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PR TB 215 Der Genetische Krieg

PR TB 215 Der Genetische Krieg

Titel: PR TB 215 Der Genetische Krieg
Autoren: Perry Rhodan
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Aufstellung
genommen.
    “Das ist der Baretruser Marsch", erklärte Sabak.
“Die Lieblingshymne der Vielfraße."
    “Die Trampeltiere haben eben keinen Sinn für Musik",
sagte Halgren Barsdow, Präsident des Regierenden Rates von Siga
und nur für einen Tag zur BOLTER-THAN gereist. “Sie werden
ihre Schallfanger spitzen, wenn unsere Lieblingshymne ertönt."
    Wenige Minuten später beendete die Blaskapelle der Raumflotte
von Ertrus ihre Hymne mit einem Trommelwirbel. Gleich darauf setze
das Sinfonieorchester von Sigatown mit der Lieblingshymne der
Siganesen, der Bienenhymne ein. Die Klänge von Flöten,
Violinen, Harfen und Baßgeigen vermischten sich zu einem
psychologisch so wunderbar abgestimmten Miteinander, daßjeder
Zuhörer
    unwillkürlich glaubte, den Duft zahlloser Blumen zu riechen
und das freundliche Summen fleißiger Bienen zu hören.
    Selbstverständlich hatten die Siganesen Richtlautsprecher
aufgebaut, deren Verstärker dafür sorgten, daß die
Ertruser alles in der gewohnten Lautstärke hörten
    - genau, wie eine energetische Drosselwand dafür sorgt, daß
die Siganesen die von Ertrusern erzeugten Töne so leise
vernahmen, wie sie es von sich selbst gewöhnt waren.
    Zehn Meter von den Siganesen entfernt, deren Antigravplattform so
hoch schwebte, daß sich Siganesen und Ertruser in die Gesichter
sehen konnten, grollte Krantor Mantak:
    “Das ist wieder mal typisch für die Winzlinge. Sie
wissen genau, daß uns Ertrusern edesmal, wenn wir das Summen
von Insekten hören, der Schreck in die Knochen fährt - und
eben darum spielen sie ihr schauerliches Hornissenlied."
    “Es ist die Bienenhymne", sagte Kilroy Monack. “Sie
symbolisiert für die Siganesen Gemeinschaftsbewußtsein,
Solidarität und Fleiß."
    Kuftar Ratfors, der daneben stand und zur Feier des Tages eine
PhantasieFlottenuniform mit einer bunten Palette von Auszeichnungen
trug, befühlte sein Gesäß, das am letzten Tag vor dem
Aussterben der Rieseninsekten von drei adlergroßen Hornissen
gestochen worden war, und meinte mißmutig:
    “Für mich symbolisiert sie eine Woche Sitzverbot und
Bauchschlaf. Daß die Grünlinge uns immer wieder zu
provozieren versuchen! Dabei wären sie ohne unsere Hilfe
wahnsinnig geworden, weil unsere Viren keine Paralysesymtome
erzeugten, sondern ein unerträgliches Hautjucken. Wir hatten das
Gegenteil früher als sie fertig. Und das ist nun der Dank
dafür."
    “Immerhin halfen sie uns ebenfalls, als wir statt an
Allergien an dem schlimmsten Brechdurchfall aller Zeiten erkrankten",
wandte der Genetiker Vandrak Orla ein.
    “Wir sollten froh sein, daß alles, was so bedrohlich
anfing, wie ein Witz endete", meinte Sabak Danger.
    “Wie ein zum Himmel stinkender Witz!" schimpfte
    Kuftar Ratfors. “Herrjeh, die Flöhe sind a schon
fertig, und ich muß als erster eine Ansprache halten! Wo ist
denn nur mein Manuskript? Ah, da steckt es, in meiner Brusttasche! Es
hat sich irgendwie verklemmt."
    Er löste sich von seinen Freunden und ging zum Podium hinauf,
das in einer Energieblase am Ende der sich gegenüberstehenden
Reihen aufgestellt worden war.
    Die Energieblase ließ ihn passieren, ohne daß er einen
Widerstand spürte. Sie diente nur der Steuerung der Lautstärke,
in der Siganesen und Ertruser empfangen sollten.
    Als er oben stand und auf die angetretenen Siganesen und Ertruser
hinabblickte, wurde er von Rührung übermannt, und nur so
ließ es sich wohl erklären, daß er genau das ablas,
was auf dem vermeintlichen Manuskript stand, ohne zu merken,
    was er sagte.
    “Hopp, hopp! Hopp, hopp! Wir reiten im Galopp! Wir sind die
wilden Reiter vom Stammtisch eins-null-vier. Hopp-hopp! Hopp, hopp!
Wir reiten im Galopp! Wir reiten wilde Schweine, und ab und zu..."
    Es war sein Pech oder vielmehr sein Glück, daß er, auf
sein Gehör abgestimmt, alles hören konnte, was Siganesen
und Ertruser an Geräuschen von sich gaben.
    Die verzweifelten Zurufe seiner Ertruser und das dezente Kichern
der siebzigtausend Siganesen ließ ihn aus der geistigen Höhe,
in der er schwebte, auf den Boden der Realität zurückstürzen.
    Er starrte auf die Blätter, die er in den schweißnassen
Händen hielt, und erkannte zu seinem Entsetzen, daß sie
die Texte ener nicht immer ganz sauberen Lieder enthielten, die in
der Stammtischrunde der Widerstandskämpfer aus der Konzilszeit
begeistert gesungen wurden.
    Kuftar Ratfors hatte das Bedürfnis, im Boden versinken - und
wußte zugleich, daß er etwas tun mußte, um die Ehre
von Ertrus zu
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