Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 215 Der Genetische Krieg

PR TB 215 Der Genetische Krieg

Titel: PR TB 215 Der Genetische Krieg
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Präsidenten an, um zu erkennen zu geben, daß
sein Vortrag beendet war.
    Halgren Barsdow unterdrückte ein Aufstoßen, dann nickte
er seinem Zweiten Sekretär zu.
    “Danke, Johan. Ich stimme mit dir überein. Allerdings
gibt es außer der Genetik noch ein anderes Gebiet, auf dem
Nachforschungen angestellt werden müssen."
    Er blickte Frader Bodelh an.
    “Ja, bitte?" fragte sein Erster Sekretär, leicht
irritiert.
    “Du bist unter anderem Vorsitzender des Beirats für
Psychohygiene, Frader", stellte Halgren fest. “Unter
diesen Sammelbegriff fallt auch der Zweig der Kriminalistik. Ich
schlage vor, daß du sämtliche Kapazitäten auf diesem
Gebiet mobilisierst. Sie sollen Nachforschungen über mögliche
kriminelle Aktivitäten anstellen, die zu dem Riesenwuchs geführt
haben könnten."
    “Kriminell? Aber wir kennen auf Siga längst keine
Kriminalität im ursprünglichen Sinne des Begriffs mehr,
Halgren!"
    “Ich habe noch Kriminalität erlebt", erklärte
der Präsident. “Und deshalb fürchte ich, daß
immer wieder verbrecherische Instinkte durchbrechen können -
trotz aller psychohygienischen Vorbeugungsmaßnahmen."
    “Nicht bei Siganesen, Halgren, niemals!" widersprach
Frader Bodelh
    ungewöhnlich heftig.
    “Aber es könnten Fremde gewesen sein!" rief
Videwald Troogen. “Ertruser vielleicht!"
    Betroffenes Schweigen folgte, dann sagte Halgren Barsdow streng:
    “Ich kenne die früheren Auswüchse der
Feind-Freundschaften oder Haßliebe zwischen uns und den
Ertrusern genau, Videwald. Aber ich habe während der
Konzilsherrschaft zeitweise gemeinsam mit Ertrusern gegen die
Überschweren gekämpft. Deshalb weiß ich, daß
sie trotz ihrer Raubeinigkeit Prachtkerle sind, mit denen man
Raumschiffe stehlen kann."
    Er lachte über das Entsetzen, mit dem seine Mitarbeiter auf
das “Raumschiffe stehlen" reagierten und leistete sich ein
lautes Aufstoßen.
    “Ja, sie würden sicher aus Spaß Raumschiffe
stehlen, die Ertruser. Sie würden manches tun, um uns Siganesen,
die sie Winzlinge nennen, einen Streich zu spielen. Aber sie würden
uns niemals echten Schaden zufügen, wie er durch den Riesenwuchs
verursacht wird. Ich kenne sie, deshalb kann ich das behaupten.
Außerdem habe ich vor einem Vierteljahr mit ihrem Präsidenten
- jawohl, ich schwieg bisher darüber, aber nur wegen eurer
Voreingenommenheit -abgesprochen, daß ein gemeinsames
siganesisch-ertrusiches Team den teilweisen Umbau des ehemaligen
Sporenschiffs BOLTER-THAN in einen kosmischen Basar übernimmt."
    Gerlund Piontek stand auf. Seine Miene war eisig, als er erklärte:
    “Präsident, ich halte es für ' äh ' nicht für
gut, daß du mit dem Präsidenten des Regierenden Rates von
Ertrus ein Geheimabkommen getroffen hast, ohne uns zu konsultieren.
Außerdem bin ich prinzipiell gegen die Aufstellung eines
gemeinsamen siganesisch-ertrusischen Teams. Solltest du deine Absicht
nicht korrigieren, müßte ich zu meinem Bedauern mein Amt
zur Verfügung stellen."
    “Ich auch", sagte Videwald Troogen.
    Frader Bodelh, Johan Blumenveld und auch Henrik Maria, der bisher
kein Wort gesagt hatte, nickten zustimmend.
    Halgren Barsdow sprang auf und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    “So sieht also bei euch Toleranz aus! Und ihr wollt
Siganesen sein? Armleuchter seid ihr, zum Donnerwetter noch einmal!
Aber wenn ihr denkt, auf diese Art und Weise klammheimlich dem
Riesenwuchs-Problem aus dem Weg gehen zu können, dann habt ihr
euch geschnitten. Wegen dieses Problems setze ich nämlich ab
sofort die Notstandsgesetze in Kraft - und während des Notstands
darf niemand seinen Posten verlassen."
    Er lachte zornig.
    “Und nun an die Arbeit, ihr ...! Frader, bring' Videwald zu
sich! Hat der Kerl doch tatsächlich die Besinnung verloren, nur
weil ich nach langer Zeit wieder wie ein Raumguerilla gesprochen
habe!"
    Er sah zu, wie sein Erster Sekretär sich um seinen Fünften
Sekretär kümmerte, dann blickte er den anderen Sekretären
nach, die gleich begossenen Pudeln hinausschlichen.
    Bis auf eine Ausnahme.
    Henrik Marias ohnehin stets finstere Miene war noch finsterer
geworden. Der Vorsitzende des Verteidigungsbeirats schien auf Rache
zu sinnen.
    Und zum erstenmal kam Halgren Barsdow der Gedanke, daß die
Mitarbeiter des Präsidenten von Ertrus sich ähnlich wie
seine gegen eine enge Kooperation von Siganesen und Ertrusern stellen
könnten.

3.
    Kyron Barrakun hatte gemeinsam mit Carilda Today in einem nahen
Restaurant für Vegetarier zu Mittag gegessen und kehrte mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher