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PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

Titel: PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn
Autoren: Perry Rhodan
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die Routine den beiden Kollegen und der Automatik
überlassen. Seit drei Jahren in der großen Funkstation im
Dienst, glaubte er, sich das zuweilen erlauben zu können. Die
vergangene Nacht war auch ziemlich kurz gewesen, und darum fielen ihm
die Augen immer wieder zu.
    Jetzt nicht mehr!
    Jetzt war Davies hellwach. Die Automatik hatte an die menschlichen
Kontrolleure weitergegeben, und Lasalo und Dentranoff sahen auf ihren
Instrumenten dasselbe, was auch Davies sah.
    Und sie sahen ihn an.
    Er beugte sich leicht vor. Schmaler wurden seine Augen, und über
seiner Nase bildete sich eine steile Doppelfalte. Was sagten ihm die
Instrumente?
    Ein Sender in Raumtiefen, der mit höchster Sendeleistung
arbeitete und doch nicht durchkam?
    Lasalo und Dentranoff arbeiteten an den Eingangsverstärkern,
aber auch mit Rauschfiltern bekamen sie den fernen Sender nicht
klarer herein. Immer noch blieb dessen Funkstrahl gestört.
    „Als ob dieser Funkstrahl zu kurz wäre... knapp vor
Terra hört er auf!“
    „Du spinnst!“, rief Lasalo ihm zu. Davies hatte aber
eine klare Vorstellung von dem, was er gerade laut gedacht hatte, und
da griff er auch schon in einem Bereich ein, für den er gar
nicht zuständig war.
    Er schaltete.
    Oben auf dem Dach schwang die Dreißig-Meter-Antennenkonstruktion
jäh herum und nahm eine neue Position ein. Die Folgen waren
katastrophal.
    Fünf Hyperkomverbindungen mit tief im Raum stehenden Kreuzern
der Solaren Flotte brachen zusammen. Eine sechste kam nicht mehr
zustande. Aber immer besser pendelte die Dreißig-Meter-Antenne
sich jetzt auf den fernen Sender ein, der zu kurz strahlte!
    „Jetzt allen Saft auf den Empfang...“
    Dentranoff gehorchte. Jetzt war ohnehin nichts mehr
kaputtzumachen.
    Vor Davies flammte die Scheibe des Sichtsprechgeräts auf und
zeigte ihm das zornrote Gesicht eines Majors, mit dem er lieber
nichts zu tun hatte. „Leutnant...“
    Da gaben alle Instrumente Grün. Und klar kam der Funkspruch
aus Raumtiefen herein und übertönte die Stimme des
brüllenden Majors.
    „... angegriffen... nicht zu... Positionsdaten sind in
Richtung Ende unseres Spiralarms...“
    Davies schaltete den Recorder ein und schnitt die Positionsdaten
mit.
    Klar kamen sie herein, auch der Name des Raumers, der aus über
dreißigtausend Lichtjahren Entfernung sendete, aber so klar der
Funkruf jetzt war, so superstark waren auch die immer wieder
auftauchenden Störungen, die dann jedesmal den Text bis zur
Unkenntlichkeit verstümmelten.
    Und dann war von einem Moment zum anderen alles zu Ende. Das
Raumschiff SCIBUR funkte nicht mehr. Nur Dentranoff hatte ein
eigentümliches Knistergeräusch vernommen.
    „Vernichtet...?“
    Auch Major Brekke tobte jetzt nicht mehr, aber er erteilte Davies
die unmißverständliche Weisung, die ursprüngliche
Antennenposition wieder herzustellen.
    Fünf Minuten später standen drei Offiziere der Solaren
Flotte im Funkraum und hörten den aufgenommenen Text ab, der
stellenweise unglaublich klar und dann wieder entsetzlich gestört
war.
    Der ranghöchste der drei Offiziere legte Davies, dem
Diensthabenden, eine Folie auf das Arbeitspult. „Diese Schiffe
rufen Sie innerhalb der nächsten drei Minuten an und forschen
nach, ob diese den Notruf auch aufgenommen haben.“
    Davies dachte sich nichts dabei, als er dann die sieben
aufgeführten Raumer anfunkte und Nachfrage hielt. Nur zwei
hatten verstümmelte Teile des Funkrufs aufgenommen.
    Davies schwenkte mit seinem Drehsessel herum. „Die
Schiffe...“
    „Sollen nicht eingreifen“, sagte der Hauptmann, der
ihm die Folie gegeben hatte. „Daß ein Raumschiff SOS
funkt, kommt alle Tage einmal vor, und unsere beiden Raumer sind zu
weit ab.“
    „Aber da ist ein terranisches Schiff in Not!“ fauchte
Leutnant Davies. Ein drohender Blick ließ ihn gerade noch das
„Sir“ hinterherquetschen.
    „Ein Schiff, das explodiert ist, Davies? Deshalb hat jede
Aktion jetzt auch Zeit! Ich danke Ihnen...“
    Sie gingen zu dritt, wie sie gekommen waren. Die Folie mit sieben
Schiffsnamen und Koordinaten blieb auf Davies' Arbeitspult zurück.
    Er verglich die Koordinaten mit denen, die die SCIBUR vor ihrer
mutmaßlichen Explosion angegeben hatte. Sie bezeichneten alle
eine bestimmte Fluchtlinie, die mit dem' Solsystem begann und mit dem
Explosionsort der SCIBUR endete, aber fünf der Schiffe waren
leicht versetzt. Nur zwei lagen direkt auf der Linie - die zwei, die
den Notruf aufgenommen hatten. Die anderen hatten nichts bemerkt,
obgleich eines
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