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PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

Titel: PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn
Autoren: Perry Rhodan
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hatte ein Gedankenbefehl Saturas unter einem Fuß der
Maike den Boden durchsacken lassen. Dadurch war der Strahl wieder
abgewandert.
    Kasom sah sich um. Von Splinter existierte nichts mehr. Der kleine
Kerl hatte seine Ruhe gefunden.
    Kasom fühlte Bedauern in sich aufsteigen. Und er fühlte
durch die Wellen des Schmerzes, wie die Lebensflüssigkeit aus
der Wunde sickerte.
    „Skondy“, stieß er hervor. „Wo ist Skondy?
Gibt es noch eine Möglichkeit, ihn zu erreichen?“
    Da nickte die Rothaarige ihm zu. Erleichterung stand in ihrem
Gesicht.
    „Wir nehmen den kurzen Weg, Kasom!“

16.
    Sie hatten den kurzen Weg genommen. Anshi Satura kannte ihn und
wußte, wie er zu benutzen war. Kasom gab es auf, sich über
irgend etwas zu wundern. Die Tatsache, daß im Grunde die
wenigen Tage, die Satura zur Verfügung gestanden hatten, die
Stadt kennenzulernen, zu kurz waren, akzeptierte er nur noch.
Vielleicht hatte ihr Überlebenswille dafür gesorgt, daß
sie sich alles Wichtige einprägte.
    Kasom selbst begriff es immer noch nicht. Es mußte
Transmitter- oder Teleporter-Effekte sein, die von einem Teil der
Stadt in den anderen führten und die Fluchtfrau und den
USO-Spezialisten direkt in Bradwan Skondys Thronsaal brachten.
    Dort saß er, der lebende Computer, der Mensch, der kein
Mensch mehr war und voll in seinem neuen Dasein als Kontrolleur und
Beherrscher der alten Technik aufging.
    Melbar Kasom, Oberst-Spezialist der United Stars Organisation,
trat dem Wahnsinnigen entgegen. Immer noch hielt er die Strahlwaffe
in der Hand, die die Maike benutzt hatte und richtete diese Waffe
jetzt auf den Herrscher.
    Schmerz tobte in ihm, und unentwegt rann Blut aus der Schußwunde
und schwächte den Ertruser. Aber noch immer war er stark genug.
    Er sah in das lächelnde Gesicht eines Mannes, der in eine
andere Welt gehörte, und sprach die Verhaftungsformel.
    Aber dann ließ er den Blaster sinken, drehte sich um und
ging davon. Irgendwann öffnete er die Finger, und ein Blaster
einer fremden Technik polterte auf fremden Boden.
    Er hatte das Lächeln in Bradwan Skondys Gesicht richtig
gedeutet und erkannt, daß der Herrscher eine Entscheidung
getroffen hatte.
    Irgend etwas in ihm hatte ein weiteres Tor auf gestoßen. Und
der menschliche Computer hatte in dem Moment, in dem Kasom vor ihm
stand, etwas erkannt.
    Kasoms Mission war erfüllt. Er hatte auf dem Planeten 3-Ghost
nichts mehr zu suchen. Das Schicksal der SCIBUR war enträtselt,
und eine Gefahr, die von 3-Ghost und der Technik der alten Rasse
ausging, gab
    es nicht mehr.
    Zehn Stunden später verließ die NIFLHEIM das seltsame
System, um nie wieder zurückzukehren.
    Epilog
    Sehen Sie, so ist es damals gewesen. Damals vor ein paar langen
Wochen auf 3-Ghost.
    Ich konnte Bradwan Skondy nicht mehr verhaften. Etwas ist in jenem
Moment mit ihm vorgegangen, das ich heute noch nicht verstehe. Es
ist, als wäre er auf der Evolutionsleiter einen Schritt
weitergegangen - aber
    seitwärts.
    Auf die andere Seite der Leiter.
    Dorthin, wo sich damals, vor Jahrtausenden und Jahrmillionen, auch
das alte Volk befunden hat, das niemals eroberungssüchtig war
und in der Technik stets nur ein Hilfsmittel, aber keinen Selbstzweck
sah wie wir Menschen.
    Wir können diese Betrachtungsweise einfach nicht
nachvollziehen, weil uns die Grundlagen einer ganz anderen Evolution
fehlen. Aber Bradwan Skondy muß es gekonnt haben - in jener
Sekunde, als ich die Verhaftungsformel ausgesprochen hatte.
    Sein Lächeln sehe ich immer noch vor mir, aber es ist nicht
das Lächeln eines Wahnsinnigen. Alles Kalte schwand aus ihm, als
er den Bewußtseinssprung vollzog.
    In diesem Moment muß er begriffen haben, was er tat. Muß
es in vollster Konsequenz erkannt haben, und da konnte er es nicht
mehr gutheißen. Und so tat er, was er tun mußte. Er tat
es, weil er einsah, was die schwebende Stadt schon längst
erkannt hatte: daß er nicht in unsere Welt gehörte.
    Mit seiner Supergenialität mag er vielleicht in einer
Milliarde von Jahren wiedergeboren werden und befindet sich dann in
einer Menschheit, die ihn akzeptiert und in der er leben kann.
Stellen Sie sich einen Menschen mit dem doppelten IQ eines Albert
Einstein vor -und dieser Mensch lebt unter einer Horde
Steinzeitmenschen, die gerade „uh“ und „ah“
lallen kann. Noch schlimmer muß es Skondy ergangen sein, und er
wußte, daß er in unserer Welt nicht leben konnte. Denn er
wußte, daß er auch nicht wieder zurück konnte, ohne
sich selbst zu
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