellen
Sprung zu erreichen wäre. Außerdem hielt sie den Finger am
Sensorkontakt der entsicherten Waffe.
    Der Strahl war in jedem Fall schneller als selbst der
reaktionsschnelle Ertruser.
    „Tu die Waffe weg“, murmelte Kasom. „Du kannst
nicht auf mich schießen. Du bist die Stadt und das Vermächtnis
der alten Rasse...“
    „Ich kann“, unterbrach sie ihn mit seltsam klingender
Stimme. „Denn Skondy ist mein Herr, und er befiehlt deinen Tod.
Wie hast du es geschafft, das Speicherhirn anzuzapfen?“
    Sie schien ihn mit ihren leicht glühenden Augen durchbohren
zu wollen. Hinter ihm hatte
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