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PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

Titel: PR TB 214 Kosmischer Grenzfall
Autoren: Perry Rhodan
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er
völlig ruhig und ohne die geringste Überraschung. “Du
bist Omani. Ich nehme an, du bist als Skolopaer zurückgekehrt."
    “Das ist richtig, zumindest ist es der Name, den ihr
Menschen der fünften Art meines Volkes gegeben habt", sagte
der Skolopaer. “Da du nicht im geringsten überrascht bist,
Walty, scheinst du die Wahrheit über unser Volk bereits geahnt
zu haben."
    “Ich habe überlegt und die einzig mögliche Antwort
gefunden", erwiderte Walty. “Vespaer, Gryllaer, Phyllaer,
Lucanaer, Skolopaer und Inachaer können demnach nur ein Volk in
verschiedenen Phasen der Metamorphose sein."
    “Es ist mehr als bloße Metamorphose - perfekte
Holometabolie", erklärte Omani und setzte sich auf seinen
beiden hinteren Beinpaaren in Bewegung. Die Dutzende verkümmerten
Beinpaare, die ihm das Aussehen eines Tausendfüßlers
gaben, winkelte er dabei ab und preßte sie an den Körper.
Walty schritt an seiner Seite dahin, als sei es die
selbstverständlichste Sache von der Welt, Pilgram und ich
folgten dagegen wie in Trance; ich merkte es dem Xenologen an, daß
er Omanis Verwandlung so wenig verkraften konnte wie ich, obwohl er
mir als Wissenschaftler einiges voraus hatte.
    Ich begann erst allmählich zu begreifen, während ich der
Unterhaltung zwischen Omani und Walty lauschte, die sich über
dieses Thema unterhielten.
    Wir hatten den Fehler begangen und geglaubt, daß es sich bei
den sechs GrenzerTypen um verschiedenen Völker handelte, die auf
unterschiedlichen Entwicklungsstufen standen und darum in der
Hierarchie auch entsprechende Rangordnung einnahmen. Demnach wären
die Vespaer als primitivste Lebensform zuunterst einzureihen gewesen,
die Inachaer als intelligenteste Wesen standen in dieser
vermeintlichen Sechser-Gemeinschaft dagegen ganz oben.
    Nun stellte sich jedoch heraus, daß es sich bei den sechs
verschiedenen GrenzerTypen nur um einzige Spezies handelte, bei der
die Vespaer die ursprünglichste Form war.
    Die Vespaer waren sozusagen die Neugeborenen, die sich im Zuge
ihrer Entwicklung verpuppten und dann als Gryllaer ausschlüpften.
Sie hatten nicht nur eine andere Gestalt, sondern waren auch geistig
reifer. Im weiteren Verlauf ihres Reifungsprozesses verpuppten sich
abermals und trugen danach als äußeres Zeichen ihres
Entwicklungsstandes eine andere Körperhülle, die der
Phyllaer.
    Wir waren Zeuge dieser Metamorphose, oder genauer, dieser
Holometabolie, geworden. Nur hatten wir diese natürliche
Verwandlung verkannt und für krankhafte Mutation gehalten. Wir
hatten mitangesehen, wie sich Vespaer und Gryllaer verpuppten.
    Und Omani führte uns an sich vor, wie aus einem Lucanaer ein
Skolopaer
    geworden war.
    “Irgenwann wirst du deinen Reifeporzeß abschließen
und zu einem Inachaer werden, Omani", sagte Walty. “Und
was kommt danach? Gibt es noch eine siebte Stufe, die uns unbekannt
ist, oder hört hier die Holometabolie-Kette auf? Ist das das
Ende? Kommt danach der Tod?"
    “Nein, es ist ein Kreislauf", antwortete Omani.
Irgendwann werde ich mich zu einem Vespaer zurückentwickeln. Auf
diese Weise hat uns die Natur zu einer Art Unsterblichkeit verholzen.
Ihr Menschen habt nur einen Körper, dessen
Regenerierungsfähigkeit begrenzt ist. Wir dagegen haben in jedem
Zyklus sechs Körper - und dürfen viele Zyklen erwarten.
Aber natürlich ist diese Lebenskette nicht unbegrenzt.
Irgendwann einmal reißt sie ab, und das bedeutet den
endgültigen Tod. Wir besitzen also auch nur die relative
Unsterblichkeit."
    “Wobei der Begriff Unsterblichkeit ohnehin nur bedingt
Gültigkeit hat", wandte Walty ein. “Denn, du
verzeihst mir den Ausdruck, als Vespaer seid ihr Grenzer doch recht
infantil und habt die Mentalität von verspielten Kindern. Als
Gryllaer seid ihr halbwüchsige Rabauken, stets zu Streichen
aufgelegt. Phyllaer habe ich nicht so gut kennengelernt, um mir ein
Urteil bilden zu können. Aber aus dem Bericht meiner Gefährtin
geht hervor, daß die Grenzer der dritten Phase schon gesetzter
wirken. Und du wirktest als Lucanaer schon geradezu erwachsen und
besitzt nun, als Skolopaer, gewiß die Weisheit des Alters und
magst als Inachaer zum Genie werden. Doch wirst du danach wiederum
zum Vespaer und zwangsläufig zum verspielten Kind. Ist das nicht
ein Rückschritt?"
    “Gewisse Erfahrungswerte bleiben erhalten, man wird
nachjeden Lebenszyklus um einiges reifer", antwortete Omani.
“Aber abgesehen davon kann es jeder Greis nur als Gnade
ansehen, wenn er wieder zum Kind wird und seine Jugend
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