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PR TB 215 Der Genetische Krieg

PR TB 215 Der Genetische Krieg

Titel: PR TB 215 Der Genetische Krieg
Autoren: Perry Rhodan
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schnellstens herkommen." Seine Augen
weiteten sich, als der Präsident des Regierenden Rates von Siga
die letzten Bissen mit einem Schluck aus einem zehn Millimeter (!)
hohen Bierglas hinunterspülte.
    “Es ist mit Sekt verdünnt", erklärte Halgren
Barsdow gedankenlos. “Was ist passiert, Frader?"
    “Riesenwuchs!" stieß sein Erster Sekretärhervor.
“Mehrere Agrostädte meldeten Riesenwuchs bei verschiedenen
Gemüsen und beim Sommergetreide."
    Halgren lehnte sich lächelnd zurück.
    “Und das nennst du besorgniserregend, Frader! Seien wir doch
froh, daß uns ein Ernteüberschuß ins Haus steht. Die
Agrostädte werden sich neue Häuser bauen, teurere
Fluggleiter anschaffen, ihre Robotmaschinenparks modernisieren und so
weiter. Das belebt die Wirtschaft."
    Frader Bodelh schüttelte verzweifelt den Kopf.
    “Nichts davon wird geschehen, Halgren. Die betroffenen
Gemüsearten sind mehr als zwanzigmal größer als
normal. Es gibt keine Maschinen, sie zu ernten und sie
abzutransportieren. Das gilt auch für das Getreide. Es scheint,
als ob es zur Reifezeit statt fünfzig Millimeter zweieinhalb
Meter hoch sein würde. Die Halme müßten von
Holzfällrobotern einzeln umgelegt werden."
    Halgren stieß schockiert auf.
    “Entschuldige, Frader. Hm, das wird uns Kopfschmerzen
bereiten. Und ausgerechnet heute fallt mir das Denken..." Er
räusperte sich. “Ich komme, so schnell ich kann, Frader."
    Er desaktivierte den Telekom mittels Blickschaltung, musterte
traurig das, was er infolge Zeitmangels nicht mehr essen würde,
und beeilte sich dann, sich der Würde seines Amtes entsprechend
herzurichten.
    Eine halbe Stunde später setzte das Zentrale Kontrollsystem
von Sigatown seinen Fluggleiter auf dem flachen Dach des
Regierungspalasts ab. Von hier oben aus hatte man einen guten
Überblick über die bis zu zehn Meter hohen Verwaltungsund
Versicherungsgiganten, die sich im Zentrum ballten. Weiter draußen
lockerte sich die Bebauung auf, und die unterschiedlich großen
Wohnhäuser und Bungalows lagen verstreut in großen
Parkanlagen, in denen es einen Fluß, viele Bäche und etwa
dreihundert Seen gab.
    Halgren Barsdow hatte an diesem Tag jedoch keinen Sinn für
städtebauliche Schönheiten. Unterwegs war ihm klargeworden,
daß er vor einem gewaltigen Problem stand, das viel Nachdenken,
viele Konferenzen und viel Computerzeit erforderte - und das
ausgerechnet an einem Tag, an dem sein Schädel brummte.
    Er verwünschte das Klassentreffen und eilte zum Hauptlift. In
der beinahe völligen Schwerelosigkeit des abwärts gepolten
Liftfelds hatte er Mühe, sein Katerfrühstück bei sich
zu behalten. Erleichtert atmete er auf, als er wieder festen Boden
unter die Füße bekam.
    Im Vorzimmer seines großen und gemütlich ausgestatteten
Arbeitszimmers warteten bereits seine fünf Sekretäre. Er
stellte für sich persönlich prinzipiell nur männliche
Mitarbeiter ein, weil er befürchtete, weibliche Mitarbeiter
würden die männlichen Angestellten anderer Regierungsbüros
dazu verleiten, ohne arbeitsmäßige Gründe in seinem
Vorzimmer herumzulungern.
    “Kommt mit!" rief er den Sekretären zu und eilte
an ihnen vorbei in sein Arbeitszimmer.
    Verwundert ob solcher unschicklicher Hast sahen sich seine
Mitarbeiter an, dann folgten sie ihrem Chef etwas schneller als
sonst.
    Halgren Barsdow saß bereits in seinem riesigen, fünfzehn
Zentimeter hohen und acht Zentimeter breiten Kombisessel, in dessen
Armlehnen sich Schaltungen für Inter-, Tele- und
Hyperkomverbindungen und für den großen Computer-Terminal
herstellen ließen, dessen Bildschirm die ihm gegenüberliegende
Wand einnahm. Ungeduldig wartete er, bis seine Sekretäre ihre
Plätze aufgesucht hatten, dann forderte er Frader Bodelh mit
einem Kopfnicken auf, einen ausführlichen Bericht zu geben.
    Mit finsterem Gesichtsausdruck hörte er ihn sich an, ohne
seinen Ersten Sekretär auch nur einmal zu unterbrechen.
    Danach war das Ausmaß der Riesenwuchs-Erscheinungen viel
größer, als er ursprünglich befürchtet hatte.
Praktisch alle Gemüsearten sowie alles Sommergetreide, der Mais,
die Rüben und die Kartoffeln auf Siga waren betroffen. Daß
auch die einjährigen Blumen ins Riesenhafte wuchsen, legte er in
Gedanken zu den Akten. Blumen waren unwichtig für die Ernährung.
    Als Frader Bodelh geendet hatte, legte Halgren Barsdow seine
Handflächen vor dem Bauch aneinander, lächelte freundlich
und erklärte:
    “Ich danke dir, Frader. An euren Gesichtern, liebe Freunde,
erkenne ich,
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