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Flirte nie in Italien

Flirte nie in Italien

Titel: Flirte nie in Italien
Autoren: Lucy Gordon
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1. KAPITEL
    "Wo bleibst du denn, Angie? Das Taxi wartet."
    Es war nichts Ungewöhnliches, dass Heather Miller auf ihre Freundin warten musste, doch dieses Mal drohte es ihr den letzten Nerv zu rauben.
    "Ich komme ja schon", erwiderte Angie wenig glaubhaft, denn noch stand sie vor dem Spiegel im Bad und kontrollierte ihr Make-up. "Der Fahrer kann ja schon mal mein Gepäck runtertragen."
    "Das hat er schon vor zehn Minuten gemacht", teilte Heather ihrer Freundin mit. "So lange steht er mittlerweile schon im strömenden Regen vor der Haustür.
    Und wenn du dich nicht beeilst, fahre ich ohne dich los. Ich möchte gern vor der Hochzeit in Sizilien ankommen. Schließlich bin ich die Braut."
    "Verbreite nicht solche Hektik", erwiderte Angie gereizt, während sie ihren Mantel von der Garderobe nahm. "Die Trauung ist doch erst in einer Woche."
    Doch sobald sie die Straße betraten, musste auch Angie zugeben, dass es keinen besseren Tag geben konnte, um die Stadt zu verlassen. Das Wetter war selbst für Londoner Verhältnisse außergewöhnlich schlecht. Es regnete Bindfäden, und der Gehweg war mit Pfützen übersät.
    Umso mehr freuten sich die beiden Freundinnen darauf, in wenigen Stunden am Mittelmeer zu sein und die Sonne genießen zu können.
    "Du ahnst gar nicht, wie sehr ich mich nach einigen Tagen Urlaub sehne", sagte Angie, als sie endlich im Taxi saßen, das sie zum Flugplatz brachte. "So ausgebrannt habe ich mich schon lange nicht gefühlt."
    "Das wundert mich nicht", erwiderte Heather spitz. "Die Liste deiner Verehrer ist ja auch beeindruckend lang. Angefangen bei Bill, über Steve und..."
    "Bill? Wer soll das denn sein?"
    "Sag bloß, du hast den Tennislehrer schon wieder vergessen?"
    "Ach der", erwiderte Angie gleichgültig. "Der gehört doch schon längst der Vergangenheit an."
    "Weiß er das auch schon?" fragte Heather verwundert.
    "Ich habe es ihm so schonend wie möglich beigebracht", erklärte Angie lächelnd. "Mittlerweile beherrsche ich das schon ganz gut."
    "Und wer war der Mann, der dich vorhin am Telefon so herzzerreißend angefleht hat, ihn nicht zu vergessen?"
    "Das war George - glaube ich jedenfalls."
    Heather musste lachen. "Du bist wirklich unverbesserlich, Angie.“
    "Bin ich nicht!" widersprach ihre Freundin heftig. Jm Gegenteil. Ich bin verbesserlicher, als du glaubst - selbst auf die Gefahr hin, dass es das Wort gar nicht gibt. Und ausgebrannt bin ich, weil ich in letzter Zeit zu viel gearbeitet habe. Die vielen Nachtdienste gehen an keinem spurlos vorbei."
    Angie, genauer Dr. Angela Wenham, arbeitete als Ärztin in der Unfallstation eines großen Londoner Krankenhauses. Und unter der Schichtarbeit litt nicht nur ihr Schlaf, sondern auch und vor allem ihr Liebesleben. Doch wenn Heathers Eindruck nicht trog, war ihre Freundin entschlossen, sich in den kommenden Tagen schadlos zu halten.
    "Gegensätze ziehen sich an" besagte ein altes Sprichwort, das sich in ihrem Fall längst bewahrheitet hatte, weil Heather und Angie, obwohl völlig entgegengesetzte Typen, seit Jahren die besten Freundinnen waren. Heather war ruhig und besonnen, und auch wenn sie sich durchaus attraktiv fand, wusste sie, dass Angie sie auch in dieser Hinsicht problemlos ausstach.
    Angie war eine bildschöne Frau, und da sie außerdem blond, blauäugig und zierlich war, weckte sie in jedem Mann den Beschützerinstinkt.
    Was sie weidlich auszunutzen verstand. Denn auch wenn sie alles andere als draufgängerisch wirkte, war sie ein ziemlicher Paradiesvogel, der kaum eine Gelegenheit zu einem Flirt ungenutzt ließ. Bald schickte sie die Männer wieder in die Wüste, noch bevor sie ihrer überdrüssig werden konnte.
    "Umso mehr freue ich mich auf Sizilien", sagte sie unvermittelt. "Sonne, Strand und Meer - und natürlich jede Menge junger, knackiger Sizilianer."
    "Du klingst ja wild entschlossen", erwiderte Heather. "Nur bitte blamier mich nach Möglichkeit nicht vor meiner zukünftigen Familie."
    "Das kann ich dir nicht garantieren", entgegnete Angie bestimmt. "Schließlich fahre ich nicht in Urlaub, um mich zu benehmen, sondern um Spaß zu haben und auf meine Kosten zu kommen."
    Heather hatte nicht den leisesten Zweifel, dass ihre Freundin genauso entschlossen war, wie sie klang. Sie war eine hoffnungslose Romantikerin und verliebte sich in einer geradezu atemberaubenden Geschwindigkeit - weshalb sie ihre Freunde derart häufig wechselte, dass sie sich kaum die Namen merken konnte.
    Doch Heather kannte Angie zu gut, um nicht zu
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