Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel

Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel

Titel: Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
PROLOG
    Die Tore waren der Untergang der qhal. Sie waren überall, auf jeder Welt, sie gehörten seit Jahrtausenden zum täglichen Leben und hatten das ganze Netz der qhal-Zivilisationen miteinander verbunden – ein Reich, das sich sowohl durch den Raum, als auch durch die Zeit erstreckte, führten die Tore doch nicht nur ins Anderswo, sondern auch ins Anderswann – nur am Ende nicht mehr.
    Der temporale Aspekt der Tore hatte zunächst keine große Besorgnis ausgelöst. Die Technologie war in den Ruinen einer toten Welt des qhal-Systems entdeckt worden – eine Entdeckung, die in den ersten Jahrzehnten der Raumfahrt gemacht wurde und die plötzlich den Weg zu den Sternen eröffnete. Danach wurden Raumschiffe nur noch für den Ersttransport von Technikern und Geräten über Lichtjahr-Entfernungen verwendet. Nachdem das jeweilige Welt-Tor errichtet war, erfolgte der Verkehr zu dieser Welt und auf ihrer Oberfläche in Sekundenbruchteilen.
    Und mehr als das. Im Tor-Transfer verformte sich die Zeit. Es war möglich, über Lichtjahre hinweg von einem Punkt zum anderen zu springen, ohne zu altern, auf anderen Zeitwegen als die Realzeit der Schiffe. Und es war möglich, sich nicht nur den genauen Austrittsort auszusuchen, sondern auch den Augenblick, selbst auf derselben Welt – sich an einen anderen Punkt der Entwicklung von Welten und Sonnen in die Existenz projizierend.
    Dem Gesetz nach gab es keine Rückkehr in der Zeit. Nachdem man den temporalen Aspekt der Tore entdeckt hatte, war die Theorie aufgekommen, daß ein Unfall in der Zukunft keine schlimmeren folgen haben konnte als ein Unfall im Jetzt, daß aber ein Eingriff in der zurückliegenden Zeit unzählige Lebensstränge und Handlungen beeinflussen mußte.
    Die qhal breiteten sich also durch die Zukunft aus, versammelten sich in immer größerer Zahl in den fernsten Zeitaltern. Doch auch räumlich stießen sie zu neuen Grenzen vor, sie mischten sich frech in die Angelegenheiten anderer Rassen ein und zerstörten dabei einen Aspekt von deren Zeit mit. Grundsätzlich verachteten sie die Rassen anderer Welten, selbst wenn sie qhal-ähnlich waren und sich in einigen Erscheinungsformen sogar mit den qhal verbinden konnten. Womöglich haßten sie diese potentiellen Rivalen am stärksten und verachteten die Halb-qhal gleichermaßen, denn es entsprach nicht ihrer Natur, Abweichungen großzügig zu be-gegnen. Sie setzten die niederen Rassen schlicht nach ihrer Nützlichkeit ein und besäten die von ihnen kolonisierten Welten mit einer willkürlichen Auslese von Geschöpfen passender Welten. Sie konnten mit ganzen Welten experimentieren, dann in die Zukunft springen und das Ergebnis untersuchen. Sie machten sich den Reichtum von Nicht-qhal-Welten zunutze, die sich in ihrem eigenen Realzeit-Tempo durch die Jahrhunderte quälten, denn die Nutzung der Tore war den qhal vorbehalten. Schließlich hatten die qhal praktisch keine Bedürfnisse mehr: sie strebten nur noch nach Luxus und Abwechslung und kannten kaum eine andere verzehrende Lust als die nach anderen, immer weiterreichenden Toren.
    Bis irgend jemand irgendwann in der Zeit zurückreiste und eine Veränderung bewirkte – die vielleicht nur winzig war.
    Die gesamte Wirklichkeit verformte sich und fiel auseinander. Es begann mit kleinen Anomalien, die sich in großem Umfang im Zeitstrom beschleunigten und sich schließlich bis zu den Enden der Tor-beeinflußten Zeit und des Tor-umspannten Raums erstreckten.
    Die Zeit federte zurück, wurde von mehreren abflachenden Ringwellen der Verzerrung durchlaufen und konzentrierte sich auf einen Punkt vor dem überdehnten Jetzt.
    So ermittelten zumindest die Theoretiker des Wissenschaftsbüros, als die überlebenden Welten entdeckt wurden, mit ihrem Treibgut an qhal-Relikten, die aus der Zeit zurückgeschleudert worden waren. Und zu diesen Relikten gehörten die Tore.
     
    2
    Die Tore existieren. Wir können deshalb davon ausgehen, daß sie auch in der Zukunft und in der Vergangenheit bestehen. Das wahre Ausmaß dieser Existenz vermögen wir allerdings erst zu bestimmen, wenn wir sie benutzen. Nach der derzeitigen qhal-Überzeugung, der jede Basis fehlt, sind unzählige Welten gestört worden; und auf solchen Welten sind die Elemente gehörig durcheinander. Zu diesen Anomalien könnten Überlebende aus unserem eigenen Raum-Zeit-Gebiet gehören, die sich, würden sie in die Rückzeit geführt, für uns als tödlich erweisen könnten.
    Das Büro ist der Meinung, daß die Tore nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher